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Wenn "die Phantasie mit den Sternen jongliert und auf des Weltgeists Schnurrbartenden Seil tanzt", das ist vom Kabarett die Rede. Jo van Nelsen beleuchtet in dieser Jahrhundertrevue den kritischen Witz, die bissig-böse Ironie und den unumstritten hohen Unterhaltungswert des Genres. Autoren und Chansonniers wie Friedrich Holländer, Georg Kreisler, Georgette Dee, Max Raabe oder Jo van Nelsen selbst begleiten in ihren Chansons und Couplets die Zeitläufte mal zynisch, mal liebevoll-ironisch. So versprechen die Porträts kurzweiligen Lesegenuß.

Produktbeschreibung
Wenn "die Phantasie mit den Sternen jongliert und auf des Weltgeists Schnurrbartenden Seil tanzt", das ist vom Kabarett die Rede. Jo van Nelsen beleuchtet in dieser Jahrhundertrevue den kritischen Witz, die bissig-böse Ironie und den unumstritten hohen Unterhaltungswert des Genres. Autoren und Chansonniers wie Friedrich Holländer, Georg Kreisler, Georgette Dee, Max Raabe oder Jo van Nelsen selbst begleiten in ihren Chansons und Couplets die Zeitläufte mal zynisch, mal liebevoll-ironisch. So versprechen die Porträts kurzweiligen Lesegenuß.
Autorenporträt
Jo van Nelsen, Schauspieler und Chansonnier, geboren 1968 in Bad Homburg, startete 1989 sein erstes Soloprogramm. Derzeit ist er mit dem gleichnamigen Programm 'Wir richten scharf und herzlich' auf Tournee.
Rezensionen
"Vorweg: Dieses Buch ist uns zu spät in die Finger geraten, sonst wäre es DER Weihnachtsgeschenktipp geworden. Jo van Nelsen, den meisten wohl eher von Bühne und CD vertraut, hat sein erstes Buch geschrieben, ein 'Abhandlung' über 100 Jahre Kabarett anhand von Vita und Wirken der KünstlerInnen. Die 52 (naheliegend) Ausgewählten erhalten jeweils 4 Seiten, zuerst wird ein Chanson, Couplet, Text, irgendwas abgedruckt, dann ein bisschen erzählt. Zur Zeit, zum Werk, zur Geschichte, zur Person, Anekdötchen, Pikantes, auch schon mal ein kollegialer Hieb in die Eier. Was anmutet wie die Struktur eines Volkshochschullehrbuches, erweist sich als goldrichtig. Denn: 'der Mann kann schreiben' (M.R.-R.)! Wer Pigor, die Popette, Ulla Meinicke oder Georgette Dee kennt und grinsend nickend ihre vier Seiten liest, vertraut auch bei Hanns von Gumppenberg, Hans Hyan, Max Mackott dem Autor. Der Mann ist vom Fach, und das lässt er spüren. Ohne P.-C.-Gewedel mit dem moralischen Stinkefinger erzählt von Nelsen auch vom staatstreuen 'Kabarett' der NS-Zeit, der Stasi-Unterhaltung und den gemütlichen 50er Jahren in Ost und West. Am schönsten ist es, wenn alles getan und das Buch fertig gelesen ist, noch einmal von vorne anzufangen in dem neu erworbenen Wissen, dass alle diese Individualisten in einer langen Tradition stehen, Pigor oder die Popette wohl ohne Hannelore Kaub oder Frank Wedekind nicht möglich wären, ob sie es nun wissen oder nicht. Liebe Leserinnen: 10 kaufen, eines behalten, 9 verschenken, Kabarettkarten kaufen!" Regine Anhamm

"Jo van Nelsen erzählt von einem, der einen traf, der nicht wusste, was ein Chanson ist. Jo van Nelsen zeigte sich bestürzt - Chansons zu singen ist sein Beruf - und gab schleunigst ein Buch heraus. Darin sind Lieder aus 100 Jahren Kabarett versammelt. Offen gestanden: Was ein Chanson ist, weiß man hinterher auch nicht hundert Pro. Man ist aber erfreut. Am Anfang von Ernst von Wolzogen, der 1901 vom 'Laufmädel" reimte: 'Platschepitsch- Spagatelregen- /Schokolad auf allen Wegen/ Mädel unter Paraplü/ Stiefelt tapfer durch die Brüh". Am Ende von Susanne Betancor, geboren 1964, die über 'staunende Fernsehköche" schreibt: 'Ich bin da und guck mir zu und winke/ Und freu mich, über das, was ich da mach". Quatsch ist erlaubt, Dummheit nicht. Jeden der melancholischen, hochpolitischen, tiefalbernen Texte kommentiert Jo van Nelsen ganz vernünftig und informativ. Nur die Musik fehlt." Lesart

"1901 gilt als das Geburtsjahr des deutschen Kabaretts. Ernst von Wolzogens 'Überbrettl" etabliert in Deutschland eine Kunstform, die vor allem aus Frankreich inspiriert wird aber dennoch eine ganz spezifische deutsche Prägung entwickelt. Wesentliches Element der Kabarettprogramme wird der (sic!) Chanson. Ein Lied, das sich in Deutschland vom Schlager oder dem Song unterscheidet. Da sind sich alle einig. Doch wie genau, das wissen selbst die professionellen Chansonniers nicht so genau. Jo van Nelsen gehört selbst zu diese Spezies von Kleinkünstlern. Auf 10 CDs und in noch mehr Programmen hat er gesungen. In seinem Buch versammelt er 50 Chansons aus 100 Jahren. Eine genaue Definition kann er aber nicht liefern. ber das ist nicht wichtig. Was würde eine philologisch exakte Definition auch nützen? Die Lieder würden dadurch nicht besser oder schlechter. Die Auswahl, anhand derer er ebenso viele Geschichten aus 100 Jahren deutschem Kabarett erzählt, sind amüsant und schön zu lesen. Sie erfüllen den Zweck, mehr Lust auf Kabarett zu wecken. Die Texte von Mascha Kaléko oder Erich Kästner, von Marcellus Schiffer oder Klabund lassen die Blüte des Chansons und des deutschen Kabaretts aufleben. Auch deshalb kommen gerade mit Friedrich Hollaender und Walter Mehring zwei Autoren dieser Epoche als einzige mit zwei Texten in dieser Anthologie vor - und das zu recht. Aber auch die Auswahl aktuellerer Titel von Konstantin Wecker über Hildegard Knef bis hin zu Babette (sic!) Betancor zeugt von viel Gespür für das Wesentliche, um veränderte Tonalitäten in anderen Zeiten zu illustrieren. Selbstverständlich kann ein dünner Band von 200 Seiten nicht die gesamte Geschichte eines so lebendigen Genres erzählen. Das will van Nelsen auch nicht. Aber es kann Lust auf 'Mehr" machen. Und das gelingt ihm. Vor allem macht das Buch Lust drauf, die Texte auch als Chansons zu hören, egal ob im Original gesungen oder von Chansonniers wie Tim Fischer oder Jo van Nelsen." Andreas Oppermann bei T-Online
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

In dieser Geschichte des Chansons entdeckt man die "deutsche Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts wieder", schreibt "zik". Der Autor, selbst Chansonier, stelle in dieser "klug zusammengestellten" Anthologie etwa 50 Texte vor, die einen guten Überblick über deutsche Chansons der letzten 100 Jahre liefere. Ernst von Wollzogen, Fritzi Massary und Ulla Meinecke zählt er als Beispiele auf. Die Auswahl findet zik. "sehr klug getroffen". Nur weitere Illustrationen hätte sich der Rezensent gewünscht.

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