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Parrot und Olivier sind zwei Schiffbrüchige des Lebens: Olivier ist adliger Franzose und auf der Flucht vor der Revolution. Parrot ist der buntscheckige Sohn eines englischen Kupferstechers und Falschmünzers, ein Stimmenimitator, den es einmal um den Globus jagt, bis er schließlich Frankreich erreicht. Ein zwielichtiger, einarmiger Marquis spannt sie zusammen: Olivier soll die Gefängnisse der neuen Demokratie von Amerika studieren und Parrot ihm als Kopist, Wächter und Spion folgen.
Nie hat ein ungleicheres Paar seine Füße auf die Planken eines Schiffs gesetzt. Die Reise ins Land der
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Produktbeschreibung
Parrot und Olivier sind zwei Schiffbrüchige des Lebens: Olivier ist adliger Franzose und auf der Flucht vor der Revolution. Parrot ist der buntscheckige Sohn eines englischen Kupferstechers und Falschmünzers, ein Stimmenimitator, den es einmal um den Globus jagt, bis er schließlich Frankreich erreicht. Ein zwielichtiger, einarmiger Marquis spannt sie zusammen: Olivier soll die Gefängnisse der neuen Demokratie von Amerika studieren und Parrot ihm als Kopist, Wächter und Spion folgen.

Nie hat ein ungleicheres Paar seine Füße auf die Planken eines Schiffs gesetzt. Die Reise ins Land der Feuerwaffen und der rauen Sitten wird zu einem komischen Parforce-Ritt. Peter Careys "erzählerischer Mut, sein schier unerschöpflicher Einfallsreichtum und seine überbordende Bilderwelt" (The Sunday Telegraph) machen aus dem Abenteuer ein Feuerwerk, an dem Dickens seine Freude gehabt hätte.
Autorenporträt
Peter Carey, 1943 in Australien geboren, lebt in New York. Den renommierten Booker-Prize bekam er zweimal verliehen.

Bernhard Robben, geboren 1955, war nach dem Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie als Deutschlehrer in Nordirland tätig. Seit 1986 arbeitet der Spezialist für irische und angelsächsische Literatur als freier Übersetzer und Journalist. Nebenbei ist er ehrenamtlicher Bürgermeister von Brunne, wo er seit 1992 mit seiner Familie lebt. 2003 wurde er für die Übersetzung des Romans "Abbitte" von Ian McEwan und für sein Lebenswerk mit dem Übersetzerpreis der Stiftung Kunst und Kultur des Landes NRW ausgezeichnet. 2013 wurde Bernhard Robben mit dem "Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis" für sein literarisches Lebenswerk auf dem Gebiet der Übersetzung aus dem Englischen gewürdigt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.11.2010

Die schreckliche Tyrannei der Mehrheit
Höchst aktuell: Peter Careys historischer Roman über die Demokratie in Amerika
Im Jahr 1831 reiste der französische Adlige Alexis de Tocqueville in Begleitung seines Freundes Gustave de Beaumont im Auftrag der französischen Regierung nach Amerika, um das dortige Gefängnissystem zu studieren. Doch nach seiner Rückkehr verfasste Tocqueville nicht nur eine Studie über die Haftbedingungen, sondern darüber hinaus auch sein bis heute gelesenes Hauptwerk „Über die Demokratie in Amerika“. Diese Reise und die danach entstandenen Bücher bilden das Gerüst für Peter Careys neuen Roman, der in diesem Jahr auf der Shortlist des Man Booker Prize stand.
Carey, in Australien geboren, aber bereits seit rund zwei Jahrzehnten in New York lebend, ist neben dem Literaturnobelpreisträger J.M. Coetzee der einzige Schriftsteller, der die begehrte Auszeichnung bereits zweimal gewinnen konnte. Mit „Parrot und Olivier in Amerika“ beweist Carey erneut seine Eleganz im Umgang mit einem historischen Stoff.
So geschmeidig verwebt er Fakten und Fiktion, dass man am Ende das Gefühl hat, eine Wundertüte in der Hand zu haben, aus der sich alles Mögliche herausziehen lässt: ein praller Abenteuerroman im Geiste des 19. Jahrhunderts, eine Bildungsgeschichte, eine Satire und nicht zuletzt ein permanentes Gespräch über die innere Verfasstheit demokratischer Staaten. Das liest sich gerade jetzt, wo in Amerika der Präsident einer ihm feindlichen Mehrheit im Repräsentantenhaus gegenübersteht, höchst aktuell.
Bevor aber Carey seine ungleichen Protagonisten auf die Reise schickt, nimmt er sich viel Zeit und Raum, um deren mentale Dispositionen auszubreiten. Der Roman beginnt mit einer Fahrt von Olivier-Jean-Baptiste de Clarel de Garmont auf einem klobigen Holzfahrrad durch das Château seiner Kindheit. Dieser Olivier ist ein läppisches Muttersöhnchen, kränklich und hochnäsig oder aber auch: ein Kind seiner Zeit. Die Eltern, eingeschworene Royalisten, sind während der Revolution knapp der Guillotine entkommen und führen nun eine Art von innerer Emigration auf dem Land.
Parallel dazu kommt, ganz demokratisch, John Larrit zu Wort, der seine hanebüchene Kindheits-, Jugend und Lebensgeschichte auffächert. Larrit, genannt Parrot, möglicherweise wegen seines karottenroten Haarschopfes, möglicherweise auch aufgrund seiner verblüffenden Gabe zur Imitation, Sohn eines Wanderdruckers, gerät auf so unwahrscheinlichen wie schmerzhaften biographischen Irrwegen in den Dienst eines zwielichtigen französischen Adligen, der Parrot an die Seite von Olivier beordert, als dieser seine nicht ganz freiwillige Reise nach Amerika antritt. Um Parrot, den künstlerisch begabten, von Oliviers Standesdünkel angeekelten Engländer, an Bord des Schiffes zu schicken, greift Carey zu einem Kunstgriff, der die historische Realität aushebelt: Kurz bevor man an Bord geht, wird Oliviers adliger Begleiter und bester Freund bei einem Duell erschossen.
Von nun an setzt Carey elegant und unterhaltsam das Missverhältnis in Szene, das zwischen Olivier und Parrot herrscht, und lässt das scheinbare Machtgefüge nach und nach ins Wanken geraten: Während der schnöselige Olivier sich immer wieder über das unhöfliche Benehmen seines vermeintlichen Dieners wundert, denkt Parrot im Gegenzug gar nicht daran, den Konventionen des klassischen Bediensteten zu genügen – eine permanente Pattsituation gegenseitiger Abneigung mit komischen Zügen. „Das Problem“, so denkt Parrot, „derer von Garmont ist, dass sich diese Leute ein Leben von irgendwem außerhalb des Dunstkreises ihres eigenen Arsches nicht vorstellen können.“ Mit der Ankunft in Amerika allerdings wird Olivier eben dazu gezwungen. Eine tiefgreifende Skepsis, wenn nicht gar Verachtung ist es, mit der er der jungen Demokratie gegenübertritt, „die sich selbst ohne die Vorzüge einer Adelsschicht erschuf“.
Immer wieder sind es Schlüsselsätze über das Verhältnis zwischen der Herrschaft der Mehrheit und einem in den Augen Oliviers überstrapazierten Begriff von Freiheit, um die herum Carey die einzelnen Szenen seines Romans entstehen lässt; Sätze, die er, wie der Autor im Nachwort anmerkt, zum Teil wörtlich aus Alexis de Tocquevilles Schriften übernommen hat. Im Porträt des Präsidenten erkennt Olivier „das Gesicht eines Menschen, der niemals die Weisheit der Höhergestellten in Erwägung ziehen würde. Sieht man das Antlitz des Präsidenten, versteht man, dass Bauern und Mechaniker die Herrscher der Neuen Welt sind. Ihre Meinung ist die öffentliche Meinung, der öffentliche Wille ist ihr Wille.“
Während Parrot und seine mit ihm gereiste Geliebte die neue Freiheit von Wirtschaft und Handel auf ihre eigenwillige Weise interpretieren, erkundet Olivier in einer Mischung aus Faszination und Widerwillen jenes pöbelhafte Land, in dem „die schreckliche Tyrannei der Mehrheit“ herrscht und er jene Gesellschaftsschicht vermisst, „die über genügend Muße verfügt, Geschmack und ein feines Gespür für die Kunst herauszubilden“. Ganz nebenbei verliebt er sich rasend und unstandesgemäß.
Die bloße Konfrontation mit einer exotisch-demokratischen Welt wäre zu wenig, um einen Roman zu tragen. Peter Carey zielt mit seinen satirischen Spitzen eindeutig auf die Vereinigten Staaten der Gegenwart. Nicht selten hat man das Gefühl, dass sich in der Begegnung des Alten Europa mit dem muskelbepackten Amerika bis heute wenig geändert hat – die selbstbewusste Grande Nation hier, die lautstark auf Freiheit beharrende Neue Welt drüben; geprägt, wie Olivier feststellt, von einer hohen Grundaggressivität jedem gegenüber, der das eigene Gebaren in Frage zu stellen wagt.
Nicht selten hat man das Gefühl, dass Olivier mit seinem feinen Gespür für Stimmungen die der Gegenwart einfinge. Einen Sieger gibt es in diesem Widerstreit nicht. Der unglückliche Olivier kehrt nach Frankreich zurück; Parrot schreibt ihrer beider Erlebnisse auf: ein burleskes Protokoll der Auf- und Umbruchsbewegungen und – ein Freundschaftsdienst, letztendlich dann doch.
CHRISTOPH SCHRÖDER
PETER CAREY: Parrot und Olivier in Amerika. Roman. Aus dem Englischen von Bernhard Robben. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2010. 560 Seiten, 24,95 Euro.
„Er blickte in das Gesicht eines
Menschen, für den die Weisheit der
Höhergestellten nichts zählt“
Auf der Suche nach dem öffentlichen Willen: Das Schuhwerk eines texanischen Republikaners, fotografiert beim Wahlparteitag 2008. Foto: dpa
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.01.2011

Wenn der Papagei plappert, lassen die Dummen Federn

Peter Carey erteilt in seinem Tocqueville-Roman "Parrot und Olivier in Amerika" dem Alten Europa Lektionen in Sachen Kunst und Demokratie - mit viel Ironie, Scharfsinn und Spaß an der Provokation.

Der tragikomischen Dialektik von Herr und Knecht verdanken wir einige der schönsten Geschichten der Weltliteratur: Don Quijote und Sancho Pansa, Jacques und sein Herr, Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar, Puntila und Matti. "Parrot und Olivier in Amerika" reiht sich würdig in diese große Tradition ein. Aber Peter Carey ist nicht nur ein sprachgewaltiger Erzähler, sondern auch ein raffinierter Spieler und Trickser (sein letzter Roman, "Liebe", war eine Liebes- und Diebesgeschichte im Kunstfälschermilieu), und so gibt er dem alten Motiv vom Lakaien, der klüger als sein Herr ist, einen neuen, ironischen Drall: Das barbarisch unkultivierte Amerika, die "schreckliche Tyrannei der Mehrheit", erteilt dem hochmütigen alten Europa eine literarische Lektion.

Der standesgemäß asthmatische und hochnäsige Olivier de Garmont, von seinem Diener respektlos als "Lord Migräne" oder "Graf Kolben von Keuch" tituliert, ist ein nur leicht retuschiertes Abziehbild jenes Alexis de Tocqueville, der 1831 im Auftrag der französischen Regierung den amerikanische Strafvollzug begutachten sollte und mit seinem berühmten Buch "Über die Demokratie in Amerika" zurückkam: Ein royalistischer Schnösel, der als gebranntes Kind der Französischen Revolution (sein Großvater starb unter der Guillotine) die Herrschaft der "übelriechenden égalité" mit einiger Skepsis heraufdämmern sieht und so zu einem der ersten und hellsichtigsten Kritiker der amerikanischen Demokratie wurde.

Schon auf der Überfahrt bestätigen sich Oliviers Vorurteile, und nach ausgedehnten Recherchen in Clubs, Vereinen, Kirchen, Gefängnissen und Herrenhäusern steht fest: Die Herrschaft des Pöbels begünstigt neureiche Protzerei, moralische Bigotterie und eine Kulturbarbarei, die nicht nur das ausgeprägte Zart- und Ehrgefühl eines französischen Aristokraten beleidigt. "So stark die religiösen Auffassungen der Amerikaner und so leidenschaftlich ihre Ansichten über die Besserung von Verbrechern auch sein mochten", notiert der Student der Demokratie angewidert, "zeigte sich doch bald, dass sie von Geld und Handel nahezu besessen waren und über den Rand ebendieser Zelle hinaus schlicht nichts wahrnahmen, was ihre Vorliebe für reichlich Eigenlob hätte schmälern können."

Der seit zwanzig Jahren in New York lebende Australier Carey feuert einige satirische Breitseiten gegen seine Wahlheimat: Wenn sein Gefängnisinspektor Sing Sing, Präsident Jackson oder geldgierige Banker besucht, darf man ruhig an Guantánamo, George W. Bush oder die jüngste Bankenkrise denken. Amerika taugt nicht als Modell für die europäische Zivilisation, nicht nur, weil es so prosaische Dinge wie den Yankee Doodle, Colts und Franklins Schaukelstuhl, dieses "grässliche Monument demokratischer Ruhelosigkeit", hervorbringt.

Unter der Hand ist Careys Roman freilich auch eine Liebeserklärung an Amerika. Spätestens als Miss Amelia, die charmant zupackende Tochter seines Gastgebers, ihm das Land und die Liebe erklärt, beginnt der galante Franzose die traditionslose Unbefangenheit der Neuen Welt mit anderen Augen zu sehen. Die vulgären Paraden und Toasts am 4. Juli, die freilaufenden Schweine am Hudson Square, der Wein und die ungehobelten Manieren mögen einen degoutanten "Mangel an Imperium und gloire" verraten. Aber ein Leben ohne Anstandsdamen, Krinolinen und Geschichte, dafür mit Schaukelstuhl, Meinungsfreiheit und Maisschälmaschinen hat auch seine Vorzüge.

Schlimmer als die Dummheit des Mobs ist für Olivier ohnehin die Renitenz und Unverschämtheit der Lakaien und Negersklaven. Dem unguten Einfluss der Demokratie auf das Verhältnis von Herr und Diener widmete schon Tocqueville ein luzides Kapitel seines Amerika-Buchs. John "Parrot" Larrit, Olivers widerspenstiger Diener, lernte während seiner harten Lehrjahre unter jakobinischen Buchdruckern in England und einarmigen Banditen in Australien nicht nur Demütigungen, sondern auch Rousseau und die Ideen von 1789 kennen. Als Graveur und Überlebenskünstler war er nur Raubdrucker, Kopist und Fälscher, aber inzwischen hat er genug vom Gehorchen und papageienhaften Nachplappern herrschaftlicher Launen.

Der Knecht hält seinen Herrn für einen aufgeblasenen Gockel, sein Buch für "langweiliges Zeugs", und tatsächlich ist Parrot Olivier intellektuell ebenbürtig und in lebenspraktischer und literarischer Hinsicht sogar überlegen. Parrot macht sich nicht nur als Spion, Bodyguard und mephistophelischer Berater unentbehrlich: Der Sekretär schreibt auch besser und sieht klarer als der weltfremde Snob. Carey lässt die beiden abwechselnd zu Wort kommen; Bernhard Robben hat sowohl Parrots lakonischen Sarkasmus wie auch die parfümierten Satzgirlanden Oliviers in ein wunderbar biegsames Deutsch übersetzt. So erwächst aus Abneigung und Misstrauen auf dem freien Boden Amerikas erst Hassliebe und am Ende die "unmöglichste aller Freundschaften".

"Parrot und Olivier in Amerika" ist nicht nur eine übermütige Satire, sondern auch ein pikaresker Künstlerroman. Der Edelmann will die Kunst von schmutzigen Zwecken und plebejischem Realismus freihalten; sein lümmelhafter Knecht zeigt sich auch in diesem Punkte klüger und pragmatischer. Parrots Geliebte Mathilde malt reiche Bankiers und ihre Fischweiber als große Damen und Herren, ohne sich dabei zu prostituieren, und auch der Kopist lässt sich sein Künstlerethos nicht abkaufen. Selbst wenn er die Diktate Oliviers eigenmächtig redigiert und zahlungskräftige Banausen mit seinen Stichen exotischer Vögel schamlos rupft, bleibt er ein Diener künstlerischer Wahrheit und Gerechtigkeit.

Am Ende ist der Lakai ein gemachter Mann, der sich als echter Künstler melancholisch heimat- und nutzlos fühlt, während Olivier ohne Amelia, Freund und Zukunft, aber voller Zuversicht nach Frankreich zurückkehrt. Beim Abschied erteilt er seinem Knecht eine letzte Lektion: "In einer Demokratie fehlt jene Gesellschaftsschicht, die über genügend Muße verfügt, Geschmack und ein feines Gespür für die Kunst herauszubilden. Ohne diese Schicht entsteht Kunst nur, um die Bedürfnisse des Marktes zu befriedigen, der von Selbstzweifeln regiert wird, von Selbstüberhebung und Ignoranz sowie von seiner Eigenheit, auf jeden Tand hereinzufallen und sich dafür zu begeistern ... Ihr werdet Euren Präsidenten folgen, Anführer eines Mobs, der täglich von einer perfiden Presse belehrt wird, die ihre Leser so selbstbewusst und dumm macht, dass die einzigen Bücher in ihren Regalen Handbücher sein werden, dass sie Theater nur als ein knallbuntes Spektakel kennen, nur solche Gemälde, die angefertigt wurden, die vulgären Vorlieben von Bankiers zu befriedigen, von Menschen ohne Moral, halb Bürger, halb Verbrecher."

Peter Carey hat Oliviers düstere Prophezeiung glanzvoll widerlegt: Mit seinem knallbunt ausfabulierten und dabei alteuropäisch geistreichen Roman ist er nur knapp an seinem dritten Booker-Preis vorbeigeschrammt.

MARTIN HALTER

Peter Carey: "Parrot und Olivier in Amerika". Roman.

Aus dem Englischen von Bernhard Robben. S. Fischer Verlag, Frankfurt 2010. 560 S., geb., 24,95 [Euro].

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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Als Verehrer von Tocqueville ist die Lektüre von Peter Careys pikareskem Historienroman für Jürgen Brocan doppelt schön, kann der Rezensent doch die biografischen Koordinaten erkennen, zwischen denen der Autor zur dichterischen Kür ansetzt. Allerdings geht?s auch ohne. Brocan verspricht elegante Romanfiktion mit warmherzigem Humor, genauer Beobachtung der menschlichen Natur, einem geschliffenen Stil und einem Strudel der Geschichte und der burlesken Abenteuer, in den die beiden Erzähler, ein Adliger und sein Diener, auf ihrer Amerikareise geraten. Dass politische Kommentare und "ironische Seitenhiebe" auf amerikanische Gepflogenheiten auch heute noch treffen, ist für Brocan von zusätzlichem Reiz.

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