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»Was den Unterhaltungswert angeht«, schreibt Henryk Broder, »ist das Judentum anderen Religionen und Zivilisationen weit überlegen.« Um so verständlicher ist es, daß die jüdischen Autoren der zweiten , das heißt der nach dem Holokaust geborenen Generation sich nicht damit abfinden wollen, als »Kinder der Opfer« zu leben. Statt dessen versuchen sie, mit dem idealisierten Bild der Juden als »makellos edlen Menschen« zu brechen.
Anstelle der großen Themen rücken menschliche Schwächen, Sexualität, Familienkonflikte, groteske Gepflogenheiten ins Blickfeld. Mit Gespür für Komik und Paradoxa
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Produktbeschreibung
»Was den Unterhaltungswert angeht«, schreibt Henryk Broder, »ist das Judentum anderen Religionen und Zivilisationen weit überlegen.« Um so verständlicher ist es, daß die jüdischen Autoren der zweiten , das heißt der nach dem Holokaust geborenen Generation sich nicht damit abfinden wollen, als »Kinder der Opfer« zu leben. Statt dessen versuchen sie, mit dem idealisierten Bild der Juden als »makellos edlen Menschen« zu brechen.

Anstelle der großen Themen rücken menschliche Schwächen, Sexualität, Familienkonflikte, groteske Gepflogenheiten ins Blickfeld. Mit Gespür für Komik und Paradoxa werden die eigenen und fremde Verhaltensweisen beobachtet. Nachdenklichkeit, Trauer und die Reflexion über das eigene Schicksal werden immer wieder durch liebenswürdige Ironie und gelegentlich rabenschwarzen Humor in ein befreiendes Lachen verwandelt.

Die vorliegende, in dieser Form einmalige Sammlung enthält Erzählungen und andere Texte von: André Aciman, David Baddiel, Maxim Biller, Marcelo Birmajer, Henryk M. Broder, Micha Brumlik, Melvin Bukiet, Irene Dische, Nathan Englander, Alain Finkielkraut, Lea Fleischmann, Stephen Fry, Arnon Grünberg, Barbara Honigmann, Binnie Kirshenbaum, Elena Lappin, Doron Rabinovici, Rafael Seligmann, Art Spiegelman und anderen Autoren.

Autorenporträt
Mannheimer, Olga
Olga Mannheimer, 1959 in Warschau geboren, Tochter eines Lemberger Juden und einer Kosakin, beide Gulag-Überlebende. 1969 Emigration nach Frankreich und jüdisches Internat. Seit 1972 in München, studierte Romanistik und Slawistik. Arbeitete als Dolmetscherin, Übersetzterin und Lektorin. Heute tätig als Journalistin und interkulturelle Trainerin. Veröffentlichte u.a. die Anthologie 'Träume sind frei' (1992) und 'Frauen in Polen' (1994).
Rezensionen
"... eine exzellente Einführung in die jüdische Gegenwartsliteratur und zugleich ein Buch, das bei der Betrachtung gegenwärtiger innen- und parteipolitischer Diskussionen wichtiger denn je scheint.." 'Nahost.de'

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Wie wenig klar ist, was genau man unter "neuer jüdischer Prosa" zu verstehen hat, wussten auch die Herausgeber, also versuchen sie eine Verdeutlichung im "als Dialog inszenierten Nachwort". Die eindeutige Definition des "Jüdischen" kann freilich nicht gelingen, also erfolgte die Auswahl nach den Kriterien der "ethnischen oder kulturellen Abstammung oder religiösen Zugehörigkeit". Mit dem Adjektiv "neu" ist eine klarere Entscheidung verbunden: alle versammelten Autoren sind solche der "zweiten Generation", die Texte - formal höchst unterschiedlich - kreisen um das Problem jüdischer Identität und demonstrieren, wie der Rezensent (Kürzel sab.) meint vor allem das eine: "Glück ist ein Vergnügen der Nichtjuden."

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