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Käfer, Nashorn, Affe, Löwe: Mario Giordano zeigt Kindern den Zauber der Tiere in Meisterwerken - von Dürer bis Menzel, von da Vinci bis Marc. Die jahrtausendealte Geschichte der Kunst beginnt mit der Darstellung von Tieren: In allen Kulturen, in allen Erdteilen dieser Welt finden sich in Höhlen und auf Felswänden mythische Abbilder von Pferden, Gazellen, Affen, Stieren. Und große Künstler haben bis zum heutigen Tag diesen Zauber immer neu im Bild beschworen. Mario Giordano, der mit jedem seiner Bilderbücher eine "kleine Kulturschule des Sehens" (DIE ZEIT) gibt, unternimmt einen kühnen…mehr

Produktbeschreibung
Käfer, Nashorn, Affe, Löwe: Mario Giordano zeigt Kindern den Zauber der Tiere in Meisterwerken - von Dürer bis Menzel, von da Vinci bis Marc.
Die jahrtausendealte Geschichte der Kunst beginnt mit der Darstellung von Tieren: In allen Kulturen, in allen Erdteilen dieser Welt finden sich in Höhlen und auf Felswänden mythische Abbilder von Pferden, Gazellen, Affen, Stieren. Und große Künstler haben bis zum heutigen Tag diesen Zauber immer neu im Bild beschworen. Mario Giordano, der mit jedem seiner Bilderbücher eine "kleine Kulturschule des Sehens" (DIE ZEIT) gibt, unternimmt einen kühnen Streifzug durch die Bilderwelt abendländischer Kunst: Leonardos "Dame mit Hermelin", Klees "Rotgeflügelte Sumpfhühner", Dürers Rhinozeros, Goyas spielender Knabe mit Vogel und drei Katzen, "Der Tiger" von Franz Marc oder der Junge, der seinen Hund floht, anrührend gemalt von Gerard ter Borch. Die Bilder verraten dem Betrachter bis ins Detail, wie es um Gemüt und Launen, Charakter und Seele im Mitein
Autorenporträt
Mario Giordano, geb. 1963, schreibt Romane, Kurzgeschichten, Hörspiele, Kinder- und Drehbücher. Zahlreiche Preise, Stipendien und Auszeichnungen (u. a. Nominierung für den Deutschen Jugendliteraturpreis). Der Autor lebt und arbeitet in Hamburg.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.12.2003

Kleiner Mann auf Schnecke
Mario Giordano: Der Löwe im Atelier. Ein Sachbuch über Tiere in der Kunst
„Jahre meines Lebens gäbe ich dafür, für kurze Zeit ein Tier zu sein.” Elias Canettis Satz steht am Ende des neuen Buchs von Mario Giordano Der Löwe im Atelier gedruckt in kühlem Blau. Ein hoch philosophischer Satz für den erwachsenen Leser – für Kinder vermutlich ein einfacher Satz, denn ein Tier sein, heißt für die Kinder der Wohlstandsgesellschaft wohl in erster Linie, den Instinkten und spontanen Bedürfnissen nachgehen zu können, geliebt zu werden, verwöhnt zu werden. Doch wird das Tier in den dreiundzwanzig Bildern, die hier zum Abdruck gekommen sind, nur selten als Schoßhündchen abgebildet.
Das Tier in der bildenden Kunst ist ein schillerndes Motiv, das je nach künstlerischer Haltung, philosophischer Neigung oder persönlichem Interesse variiert. Albrecht Dürer führt uns bereits 1505 vor, welch sezierenden Blick der Künstler auf ein kleines Tier, den Hirschkäfer, einnehmen kann, gemalt mit feinstem Pinsel auf Pergament, haargenau wiedergegeben. Der amerikanische Maler und Lebenskünstler John James Audubon setzte dagegen Mitte des 19. Jahrhunderts seinen „Rosa Löffler” in eine idealisierte Landschaft, fasziniert vom bizarren Federkleid des exotischen Vogels. Dreißig Jahre später malt Adolph von Menzel im Zoologischen Garten zu Berlin „Drei Bären im Zwinger”; der klagende Blick der gefangenen Tiere durch die Gitterstäbe führt dem Betrachter den ganzen Widersinn der Tierhaltung vor Augen. „Kleiner Mann auf Schnecke” (1991) schließlich, von Stephan Balkenhol aus weichem Kiefernholz geschnitzt, spielt mit verhaltenem Humor auf die Symbolkraft des Tieres an.
Über Epochen, Kulturen und Bildstile hinweg hat Giordano eine Kollektion von Tierbildern zusammen gestellt, die durch ihre bildnerischen Lösungen Neugier wecken, die aufgrund ihrer Perspektive auf das Tier Fragen stellen und die von Kindern wie Erwachsenen Antworten verlangen. Die Bilder selbst geben dafür viele Impulse: Tiere sind Zugabe und Dekor beim Porträt, sie zeugen vom Interesse des Malers an der Natur, an der Eigenart der Tiergattung, sie sind Ausdruck von Projektionen und Fantasien der Menschen, besonders, wenn es um die Nähe des Tieres zu ihnen selbst geht, und sie sind Besitz und Opfer der Menschen. Das Tier ist Abbild, Zeichen und Symbol für den Umgang des Menschen mit der Natur und mit sich selbst.
Giordano ist klug genug, sich nicht (oder fast nicht) auf die Interpretation der Bilder einzulassen; er beschränkt sich auf wenige teils anekdotische, teils erläuternde und teils informative Sätze. Die eigentlichen Erzähler dieses Buchs bleiben die groß reproduzierten Bildtafeln.
Der Autor legt mit Der Löwe im Atelier seinen vierten Band in der Kunstsachbuch-Reihe des Aufbau-Verlags vor. Und auch diesmal vermag das Buch in seiner sorgfältigen bibliophilen Aufmachung, mit seiner subtilen farblichen Abstimmung zwischen Kunstwerk und Textseiten sowie den kleinen Bildausschnitten samt beigelegtem Suchfenster ein besonderes Gefühl für Literatur als sinnlich erfahrbares Objekt zu vermitteln. Das ist nicht wenig in Zeiten der Kopiersucht, der Fehlfarben und Schnelldrucke. (ab 10 Jahre)
JENS THIELE
MARIO GIORDANO: Der Löwe im Atelier. Tiere in der Kunst. Aufbau Verlag 2003. 64 Seiten, 20 Euro.
Im Streichelzoo der Renaissance.
Abb. aus „Der Löwe im Atelier”
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Jens Thiele hat dieses Kindersachbuch über Tiere in der Kunst schon wegen der vielen schönen Abbildungen gern in die Hand genommen. Er glaubt, dass es "Neugier" wecken wird und die verschiedenen, sich im Lauf der Zeit wandelnden Beweggründe, Tiere überhaupt in Kunstwerken darzustellen, beleuchten kann. "Klug" findet er, dass der Autor Mario Giordano sich nicht in Interpretationen der einzelnen Bilder versucht, sondern lediglich Kommentare, Anekdoten und Erläuterungen anbietet. Denn die Kunstwerke sind doch selbst "die eigentlichen Erzähler", so der Rezensent zustimmend. Er lobt besonders die "sorgfältige bibliophile" Ausstattung des Buches, freut sich über die gelungene "Abstimmung" von Bildern und Texten und preist dieses Buch dafür, dem Beweis zu liefern, dass Literatur Kunst sinnlich erfahrbar machen kann.

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