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Jeetas Mutter lebt in ständiger Angst, dass sie ihre Töchter nicht standesgemäß verheiraten kann. Vor allem die 16-jährige Jeeta mit ihrer dunklen Haut und der scharfen Zunge macht ihr Sorgen. Denn Jeeta will ihr eigenes Leben und noch lange nicht heiraten. Und schon gar nicht jemanden, den die Mutter für sie aussucht. Ihre beste Freundin Sarina hat es besser, findet Jeeta: Sarina kommt aus einer Familie, in der es selbstverständlich ist, dass Mädchen studieren und heiraten dürfen, wen sie wollen. Diese Lebensart ist neu für Jeeta. Und als sie sich in Neel mit den Mitternachtsaugen verliebt…mehr

Produktbeschreibung
Jeetas Mutter lebt in ständiger Angst, dass sie ihre Töchter nicht standesgemäß verheiraten kann. Vor allem die 16-jährige Jeeta mit ihrer dunklen Haut und der scharfen Zunge macht ihr Sorgen. Denn Jeeta will ihr eigenes Leben und noch lange nicht heiraten. Und schon gar nicht jemanden, den die Mutter für sie aussucht. Ihre beste Freundin Sarina hat es besser, findet Jeeta: Sarina kommt aus einer Familie, in der es selbstverständlich ist, dass Mädchen studieren und heiraten dürfen, wen sie wollen. Diese Lebensart ist neu für Jeeta. Und als sie sich in Neel mit den Mitternachtsaugen verliebt und sich heimlich mit ihm trifft, kommt ihr Weltbild restlos ins Wanken. Eine lebendige, farbige Familiengeschichte um das Aufbrechen alter Traditionen und die Rolle junger Frauen.
Autorenporträt
Kashmira Sheth wuchs in Indien auf und lebt seit ihrem 18. Lebensjahr in den USA. Dort studierte sie Mikrobiologie an der Iowa State University. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Madison, Wisconsin.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.11.2007

Exotische Farben und Gerüche
Arrangierte Ehen: Indische Töchter im Zwiespalt zwischen Freiheitsdrang und Familienbindung
Am Tag ihrer Hochzeit trägt Nimita einen weißen Seidensari mit
rotem Batikmuster. Sie hat kostbaren Goldschmuck am Hals und an den
Armen. Unter einem Baldachin legen sie und ihr Bräutigam Girish einander
Blumengirlanden um den Hals, und der Priester entzündet ein Feuer als göttliches Symbol des Eheversprechens.
Es ist ein rauschendes Fest, bei dem die Mutter der Braut am allermeisten strahlt: Endlich hat sie die älteste ihrer drei Töchter an den Mann gebracht. Bleiben noch zwei.
Im Alter von 21 Jahren einen Mann heiraten, den die Eltern ausgesucht haben? Deutschen Mädchen erscheint dieser Gedanke so weit weg wie – ja, wie Indien. Doch dort scheint dies durchaus noch üblich zu sein: Die indischstämmige US-amerikanische Autorin Kashmira Sheth beschreibt in ihrem Jugendroman „Schwarzer Vogel, süße Mango”, wie selbst in der Mega-Metropole Mumbai (bekannter unter dem früheren Namen Bombay) Tradition und Moderne nebeneinander existieren – und wie schwierig diese Übergangszeit ist.
Die 16-jährige Jeeta erlebt das am
eigenen Leib. Glücklicherweise hat sie als jüngste Tochter der Familie noch
ein paar Jahre Schonfrist. Doch die
intelligente und scharfzüngige Jugendliche durchschaut das Spiel der Mutter genau und macht sich ihre eigenen Gedanken. Warum zum Beispiel wurde die älteste Schwester Nimita gezwungen, sich 18 Bewerber anzuschauen, die sie danach alle wegen ihrer Augenkrank-
heit ablehnten, alle bis auf den Waisenjungen Girish?
Auf solche Demütigungen hätte Jeeta keine Lust, ganz davon abgesehen, dass sie es mit ihrer besonders dunklen Haut wohl ebenfalls auf dem Heiratsmarkt schwer haben wird – zumindest bekommt sie das ständig von Mutter und Tanten zu hören. Doch Jeeta will lieber lernen und studieren, und ihre Freundschaft mit Sarina aus einer liberalen und weltoffenen Familie bestärkt sie darin. Und dann gibt es da noch Sarinas Cousin Neel, den mit den Mitternachtsaugen, die Jeeta nicht vergessen kann . . . Eine schwierige Situation für eine Jugendliche im – allen Kulturen wohlbekannten – Dilemma zwischen starker Familienbindung und noch stärkerem Freiheitsdrang. Zumal die Rollen der Bösen und Guten nicht eindeutig verteilt sind.
Und diese feine Differenzierung ist eine der Stärken dieses überdies mit exotischen Farben und Gerüchen gesättigten Jugendromans, der sehr anschaulich das Alltagsleben einer Mittelschichtsfamilie in einer wuseligen Großstadt wiedergibt. Zwar verkörpert zum Beispiel die Mutter am stärksten ein sehr konservatives Weltbild, doch wird sie auch als ein Opfer ihrer Erziehung gezeigt, als eine Frau, die in ihrem Leben vieles ohne Widerworte schlucken musste. Der Vater wiederum ist durchaus aufgeschlossen für Neues und möchte seine Kinder vor allem zufrieden sehen.
Das ist nicht so einfach, denn das Schicksal ist nicht vorhersehbar. So wird die älteste Schwester Nimita in ihrer fremdbestimmten Ehe überraschenderweise richtig glücklich: Die Eheleute finden nach der Heirat allmählich zueinander. Die mittlere Schwester jedoch, die mit einem in den USA lebenden Inder aus guter Familie scheinbar das große Los gezogen hatte, kehrt nach kurzer Zeit deprimiert zurück: Ihr Mann schlug sie krankenhausreif. Licht und Schatten der traditionellen Eheanbahnung – die Autorin will sich jedenfalls nicht auf eine nur ablehnende Haltung festlegen.
Jeeta weiß irgendwann ganz genau, was sie will und was nicht: Sie möchte aufs College und Jura studieren – und sie erreicht, dass sogar ihre Mutter das schließlich akzeptiert. Was das Heiraten angeht, hat Jeeta es dagegen nicht so
eilig. Woher soll sie auch jetzt schon wissen, ob Mitternachtsaugen halten, was sie versprechen? ANTJE WEBER
KASHMIRA SHETH: Schwarzer Vogel, süße Mango. Aus dem Amerikanischen von Birgitt Kollmann. Beltz & Gelberg, Weinheim 2007. 240 Seiten, 12,90 Euro.
Ab 12 Jahren
Indische Kinder während ihrer Hochzeitsfeier. In Indien werden nach wie vor viele Ehen von den Eltern der Brautleute arrangiert. Vor allem in ländlichen Regionen ist diese Praxis noch verbreitet. Foto: dpa
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"Ein Roman über das Erwachsenwerden, der mit großer Einfühlsamkeit den Blick in eine fremde Kultur öffnet." Westfälischer Anzeiger

"Ein Jugendroman, in dem das alte und moderne Indien aufeinander prallen. Und ein faszinierender Blick auf Indien, der neugierig macht." Bücher, top 10

"Anschaulich, bisweilen blumig beschreibt die spitzzüngige Ich-Erzählerin ihren Alltag. Dank vieler Dialoge und eines lockeren Erzählstils lässt sich der Roman einfach lesen. Ihren turbulenten Familienalltag schildert Jeeta erfrischend ironisch." taz

" Leise und doch eindrücklich erzählt dieses Buch von der Suche eines jungen Mädchens nach der eigenen Identität und seiner Vorstellung vom Leben. Spielerisch leicht wird dabei dem Leser die indische Kultur näher gebracht und außerdem ein Konflikt behandelt, mit welchem jeder Mensch irgendwann einmal konfrontiert ist: die Entscheidung zwischen den persönlich wichtigen Werten und den Erwartungen anderer. Ein durchweg gelungener Roman, der sich nicht aufzwängt, sondern leise kommt und verklingt und dem Leser Raum für eigene Gedanken lässt - sehr zu empfehlen!" ekz - Informationsdienst

"Geschickt versteht (Kashmira Sheth) es in dieser atmosphärisch dicht erzählten Geschichte, den Leser in das verwirrend fremde, eng abgesteckte Umfeld der Protagonistin hineinzuziehen. Und genau wie Jeeta fühlt man sich durch die plötzlich geweitete Perspektive beglückt." Stuttgarter Zeitung

"Es ist eine tolle Geschichte über das Erwachsenwerden in einer ganz anderen Welt. Mein schönstes Buch seit langem!" Charlotte (11 Jahre), Aachener Nachrichten

"...ein herrlich sinnlicher Roman aus Bombay. Autorin Kashmira Sheth, die als Wissenschaftlerin in den USA lebt, erinnert sich an eigene Sehnsüchte und Erfahrungen." Nürnberger Nachrichten

"Ein Roman über das Erwachsenwerden, der die Geräusche und Gerüche Indiens ganz unmittelbar erlebbar macht und durch seine Eloquenz und Einfühlsamkeit den Blick auf eine fremde Kultur öffnet." Publishers Weekly
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Antje Weber hat die opulente Exotik dieses Jugendromans, in dem es um die im modernen Indien immer noch verbreitete Tradition der arrangierten Ehe geht, sehr genossen und sie findet, dass es der indischstämmigen amerikanischen Autorin Kashmira Sheth hervorragend gelingt, das Alltagsleben einer mittelständischen Familie in Bombay zwischen Tradition und Moderne zu schildern. Besonders lobt die Rezensentin die wohlabgewogene Haltung der Autorin, die in ihrer Geschichte von drei Schwestern, von denen zwei verheiratet werden, die dritte aber ihren Wunsch durchsetzt, Jura zu studieren, die arrangierte Ehe nicht einfach verurteilt, sondern sehr differenziert darstellt.

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