Waughs Erstlingsroman ist eine eigentümlich faszinierende Mischung aus Satire, Farce, Burleske und Groteske. 'Auf der schiefen Ebene' bewegt sich in der Tat die tragikomische Geschichte eines harmlosen Mannes, der hilf- und ahnungslos inmitten einer zerstörten Gesellschaft dem Abgrund zugleitet. Die innere Unsicherheit, die Hast, die keine Zeit zur Überlegung läßt, wird solchen Menschen zum Verhängnis.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Lothar Müller zeigt sich erfreut über die Neuausgaben, die zum hundertsten Geburtstag von Evelyn Waugh (1903-1966) erschienen sind. Insbesondere in seinem Roman "Auf der schiefen Ebene", der im Milieu einer zwielichtigen Privatschule angesiedelt ist, glänze Waugh als Satiriker und Karikaturist, der lustvoll mit Elementen der Kolportage spiele. Müller charakterisiert den Katholiken Waugh, der sich als Maler, Lehrer und Journalist versuchte, bevor er sich der Schriftstellerei zuwandte, deswegen als "halbseidenen Propheten" einer strengen Wahrheit. Dem modernen Roman von Virginia Woolf bis James Joyce habe Waugh zwar die kalte Schulter gezeigt. Nichtsdestoweniger widerlegen seine Romane nach Müllers Ansicht das Urteil George Orwells, wonach Katholiken keine guten Romane schreiben könnten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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