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Der Brief legt in Sekunden frei, was Benjamin jahrelang zu verschütten versucht hat. Beim bloßen Anblick des Absenders kehrt er ins Jahr 1898 zurück, als in Deutschland die Mauer fiel und er bei einem Schüleraustausch in Irland sein Herz an die geheimnisvolle Victoria verlor. Genau so, mit derselben Adresse und ohne Namen, waren damals die heiß ersehnten Liebesbriefe von ihr eingetroffen. Inzwischen lebt Benjamin ein anderes Leben. Der Banker verdient hervorragend, hat eine Freundin, eine Geliebte und eine teure Wohnung, für deren Einrichtung er keine Zeit findet. Nun, plötzlich, mit dem Brief…mehr

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Produktbeschreibung
Der Brief legt in Sekunden frei, was Benjamin jahrelang zu verschütten versucht hat. Beim bloßen Anblick des Absenders kehrt er ins Jahr 1898 zurück, als in Deutschland die Mauer fiel und er bei einem Schüleraustausch in Irland sein Herz an die geheimnisvolle Victoria verlor. Genau so, mit derselben Adresse und ohne Namen, waren damals die heiß ersehnten Liebesbriefe von ihr eingetroffen.
Inzwischen lebt Benjamin ein anderes Leben. Der Banker verdient hervorragend, hat eine Freundin, eine Geliebte und eine teure Wohnung, für deren Einrichtung er keine Zeit findet. Nun, plötzlich, mit dem Brief in der Hand, kommt ihm nicht nur sein Zuhause leer vor. Benjamin steckt den Brief erst mal ungeöffnet in die Tasche und bricht zu einer Geschäftsreise nach Irland auf - kann sich seiner Kraft jedoch nicht entziehen.
Autorenporträt
MARKUS FELDENKIRCHEN, 1975 in Bergisch Gladbach geboren, studierte Politikwissenschaften, Geschichte und Literaturwissenschaften in Bonn und New York und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. Seither arbeitet er als Redakteur und Reporter in Berlin, zunächst beim Tagesspiegel, seit 2004 beim Spiegel. Er gewann den "Axel-Springer-Preis" für Nachwuchsjournalisten, den Journalistenpreis der Körber-Stiftung sowie den deutsch-amerikanischen "Arthur-F.-Burns-Journalistenpreis"..
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.01.2011

Lieb und lose Legenden
Das überehrgeizige Debüt von Markus Feldenkirchen

Die gute Sitte verlangt, über Erstlinge möglichst viel Gutes zu sagen. Allemal lobenswert ist an "Was zusammengehört" die Ambition des Autors. Gedacht ist dieser Roman als Zusammenballung von lauter Interessantem: eine Jugendliebe, die zwanzig Jahre später virulent wird; die Welt der Geldmenschen in Zeiten der Bankenkrise, Irland (das heutige, das vor zwanzig Jahren und das des Heinrich Böll), der Fall der Mauer, die Wiedervereinigung. Woran liegt es, dass die literarische Umsetzung dieser ehrgeizigen Themenstellung kein echtes Interesse zu wecken vermag?

Vielleicht daran, dass Markus Feldenkirchen sein Programm abwickelt wie eine Hausaufgabe. Feinsäuberlich sind alle Stränge der Erzählung verknüpft, bedachtsam wird Zeitgeschichtliches eingestreut, wie mit der Schablone ausgeschnitten wirken die Figuren. Der Ich-Erzähler namens Benjamin, Mittdreißiger, Bankmanager und Single, erhält einen Brief aus Irland, der ihn in seine Schulzeit zurückkatapultiert. Wie der Zufall so spielt, wird er just jetzt von seinem Chef nach Irland geschickt, um bei einer wackeligen Tochterbank nach dem Rechten zu sehen.

Die in der Rückblende erzählte Liebesgeschichte, die auf der Parallelaktion von Mauerfall und erotischer Lebensprägung - "Was zusammengehört"! - basiert, ist die Schwachstelle des Unternehmens. Dass und unter welchen Umständen Benjamin sich während einer Schüleraustausch-Reise in die hübsche Victoria verliebt, die Tochter des bigott-katholischen Bürgermeisters, ist an keiner Stelle überraschend.

Da die Gegenwart des Karrieremanagers Benjamin schal und leer ist - rege Reisetätigkeit, zwei Frauen, die er nicht liebt, eine kaum bewohnte Wohnung, die notorische Heimatlosigkeit auf hohem Niveau -, wird die Vergangenheit zwangsläufig zum Gelobten Land. Markus Feldenkirchen will seinen Lesern eine Lektion erteilen, ihnen beibringen, welche Werte im Leben zählen. Das ist zwar nicht originell, doch in der Diagnose des betriebsamen Leerlaufs im Wirtschaftsleben, in der Beschreibung der wortreich nichts sagenden Diener des Systems gelingen ihm seine besten, oft auch witzigen Szenen. Leider hat er sich in den Kopf gesetzt, auch eine Coming-of-age-Story zu schreiben, leider musste es eine Liebesgeschichte sein und leider auch ein Happy End, also die private Wiedervereinigung. Es wächst zusammen, was zusammengehört: "Sie musste jetzt 36 sein, eine Frau mit Narben des Lebens auf ihrer Haut ... Ob ich sie immer noch lieben würde?" Aber ja.

DANIELA STRIGL

Markus Feldenkirchen: "Was zusammengehört". Roman.

Verlag Kein & Aber, Zürich 2010. 319 S., geb., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Es dauerte offenbar eine ganze Weile, bis das Buch des Spiegel-Redakteurs Markus Feldenkirchen den Rezensent Hans-Peter Kunisch gefangen nahm. Der Hintergrund der Handlung ist durchaus aktuell. Ein 35-jähriger, von seinem Leben gelangweilter Banker, muss wenige Wochen nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers nach Irland, um dort krummen Geschäften einer Tochter-Bank aufzudecken. In Irland erinnert er sich an die Zeit, die er dort als 16-jähriger Austauschschüler verbracht hat, erste Liebe inklusive. Das liest sich zunächst wie ein weiterer unorigineller Roman über eine bundesrepublikanische Jugend in den achtziger Jahren, meint Kunisch. Irland bringt dann Schwung in die Sache: Der Junge interessiert sich für Gegenwart und Geschichte Irlands und entwickelt in der Auseinandersetzung mit dem irischen Katholizismus plötzlich interessante und originelle Züge, so der Rezensent, der alles in allem nicht unzufrieden mit diesem Debüt zu sein scheint.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Bei Markus Feldenkirchens Erstling Was zusammengehört ist der Schluss dramaturgisch derart überraschend und gekonnt, dass Erzählen Verraten wäre." -- Die Zeit

"Ein poetisch-politischer Roman und ein gelungenes Debüt." -- Brigitte

"Ein wunderbar anrührender Liebesroman, der auch noch bis zur letzten Seite spannend ist." -- Süddeutsche Zeitung

"Markus Feldenkirchen verschränkt mühelos Politik, Wirtschaft und Geschichte mit einer sehr, sehr schönen Liebesgeschichte, und das fand ich grandios." -- Antje Deistler, WDR5

"Lange hat es keinen hinreißenderen Liebesroman gegeben." -- FAZ

"Das soll ein Erstling sein? Bitte nachmachen!" -- Sten Nadolny
Ein wunderbar anrührender Liebesroman, der auch noch bis zur letzten Seite spannend ist. Süddeutsche Zeitung