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Autorenporträt
Elisbeth Reichart, geb. 1953 in Steyregg (Oberösterreich), studierte Geschichte und Germanistik, lebt seit 1982 in Wien. Sie erhielt dem Österreichischen Würdigungspreis für Literatur 1999. Bereits veröffentlichte Bücher: La Valse (1992), Fotze (1993), Sakkorausch (1994), Nachtmär (1995), Das vergessene Lächeln der Amatersau (1998), Komm über den See (Deuticke, 2001).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Als Fallstudie stellt uns Christiane Zintzen die bereits 1988 erschienene Erzählung vor. Die Autorin werfe Fragen nach den "kommunizierenden Röhren" der seelischen Reservoirs von Wahrnehmung, Erinnerung, Verdrängung und Wiederentdeckung in genuin literarischer Weise und am Beispiel einer beruflich ausgelösten Lebenskrise auf. Dass dabei das Bewusstsein der Heldin "wie eine Tonfilmsequenz in Zeitlupe" vorgeführt wird, scheint die Rezensentin indes nicht ohne weiteres zu befriedigen. Audrücklich verweist Zintzen auf die Notwendigkeit des "hermeneutischen Zirkelns," das einzig dem "konsequent komponierten motivischen Muster" des Buches und seinem "komplizierten Hin- und Verweissystem" auf die Schliche zu kommen vermag. Allerdings muss Zintzen auch eingestehen, dass einer solchen Versenkung des Lesers in den Text die "bisweilen papierene Natur" der referierten ideologischen Debatten im Wege steht.

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