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Mit acht Jahren verlässt Set den Hof seiner Eltern, um bei Scathach, der Schattenhaften, die Künste der Krieger zu lernen. Nach vier Jahren Lehrzeit schickt sie ihn wie alle auserwählten Schüler auf die schwimmende Insel, von der einige nie zurückkehren. Da steht auf einmal Georgina vor ihm, in ihrem orangefarbenen Bademantel, und wundert sich, wie sie aus ihrem Zimmer in diese fremde Welt geraten ist. Sie sind aufeinander angewiesen und versuchen die Prüfung, die Set von Scathach aufgetragen wurde, zu bestehen. Ein packend geschriebener phantastischer Roman über einen der berühmtesten Helden…mehr

Produktbeschreibung
Mit acht Jahren verlässt Set den Hof seiner Eltern, um bei Scathach, der Schattenhaften, die Künste der Krieger zu lernen. Nach vier Jahren Lehrzeit schickt sie ihn wie alle auserwählten Schüler auf die schwimmende Insel, von der einige nie zurückkehren. Da steht auf einmal Georgina vor ihm, in ihrem orangefarbenen Bademantel, und wundert sich, wie sie aus ihrem Zimmer in diese fremde Welt geraten ist. Sie sind aufeinander angewiesen und versuchen die Prüfung, die Set von Scathach aufgetragen wurde, zu bestehen. Ein packend geschriebener phantastischer Roman über einen der berühmtesten Helden der irischen Sagen. Mit einem "Who is who in der irischen Mythologie". Abenteuer in der irischen Sagenwelt
"Du hast sieben Zehen!" - "Natürlich", sagt Set, "hast du mehr?" Er blickt auf ihre Füße. "Fünf habe ich wie alle Leute." - "Nur fünf? Kannst du damit überhaupt gehen?" Georgina starrt auf Sets Fuß. Set beobachtet sie. Sie ist nicht schön, aber freundlich, und ihr Mantel ist aus einem pelzigen Material von der Farbe des Sonnenuntergangs. "Kannst du fliegen damit?", fragt Set und zupft an Georginas Bademantel. "Wer bist du?", fragt sie den Jungen.
Autorenporträt
Gabrielle Alioth, 1955 in Basel geboren, studierte Wirtschaftswissenschaften und Politik, arbeitete bei der Prognos und an der Universität Basel und siedelte 1984 nach Irland über, wo sie heute als Schriftstellerin und freie Publizistin lebt. Für ihr literarisches Werk und ihre Kinderbücher wurde sie mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Hamburger Literaturpreis.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.11.2009

Ein göttlicher Harvey
Gabrielle Alioth „Das magische Licht”
Die Phantasie ist ein Exil, ein selbstgewähltes, das wunderbare Traumland, in dem alle Probleme lösbar sind, alle widrigen Umstände zu bewältigen. Georgina, die Heldin in Gabrielle Alioths „Das magische Licht”, hat in der Realität keine Ahnung, wie sie sich etwas weniger miserabel fühlen könnte, denn ihre Familie vermittelt ihr permanent den Eindruck, ihr größtes Problem sei sie selbst.
Sie ist überall im Weg, wenn sie mit ihren großartigen, perfekten älteren Schwestern reden will – die eine studiert, die andere ist Fotomodell –, verscheucht ihre Mutter sie, und die Bemerkung vom Nachbartisch beim Abendessen im Restaurant über die zwei schönen Töchter und den „drolligen Jungen” finden alle außer Georgina lustig. Sie kommt sich überflüssig vor, muss krank im Bett bleiben und langweilt sich – schaut auf das Poster, das über ihrem Bett hängt, und landet mittendrin, findet sich plötzlich auf der Insel wieder, die man darauf sieht, mitten in der irischen Sagenwelt.
Set heißt der kleine Halbgott, auf den sie dort trifft, und er hat ganz ähnliche Schwierigkeiten wie sie selbst – bloß in der Sagenwelt-Variante, sozusagen. Er wurde auf der Insel ausgesetzt, um Prüfungen zu absolvieren und kommt dort erst wieder weg, wenn er es geschafft hat – wenn er es denn schafft, denn die Söhne seiner Lehrmeisterin Scathach, ein fieses Zwillingspaar, wollen ihn beiseite schaffen.
Set und Georgina tun sich zusammen, und das Mädchen erweist sich hier als sehr irdisch patent, bastelt dem Halbgott eine Schiene für seinen verletzten Fuß und weiß ein paar Dinge, von denen man in Sets Paralleluniversum noch nie gehört hat – alle Fantasywelten sind, warum auch immer, der Zeit entrückt, eine Mischung aus einer Vergangenheit, die nie stattgefunden hat und einer archaischen Zukunft, in diesem Fall ist noch ein wenig irische Mythologie beigemengt, Cú Chulainn, Sohn von Deichtine und Lug.
Die Inselwelt und schließlich Magnel das Götterreich sind wahre Traumwelten, in die sich die Wirklichkeit auf leisen Sohlen einschleicht – der Anhänger, den Georgina gefunden hat, eine Zeichnung aus einem Buch, aber vor allem die kulinarische Wirklichkeit, Lammbraten und die îles flottantes, das Dessert aus dem Restaurant. Und natürlich hat das Mädchen auch seine Probleme dort mit hingenommen, hat sich kein sorgenfreies Schlaraffenland ausgedacht, darum geht es nicht. Ihr Phantasien ist kein friedvolles Paradies, sondern ein Dschungel mit Feinden und Gefahren – aber es kommen eben nur solche drin vor, die sie beherrschen lernen kann.
Georgina hat in den Halbgott Set einen Teil ihrer selbst hineinprojiziert, zum Guten gewandelt, womit sie sonst nicht umgehen kann. Set ist ein klassischer imaginary friend, ein eingebildeter Freund, der tröstet und Stress abbauen hilft, der die Dinge geraderückt, wenn sie aus Kinderperspektive in Schieflage geraten sind – ein Hilfsmittel, sich zurechtzufinden in der Welt der Erwachsenen. Sowas brauchen manchmal sogar Erwachsene; so eine Art „Mein Freund Harvey”. Es muss ja nicht immer ein Hase sein.
SUSAN VAHABZADEH
Das geheimnisvolle Amulett Illustration: Eberhard Wolf
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Sigi Seuss scheint von diesem Jugendbuch komplett in den Bann geschlagen worden zu sein, als er der kleinen Heldin in die irische Sagenwelt gefolgt ist. Die Autorin sei glücklicherweise nicht der Versuchung erlegen, bei diesem Thema schulmeisterlich oder esoterisch entrückt vorzugehen. Die Botschaften der Mythologie seien geschickt und unprätentiös in eine "pfiffige Handlung" verpackt, und alle Sach- und Begriffsfragen würden in einem ausführlichen Glossar geklärt, lobt der Rezensent. Einem Ausflug ins Kinderzimmer oder in die Welt der Phantasie stünde somit nichts im Wege, und dies scheint nach Ansicht des Rezensenten für die großen und kleinen Leser dieses Buches zu gelten.

© Perlentaucher Medien GmbH