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Wie ist der "Kampf der Kulturen" (Samuel Huntington) zu verhindern? Huntingtons einflußreiche These lautet, daß nach dem Ende der Ideologien die verschiedenen Kulturen - man könnte auch sagen: die Zivilisationen - feindlich aufeinanderprallen, die sich ihrerseits um die großen Religionen gruppieren: Von der westlich-christlichen Kultur Europas und Nordamerikas über die orthodox-christliche Kultur der slawisch-griechischen Welt, über den Islam, die hinduistische Kultur Indiens bis hin nach Japan und zur konfuzianischen Kultur Chinas und seiner ost- und südostasiatischen Peripherie. Ein…mehr

Produktbeschreibung
Wie ist der "Kampf der Kulturen" (Samuel Huntington) zu verhindern? Huntingtons einflußreiche These lautet, daß nach dem Ende der Ideologien die verschiedenen Kulturen - man könnte auch sagen: die Zivilisationen - feindlich aufeinanderprallen, die sich ihrerseits um die großen Religionen gruppieren: Von der westlich-christlichen Kultur Europas und Nordamerikas über die orthodox-christliche Kultur der slawisch-griechischen Welt, über den Islam, die hinduistische Kultur Indiens bis hin nach Japan und zur konfuzianischen Kultur Chinas und seiner ost- und südostasiatischen Peripherie. Ein wichtiges Anliegen Roman Herzogs, während seiner Amtszeit als Bundespräsident und darüber hinaus, war und ist es, Huntingtons Szenario nicht Realität werden zu lassen und aktiv die Kooperation zwischen den Kulturen mitzugestalten. In seinem neuen Buch finden sich die Texte und Reden, mit denen er dies als Mahner und internationale Integrationsfigur über Jahre hinweg unternommen hat. Er besteht darauf, d ass die Verschiedenheit der Kulturen zu achten sei, dass es aber zugleich gelte, die Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und einen moralischen Relativismus zu vermeiden. Die Gefahren der Instrumentalisierung von Religion für politische Zwecke müßten erkannt und das soziale Ungleichgewicht, das zu Konflikten und Gewalt führe, ausbalanciert werden. In diesem Band stehen Roman Herzogs Reden in einem fruchtbaren Austausch mit den Beiträgen von Amitai Etzioni, Hans Küng, Bassam Tibi und Masakazu Yamazaki, die, ihrerseits aus verschiedenen Kulturen und Disziplinen stammend, Roman Herzog bestärken, ergänzen und kommentieren. Im Gespräch der Kulturen kristallisiert sich so eine Strategie für den Frieden in einer globalisierten Welt heraus.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Warnfried Dettling beginnt seine Besprechung mit einem kleinen Exkurs. Nach Ende des Kalten Krieges habe es zwei Ideenangebote gegeben, schreibt er, das optimistisch anmutende Modell vom "Ende der Geschichte" bei Francis Fukuyama und das eher pessimistische von Samuel Huntington, der von einem "Krieg der Kulturen" ausging. In die von Huntington angeschobene Debatte passt Dettling zufolge hervorragend das Buch, das sieben grundlegende Reden des ehemaligen Bundespräsidenten Herzog versammelt, ergänzt um Kommentare von Amitai Etzioni, Hans Küng, Bassam Tibi und Masakazu Yamazaki. Alle Beiträge zusammengenommen erlaubten, die für diese Diskussion richtigen und wichtigen Fragen zu entwickeln - etwa nach dem Zusammenklang von sozialen und religiösen Spannungen - und damit die Debatte an- und den Dialog weiterzuführen.

© Perlentaucher Medien GmbH