Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die Motive des Widerstands gegen die Machthaber sind "facettenreich", so der Rezensent mit dem Kürzel "jah". Das vorliegende historische Lesebuch dokumentiere anhand von Zeugenberichten verschiedene Formen des Aufbegehrens gegen das Naziregime in Deutschland. Der Bogen ist weit gespannt: Von der Arbeiterbewegung, über den christlichen Widerstand und Vereinigungen wie "Kreisauer Kreis" und "Weiße Rose" bis zum Militär. Unter den Berichtenden sind Namen wie Dietrich Bonhoeffer, Oskar Schindler oder Sophie Scholl. Viele Texte würden auch heute noch mit ihrer "moralischer Aufrichtigkeit" bewegen, andere würden dennoch die "Grenzen und Widersprüchlichkeiten des Widerstands" aufzeigen - wie zum Beispiel das Schweigen zum Thema Judenverfolgung. Die Kritik: In der Textauswahl seien leider keine Kriegsdienstverweigerer zu Wort gekommen, auch bekannte literarische Selbstzeugnisse wie von Alfred Andersch oder Heinrich Böll seien dort nicht vertreten.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH