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  • Broschiertes Buch

Produktdetails
  • Beck'sche Reihe
  • Verlag: Beck
  • Seitenzahl: 198
  • Gewicht: 226g
  • ISBN-13: 9783406459245
  • ISBN-10: 3406459242
  • Artikelnr.: 08910082
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.03.2001

Vorgestellt und entstellt

DRITTE WELT - gibt es die überhaupt? Und wenn es sie je gegeben hat: gibt es sie heute noch? Zweifel mehren sich. Trotzdem haben die Herausgeber des seit 1983 erscheinenden "Jahrbuchs Dritte Welt" auch für 2001 am bisherigen Titel festgehalten. Nur aus Tradition? Ulrich Menzel von der Universität Braunschweig weist mit Recht darauf hin, daß schon durch den Zusammenbruch des sozialistischen Lagers die schematische Dreiteilung der Welt hinfällig geworden sei, desgleichen die Suche nach einem "dritten Weg" zwischen Sozialismus und Kapitalismus. Nach seiner Ansicht war die "Dritte Welt" insgesamt nur "eine vorgestellte Gemeinschaft". Sogar viele ihrer Teile, "seien es die postkolonialen oder die postsozialistischen Staaten", seien mittlerweile selbst "zu vorgestellten Gemeinschaften geworden, die nur in der Hauptstadt, auf dem Papier, in der Statistik, manchmal nicht einmal mehr dort existieren". Menzels Beitrag ("Das Ende der einen Welt oder Die weißen Flecken auf der Erde nehmen wieder zu") ist das Kernstück des Taschenbuchs, das sich "an die gesamte breite entwicklungspolitisch interessierte Öffentlichkeit" wendet. Die Auswahl der Länder, denen darüber hinaus einzelne Beiträge zuteil wurden, ist willkürlich, aber vertretbar. Zwei überregionale Aufsätze über "Altern in der Dritten Welt" und "Parteiensysteme in jungen Demokratien" behandeln Themen, die in Zukunft zunehmend an Bedeutung gewinnen werden. Zahlreiche Literaturhinweise und Orientierungsdaten verleihen dem schmalen Band mehr Gewicht als mancher dickleibige Wälzer. (Jahrbuch Dritte Welt 2001. Verlag C. H. Beck, München 2001. 200 Seiten. 24,90 Mark.)

Nt.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Ein gelungenes Buch unter missglücktem Titel, so lässt sich die Haltung des Rezensenten mit dem Kürzel "Nt." zusammenfassen. An eine breite, interessierte Öffentlichkeit gerichtet sei zwar der Terminus `Dritte Welt` aus dem Titel des Buches nach dem Ende der "Dreiteilung der Welt" längst hinfällig. Vor allem aber zwei Aufsätze mit "überregionaler Gültigkeit", ein reichhaltiges Literaturverzeichnis und "Orientierungsdaten" machen das kleine Buch für den Rezensenten wertvoller als manchen "dickleibigen Wälzer".

© Perlentaucher Medien GmbH