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Volker Wick untersucht rechtsvergleichend die neueren Entwicklungen in den Beziehungen zwischen Staat und Religionsgemeinschaften in Frankreich und Deutschland. Er stellt die unterschiedlichen staatskirchenrechtlichen Systeme, so das Trennungssystem Frankreichs und das deutsche Kooperationsmodell, in ihren Grundzügen dar. Dabei zeigt sich, dass sich die früheren Auseinandersetzungen zwischen Staat und Kirchen bis heute auf deren Verhältnis zueinander auswirken und die Staatskirchenordnungen beider Länder prägen. Während das laizistische Frankreich Religion als Privatsache ansieht und deshalb…mehr

Produktbeschreibung
Volker Wick untersucht rechtsvergleichend die neueren Entwicklungen in den Beziehungen zwischen Staat und Religionsgemeinschaften in Frankreich und Deutschland. Er stellt die unterschiedlichen staatskirchenrechtlichen Systeme, so das Trennungssystem Frankreichs und das deutsche Kooperationsmodell, in ihren Grundzügen dar. Dabei zeigt sich, dass sich die früheren Auseinandersetzungen zwischen Staat und Kirchen bis heute auf deren Verhältnis zueinander auswirken und die Staatskirchenordnungen beider Länder prägen. Während das laizistische Frankreich Religion als Privatsache ansieht und deshalb der öffentlichen Religionsausübung immer noch mit Misstrauen begegnet, stellen die Kirchen in Deutschland einen wichtigen Bestandteil des öffentlichen Lebens dar. Anhand ausgesuchter Themenbereiche analysiert Volker Wick, wie Frankreich und Deutschland auf gleichartige religiöse Herausforderungen reagieren. Die Untersuchung ergibt, dass die strengen Vorgaben des französischen Trennungsgesetzes aus dem Jahre 1905 in der Gegenwart eher pragmatisch und ergebnisorientiert ausgelegt und angewendet werden. Gerade im Hinblick auf die Behandlung des Islam sieht Frankreich die Förderung der Religionsausübung als wichtigen Beitrag zur Integration. Die Entwicklung hin zu einem offenen und toleranten Laizitätsverständnis lässt Frankreich in den behandelten religionsrechtlichen Problemstellungen zu vergleichbaren Ergebnissen kommen wie das auf Zusammenarbeit ausgerichtete deutsche Staatskirchenrecht. Abschließend überprüft Volker Wick die beiden staatskirchenrechtlichen Ordnungen im europäischen Kontext.
Autorenporträt
Geboren 1963; Studium der Rechtswissenschaften in Freiburg i. Br.; 2006 Promotion; derzeit als Rechtsanwalt tätig.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Angesichts hitzig geführter Debatten in Frankreich und auch in Deutschland ist Rezensent Harm Klueting diese Studie höchst willkommen, da hier aus seiner Sicht mit großer "juristischer Brillanz" rechtsvergleichend jüngere Entwicklungen im "rechtlich-politischen Verhältnis von Staat und Religionsgemeinschaften" in Frankreich und Deutschland untersucht würden. Während in Frankreich eine strikte Trennung von Kirche und Staat herrsche, kenne Deutschland ein "Kooperationsverhältnis" zwischen beiden, fasst er eine Grundbeobachtung des Buchs zusammen. Und während sich in Frankreich in den vergangenen hundert Jahren das Verhältnis von einer "laicite de separation" zu einer integrativeren "laicite positive" gewandelt habe, entwickele sich das Verhältnis zwischen Staat und Religionsgemeinschaften in Deutschland in Richtung "negative Religionsfreiheit". Auch die Nachzeichnung der historischen Entwicklung der Beziehungen zwischen Staat und Kirche in beiden Staaten findet der Rezensent interessant.

© Perlentaucher Medien GmbH