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»'Der Sinn des Lebens' ist ein illustriertes Lesebuch wie eine Schatztruhe, gleichermaßen zum Nachdenken, Meditieren und Diskutieren geeignet..« 'Badisches Tagblatt'
Nicht ohne Grund belächelt der aufgeklärte Mensch die Suche nach dem »Sinn des Lebens«. Sind es doch die Marktschreier der Unvernunft, die den Ausdruck am hörbarsten strapazieren: Die Feinde von Logik und Wissenschaft; die billigen Tröster; die, die glauben, raunen, ohne zu argumentieren, zu denken, zu prüfen. Doch Sinnfrage und klares Denken schließen einander nicht aus. Einige der seriösesten Philosophen unserer Zeit haben…mehr

Produktbeschreibung
»'Der Sinn des Lebens' ist ein illustriertes Lesebuch wie eine Schatztruhe, gleichermaßen zum Nachdenken, Meditieren und Diskutieren geeignet..« 'Badisches Tagblatt'

Nicht ohne Grund belächelt der aufgeklärte Mensch die Suche nach dem »Sinn des Lebens«. Sind es doch die Marktschreier der Unvernunft, die den Ausdruck am hörbarsten strapazieren: Die Feinde von Logik und Wissenschaft; die billigen Tröster; die, die glauben, raunen, ohne zu argumentieren, zu denken, zu prüfen. Doch Sinnfrage und klares Denken schließen einander nicht aus. Einige der seriösesten Philosophen unserer Zeit haben sich an dem Problem versucht - durchweg vernünftig und in verständlicher Form. Das zeigt dieses Buch. Für jedermann versammelt es die wichtigsten Schriften zur Frage nach dem Sinn des Lebens. Dazu gibt es eine bunte Menge von Ausblicken: Auf das Leben, das Universum und alles andere.

Herausgekommen ist ein Sammelwerk mal streng, mal weniger streng philosophischer Texte, die das Leben in den Blickpunkt rücken. Da finden sich Texte von Woody Allan und den Monty Pythons neben Abhandlungen von Hans Blumenberg und Bertrand Russel. Der spannende Reader wird den Leser nicht nur mit aufregenden Fragen konfrontieren, sondern ihm hie und da auch so manche Antwort bieten.
Autorenporträt
Georg Meggle, geboren 1944 in Kempten, ist Professor für philosophische Anthropologie und Kognitionswissenschaften an der Universität Leipzig und Honorarprofessor an der Universität Melbourne (Australien). Seine Arbeitsschwerpunkte liegen u. a. auf Terrorismus und Kommunikation.
Rezensionen
"Mit dem tätigen Leben werden es die schwer haben, die hypochondrisch an der totalitären Sinn-Frage hängen. Dennoch oder deshalb gehört der vorliegende Band in jeden Haushalt." 'Die Zeit'

"'Der Sinn des Lebens' ist ein illustriertes Lesebuch wie eine Schatztruhe, gleichermaßen zum Nachdenken, Meditieren und Diskutieren geeignet. [...]. In diesem reichen und klugen Buch wird jeder eigene Erfahrungen wiederfinden und gedanklich erweitern können." 'Badisches Tagblatt'

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.09.2000

Einmal Maß nehmen, bitte
Welche Kragenweite hat der Sinn des Lebens? Eine Untersuchung

Der Eintopf gehört zu den zu Unrecht verachteten kulinarischen Erzeugnissen. Man sagt ihm nach, darin verschwömmen die Geschmäcker zu einem Einheitsbrei, doch dies ist ein verhängnisvolles Mißverständnis. Denn es handelt sich beim Eintopf - wie der Name schon sagt - gerade nicht nur um einen einzigen Geschmack, sondern eben bloß um einen Topf, und in ihm kann sich bei entsprechend geschickter Zubereitung eine köstliche Vielfalt von Zutaten aneinander entfalten.

Auch das Leben ist ein Eintopf: Umschlossen von den Wänden einer, der einzigen Welt bietet es viele Zutaten im Gemisch dar, und auch hier kommt es darauf an, sie nicht weich zu kochen, sondern schmackhaft zu kombinieren. Wenn man sich nun an die biblische Wendung vom "Buch des Lebens" hält, gelangt man folgerichtig zu der These, daß ein Buch, das zum Leben paßte, nur eine Form haben dürfte: die des Eintopfes. Aus der Einsicht in den Eintopfcharakter des Lebens haben bislang aber weder Verleger noch Schriftsteller angemessene Konsequenzen gezogen; bis zum Überdruß wurden statt dessen Romane und Erzählungen favorisiert. Diesem schlimmen Versäumnis muß, um der Lebensnähe des Buches willen, dringend abgeholfen werden, und so ist es besonders zu begrüßen, daß nun ein Buch auf dem Markt ist, das in dieser Hinsicht höchstes Lob verdient: es ist ein Eintopf, wie man ihn sich gelungener - eben: lebendiger - nicht wünschen könnte, und sein Inhalt ist nichts anderes als das Leben selbst. Genauer: "der Sinn des Lebens".

Verantwortlich für die Zubereitung sind die Leipziger Philosophen Georg Meggle, Christoph Fehige und Ulla Wessels, und kulinarisch gesehen ist die Sache vor allem eine asiatisch-russisch-teutonisch-angloamerikanische Mischung, wobei die new american cuisine in Gestalt der neueren analytischen Philosophie vorschmeckt. Dreingemischt ist freilich auch ein Zen-Dichter ("Wenn die Bergblumen blühen, / Offenbart ihr Duft den wahren Sinn"), der Katechismus der katholischen Bischöfe Deutschlands ("Sei niemals müßig!"), Woody Allen ("Wie ist es möglich, in einer endlichen Welt Sinn zu finden - bei meiner Taille und Kragenweite?"), Leo Tolstoi ("Noch weit weniger als damals fühlte er sich imstande, den Sinn des Todes zu begreifen, noch grauenhafter erschien ihm jetzt seine Unentrinnbarkeit. Aber weil seine Frau bei ihm war, brachte ihn dieses Gefühl jetzt nicht zur Verzweiflung"), Hans Blumenberg ("Vielleicht sollten wir nicht nur die Wut über die Sinnlosigkeit der Welt kultivieren, sondern auch etwas von der Furcht vor der Möglichkeit, sie könnte eines Tages voller Sinn sein") und Günther Anders ("Ist es wirklich so gewiß, daß Sinn-Haben ein Ehrenprädikat und daß keinen Sinn haben ein Manko ist? Läuft nicht vielleicht letztlich unsere Suche nach ,Sinn' auf Suche nach Dienstbarkeit hinaus?").

Es gibt kaum ein Buch, in dem sich Lust und Ernst so glaubwürdig mischen wie hier. Ausgekostet wird die verschmitzte Freude an der Collage (auf dem Buchrücken steht die Ankündigung von Laotse: "Wirrwarr, oh Wirrwarr"), aber auch die ernsthafte Absicht, tatsächlich etwas über den "Sinn des Lebens" herauszufinden. Deshalb gibt es neben vielen Zutaten, die in der Form kleiner, leichtverdaulicher Stücke dargereicht werden, auch noch größere Brocken in diesem Eintopf, gewissermaßen Markknochen, die für die Substanz sorgen und langsam ausgesaugt werden müssen. Über den ganzen Band verstreut sind zahlreiche längere Texte zeitgenössischer analytischer Philosophen, und mit ihnen sollen - bei all der "radikaldemokratischen" Bandbreite, die die Herausgeber präsentieren wollen - zwei Botschaften übermittelt werden.

Zum einen wollen sie das Vorurteil bekämpfen, daß die analytische Philosophie sich ihre Begriffsstrenge durch Lebensferne erkaufe, also etwa bei der Frage nach dem "Sinn des Lebens" nichts ausrichten könne. Dieses Vorurteil zerstreuen die vorgestellten Texte von Kurt Baier, A. J. Ayer, Thomas Nagel, Robert Nozick, David Wiggins, Susan Wolf und anderen mühelos und wirkungsvoll. Man erfährt viel über die semantischen Fallstricke, die der Begriff des "Sinns" für die Hoffnungen bereithält, die in ihn gesetzt werden, und man übt sich darin, sie zu meiden.

Die zweite Botschaft, die die Herausgeber mit ihrer Auswahl vermitteln wollen, besteht offenbar darin, daß sie einer verbreiteten Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens entgegentreten wollen; in den (in diesem Band seltsamerweise nicht zitierten) Worten Sigmund Freuds lautet diese Antwort: "Im Moment, da man nach Sinn und Wert des Lebens fragt, ist man krank." Demnach ginge es weniger darum, die Frage nach dem "Sinn des Lebens" zu beantworten, als vielmehr darum, sie zu erledigen, abzulegen, von ihr freizukommen. Plädoyers dieser Richtung werden zu Beginn (in der Rubrik "Unsinnig") vorgestellt, doch den Ehrenplatz am Ende erhalten Texte, die der Sinnfrage zugetan sind.

Man könnte sagen, deren Antwort auf die Frage, ob das Leben einen Sinn hat, laute schließlich: Nein, es hat deren zwei. Oder drei, vier, viele. Jedenfalls soll der "Sinn" zuallererst dem individuellen Leben zugedacht werden, und hier oder dort, bei diesem oder jenem, darf er jeweils andere Formen annehmen. Diese Vielfalt weiß man im Eintopf des Lebens zu schätzen, und doch verliert mit dieser Auflösung das große Wort vom "Sinn des Lebens" seinen hohen Wert. Unter der Hand kommen deshalb auch all jene wieder ins Spiel, die das große Wort sowieso für eine überflüssige Ablenkung halten, das Leben als solches gar nicht so gern mit Sinn bedenken wollen und sich lieber an Jean Paul halten: "Unser größter und längster Irrtum ist, daß wir das Leben, d. h. seinen Genuß in seiner Zusammensetzung suchen. Verachte das Leben, um es zu genießen!" Zu den Genüssen des Lebens gehört auch die Lektüre dieses Buches.

DIETER THOMÄ

Christoph Fehige, Georg Meggle, Ulla Wessels (Hrsg.): "Der Sinn des Lebens". Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2000, 570 S., br., 48.- DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.03.2000

Kleinaktionäre der Weltgeschichte
Eine erstaunliche Anthologie wagt es, noch einmal nach dem „Sinn des Lebens” zu fragen
Was ist der Sinn des Lebens? Die Frage scheint hoffnungslos veraltet. Der Existenzialismus war die letzte große philosophische (Mode-)Strömung, die sich wirklich um eine Antwort bemühte – das war in den Fünfzigern. Danach fiel der Sinn durch die mehr oder weniger feinen Maschen des Strukturalismus, und als dann im Poststrukturalismus die Dekonstruktion auftauchte, wagte niemand mehr, die größte Frage der Philosophie zu stellen.
Außerhalb der philosophischen Moden aber ist das Interesse an einfachen Antworten ganz gewaltig, und man darf sich von den Krisen traditioneller Sinnanbieter wie Kirche und Parteien nicht täuschen lassen – die sind zumeist selbst verschuldet. Die Lücken werden schnell von anderen Sekten und Parteien wieder gefüllt, deren Ideen und Parolen freilich selten skeptisch reflektiert sind – bei der Suche nach Sinn scheinen Vernunft und Argumentation entbehrlich.
Eine neue Anthologie beweist uns nun das Gegenteil. Ihre Herausgeber sind engagierte Vertreter der analytischen Richtung in der Philosophie. Georg Meggle hat sich vor allem in Sprachphilosophie und Kommunikationstheorie einen Namen gemacht, Christoph Fehige und Ulla Wessels bringen den hier zu Lande noch immer unterschätzten Bereich der analytischen Ethik voran. Das Buch versammelt eine Fülle von Texten und Bildern aus verschiedenen Gattungen, Epochen und Kulturen. Wir finden klassisch Religiöses und Autobiografisches, Skurriles wie Benjamin Franklins Tugendplan und Erstaunliches wie Viktor Frankls „Dennoch” in seinem Bericht aus dem Konzentrationslager. Der Akzent liegt aber deutlich auf den analytischen Philosophen, darunter alte und neue Klassiker wie William James und Moritz Schlick, Thomas Nagel und Robert Nozick, Susan Wolf und Derek Parfit.
Bloß keine tiefsinnigen Fragen stellen! Die analytische Philosophie entwickelte schon früh selbst die Negativdefinition ihres Programms, mit dem sie dann über Jahrzehnte identifiziert und für das sie oft kritisiert wurde. Sicher, allzu oft erscheint Tiefsinn als ein Euphemismus für Unsinn, andererseits sollte man von schwachen Antworten nicht auf die Unsinnigkeit der Frage schließen. Auch das zeigt dieser Band deutlich.
In der Einleitung skizzieren die Herausgeber Konturen und Kontraste – in einer Zitatencollage lassen sie verschiedene Deuter zu Wort kommen. Die Auslegungen von Steiner, Jung oder Heidegger, aus dem Katechismus oder aus dem Buch der Wandlungen zeigen vor allem eins: Mit der Frage nach dem Sinn des Lebens scheint ein Feld eröffnet, auf dem die Sprache, wie Wittgenstein es formuliert, mehr oder weniger sinn- und zweckfrei feiern darf. Beunruhigend ist, dass auch viele Berufsphilosophen beim munteren Plappern nicht abseits stehen.
Im Gegensatz dazu zeigen viele der analytischen Texte der Anthologie, dass die Frage nach dem Sinn des Lebens durchaus Gewinn bringend philosophisch behandelt werden kann. Nur ändert sich zunächst der Fokus: Aus der scheinbar tiefsinnigen, aber tatsächlich naiven Frage „Was ist der Sinn des Lebens?” wird die scheinbar an der Oberfläche bleibende, tatsächlich grundlegendere Frage „Was ist der Sinn von ,Sinn des Lebens‘?” So will die analytische Philosophie nicht in erster Linie Antworten geben, sondern Fragen klären.
Dazu werden eine Reihe nützlicher Unterscheidungen getroffen. Wir können darüber nachdenken, ob wir nach einer Begründung oder einer Erklärung fragen, ob wir eher an einer individualistischen oder an einer kollektivistischen Antwort interessiert sind. Wollen wir den Sinn für unser eigenes kleines kurzes Leben, oder reicht uns die Rolle als Rädchen im göttlichen oder hegelschen Weltgetriebe: zufrieden als Kleinaktionär am sinnvollen Unternehmen Weltgeschichte?
Der Titel der Anthologie suggeriert, was die Herausgeber dementieren, nämlich dass es sich um eine Sammlung von Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens handle. Zwar finden diese sich durchaus: So tendieren der Prediger Salomo oder Albert Camus eher dazu, die Frage negativ zu bescheiden, die katholischen Bischöfe, und nicht nur sie, sind sich ihrer Sache sicher, wenn sie mit „Gott” antworten, und Deep Thought, der Supercomputer von Douglas Adams errechnet eine noch erstaunlichere Antwort. Aber mehr noch als freiwillig oder unfreiwillig komische Antworten finden sich in dieser Sammlung Beispiele dafür, wie einer philosophischen Frage beizukommen ist – so ist der Band vor allem ein Lehrstück nicht nur zur Sache selbst, sondern auch zur Methodik. Es geht damit weit über sein Thema hinaus und kann auch als originelle Einführung in die Philosophie gelesen werden. Die Einordnung der einzelnen Texte wird erleichtert durch zwei sehr informative Verzeichnisse zu Autoren und Texten, in denen viel der vorbildlichen editorischen Arbeit steckt. Es macht Sinn, weiter zu lesen.
HARALD STÜCKER
CHRISTOPH FEHIGE, GEORG MEGGLE, ULLA WESSELS (Hrsg. ): Der Sinn des Lebens. Deutscher Taschenbuch Verlag, München. 570 S. , 48 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Dieter Thomä ist restlos begeistert von diesem Buch über den Sinn des Lebens und gerät selbst ins Philosophieren. Das Leben, sinniert er, sei ein "Eintopf", der sich nicht durch Einerlei, sondern durch Vielfalt auszeichne. Das vorliegende Buch werde dieser Vielfalt gerecht, denn die Herausgeber kombinierten die "verschmitzte Freude an der Collage" mit durchaus ernstem Nachdenken über den Lebenssinn. Diese Mischung preist der Rezensent als überaus gelungen und schwärmt von der Lebendigkeit des Buches. Versammelt seien neben Texten verschiedener analytischer Philosophen auch Äußerungen von Laotse bis Woody Allen und sie alle machten deutlich, dass es den Sinn des Lebens nicht gebe, sondern wenn überhaupt derer "drei, vier, viele". Und so zollt der Rezensent diesem Band "höchstes Lob" und verspricht dem Leser eine äußerst genussvolle Lektüreerfahrung.

© Perlentaucher Medien GmbH