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"Das Leben entzwei" erzählt das Unvorstellbare. Es ist die Geschichte einer Frau, Anfang vierzig, die ihren Lebensgefährten bei einem Motorradunfall verliert. Sie erzählt diese eine Woche von dem Moment, da sie im Krankenhaus von seinem plötzlichen Tod erfährt, bis zum Ende der Trauerfeier. Eine Woche der Fassungslosigkeit, der Trauer, des Schmerzes, Augenblicke, die nicht in Worte zu fassen sind. Brigitte Giraud findet Worte, klar und pointiert, findet Sätze, ganz einfach, ohne Pathos, die tiefgehen und bis zur letzten Faser treffen. "Das Leben entzwei" ist eine Geschichte eines Verlustes,…mehr

Produktbeschreibung
"Das Leben entzwei" erzählt das Unvorstellbare. Es ist die Geschichte einer Frau, Anfang vierzig, die ihren Lebensgefährten bei einem Motorradunfall verliert. Sie erzählt diese eine Woche von dem Moment, da sie im Krankenhaus von seinem plötzlichen Tod erfährt, bis zum Ende der Trauerfeier. Eine Woche der Fassungslosigkeit, der Trauer, des Schmerzes, Augenblicke, die nicht in Worte zu fassen sind. Brigitte Giraud findet Worte, klar und pointiert, findet Sätze, ganz einfach, ohne Pathos, die tiefgehen und bis zur letzten Faser treffen. "Das Leben entzwei" ist eine Geschichte eines Verlustes, und damit auch die Geschichte einer weiblichen Identität mit all ihren Fragen und Gedanken über Liebe, Glück, Beziehungen. "Das Leben entzwei" ist eine wahre Geschichte.
Das Leben entzwei ist ein besonderes Buch, weil es niemand unberührt lässt. Es erzählt von einem Tod, der jäh in eine Liebe einbricht, ein Tod, mit dem keiner gerechnet hat. Eine Frau, Anfang vierzig, verliert ihren Mann bei einem Motorradunfall. Sie erzählt von dem Moment an, da sie das Unvorstellbare erfährt, bis zum Ende der Trauerfeier.
Gefühle, Gedanken, die nicht in Worte zu fassen sind.
Autorenporträt
Brigitte Giraud wurde 1960 in Sidi BelAbbes (Algerien) geboren. Sie studierte Deutsch und Englisch und arbeitete als Buchhändlerin. Seit ihrer Kindheit lebt sie in der Nähe von Lyon. Brigitte Giraud hat bisher drei Romane veröffentlicht. "Das Leben entzwei" ist ihr erstes Buch in deutscher Übersetzung.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.08.2003

Sie hat ihn geliebt
Brigitte Giraud erzählt eine persönliche Tragödie
Im Zeitalter der Talkshows und Psycho-Ratgeber ist es schwer, über Liebe, Trauer und Tod zu schreiben. Die Wörter haben sich abgeschliffen, jede Moderatorin, jede Hausfrau und jeder Manager plappert Standard-Formulierungen mit therapeutischem Tiefgang oder buddhistische Weisheiten nach, alles klingt falsch und aufgesetzt. Tagtäglich verstopfen einem Pseudo-Offenbarungen die Ohren, der Terror des Privaten dominiert unsere Öffentlichkeit. Was tut ein Schriftsteller, der sich diesem Thema zuwendet?
Nach dem ersten Satz möchte man Brigitte Girauds schmales Buch gleich wieder zuklappen: „Heute Abend ist Claude gestorben. Ich habe ihn geliebt”. So etwas mag man nicht lesen – wenigstens in der Literatur hatte man Formwillen vermutet und darauf gezählt, dass Verletzungen anders geschildert werden, als es normalerweise in Frauenzeitschriften geschieht. Die französische Autorin geht ein großes Wagnis ein, denn sie erzählt ihre eigene Geschichte: sie hat den Tod ihres Ehemannes wirklich erlitten, und wie tief sie das erschüttert hat, weiß nur sie selbst. Aber warum macht sie diesen Schicksalsschlag zum Gegenstand eines Buches? Warum stellt sie ihre Wunden so öffentlich aus?
Brigitte Giraud schreibt keinen Roman über jemanden, der einen geliebten Menschen verliert, sie verzichtet auf eine fiktionale Verdichtung oder eine Ästhetisierung des Geschehens, sie erfindet auch keine Handlung oder gibt den Beteiligten andere Namen, sondern spricht in der Ersten Person Singular von sich selbst, ungeschützt und direkt. „Das Leben entzwei” ist eine Art Protokoll: Giraud schildert die ersten Stunden und Tage nach dem tödlichen Unfall ihres Ehemannes Claude, die Trance, mit der sie auf die Nachricht reagiert, die Unwirklichkeit aller Verrichtungen, das Gespräch mit ihrem Sohn, dem sie nach seiner Klassenreise die Nachricht überbringen muss, die mechanischen Vorbereitungen für einen Umzug, der lange zuvor geplant worden war, schließlich die Vorkehrungen für die Beerdigung und die Beerdigung selbst.
Sie liefert einen Erfahrungsbericht, die Bestandsaufnahme eines seelischen Schocks, geschrieben in einer schlichten, schmucklosen Sprache. Dennoch lässt es einen kalt: die Verzweiflung wird für den Leser nicht spürbar, die Schwingungen der Angst schlagen sich nicht im Text nieder, die Beteuerung tiefer Gefühle wie im ersten Satz wirkt wie eine Pathosformel ohne Inhalt. Natürlich kann man so ein Buch nicht „verreißen” – schließlich geht es um das Privatleben einer Person, und so etwas entzieht sich der Bewertung. Aber angesichts der exhibitionistischen Neigungen der Autorin befällt einen diffuses Unbehagen. Brigitte Giraud deutet die metaphysische Unbehaustheit des modernen Menschen zwar irgendwie an, beschreibt seine Verlorenheit, doch weder lotet sie die Dramatik der Lage aus, noch dringt sie bis in ihren Kern vor. Sie fällt in das parasitäre Geraune des öffentlichen Sprechens ein – mehr nicht.
MAIKE ALBATH
BRIGITTE GIRAUD: Das Leben entzwei. Roman. Aus dem Französischen von Anne Braun. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2003. 111 Seiten, 14 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Absolut "kalt" lässt die Rezensentin Maike Albath dieser Erfahrungsbericht von Brigitte Giraud über das Leben nach dem Tod ihres geliebten Mannes. Die Rezensentin kann die "exhibitionistischen Neigungen der Autorin" nicht nachvollziehen und wird von "diffusem Unbehagen" heimgesucht. Man könne ein solch traumatisches Ereignis in "Protokollform" ja nicht einfach "verreißen", da es "sich der Bewertung entziehe". Die Sprache der Autorin sei aber "schlicht" und "schmucklos", "die Verzweiflung sei nicht spürbar", "die Beteuerung tiefer Gefühle wirke wie eine Pathosformel ohne Inhalt", bemerkt die Rezensentin.

© Perlentaucher Medien GmbH