Marktplatzangebote
2 Angebote ab € 19,99 €
  • Gebundenes Buch

Produktdetails
  • Verlag: Nicolai Berlin
  • 1999.
  • Seitenzahl: 699
  • Deutsch
  • Abmessung: 250mm
  • Gewicht: 1882g
  • ISBN-13: 9783875849158
  • ISBN-10: 3875849159
  • Artikelnr.: 08493091
Autorenporträt
Gerd. R. Ueberschär, geboren 1943, war von 1976 - 1996 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg und seit 1986 Lehrbeauftragter an der Universität Freiburg. Seit 1996 als Historiker und Archivar am Militärarchiv Freiburg.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.12.2002

Verdächtige Briefe
Materialien zur Deutschen
Reichspost 1933-1945
Als im Reich der „Missbrauch des Briefgeheimnisses” darin bestand, zu Papier gebrachte kritische Gedanken per Post zu verschicken, reagierte Reichspostminister Paul Freiherr von Eltz-Rübenach mit „energischen Gegenmaßnahmen”, indem er verfügte: „Die Tätigkeit der Postangestellten wird sich darauf zu erstrecken haben, verdächtige Sendungen zurückzuhalten und sie dem Amtsvorsteher zu übergeben.” Freilich war diese Anordnung geheim, denn die Postkunden brauchten von der Zensur nichts zu erfahren. So wollten es die herrschenden Nationalsozialisten, und so wollte es die Post, die um ihren Ruf fürchtete.
Weil deutsche Beamte in jenen dunklen Jahren zwar ihr Gewissen, nicht aber ihren Ordnungssinn ablegten, sind selbst die geheimen Eingriffe der Nationalsozialisten in Angelegenheiten der Reichspost gut dokumentiert. Eine Auswahl aus der Fülle der Verfügungen, Schriftwechsel, Veröffentlichungen etc. präsentiert der neueste Band der „Materialien aus dem Bundesarchiv” mit dem Titel „Die Deutsche Reichspost 1933- 1945”, den Wolfgang Lotz bearbeitet hat.
Mit der 691 Dokumente umfassenden Quellenedition liegt nun das archivalische Gegenstück zu der gleichnamigen Studie vor, die Lotz vor drei Jahren gemeinsam mit Gerd Ueberschär veröffentlichte. Der ausgewiesene Experte für Postgeschichte hat die Edition, die Dokumente aus mehreren Archiven versammelt, bei Themenwahl und Gliederung der Vorgängerpublikation nachempfunden, was vor allem im ersten Teil (Vorkriegszeit) deutlich wird. Die meisten Dokumente hat Lotz zur Judenpolitik der Reichspost zusammengestellt. Ferner widmet er unter anderem der Nationalsozialisierung, der Wirtschafts-, Unternehmens- und Personalpolitik der größten Behörde neben der Reichsbahn sowie dem Postgeheimnis eigene Kapitel. Statt Anmerkungen und Querverweisen bei jedem Dokument begnügt sich Lotz mit einer zwölfseitigen Einleitung, in der er die wichtigsten Quellen in ihren historischen Kontext einordnet. Aber auch so ist Lotz’ Dokumentenband eine wertvolle Grundlage für die bislang nur spärlich erforschte Geschichte der Post im „Dritten Reich”.
tth
WOLFGANG LOTZ (Hrsg.): Die Deutsche Reichspost 1933-1945. Eine politische Verwaltungsgeschichte. Ausgewählte Dokumente. Materialien aus dem Bundesarchiv, Heft 11. Bundesarchiv, Koblenz 2002. 719 Seiten, 20 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der von Wolfgang Lotz herausgegebene Band "Die Deutsche Reichspost 1933-1945" dokumentiert die geheimen Eingriffe der Nationalsozialisten in die Angelegenheiten der Reichspost, berichtet der "tth" zeichnende Rezensent. Lotz, offenbar ein "ausgewiesener Experte für Postgeschichte", hat dazu Dokumente aus mehreren Archiven versammelt. Neben einem Kapitel zur Judenpolitik der Reichspost, für das Lotz die meisten Dokumente zusammengestellt habe, widme er unter anderem der Nationalsozialisierung, der Wirtschafts-, Unternehmens- und Personalpolitik der größten Behörde neben der Reichsbahn sowie dem Postgeheimnis eigene Kapitel. Als kleines Manko empfindet der Rezensent, dass sich Lotz mit einer zwölfseitigen Einleitung, in der er die wichtigsten Quellen in ihren historischen Kontext einordnet, begnügt, statt Anmerkungen und Querverweisen bei jedem Dokument zu geben. Nichtsdestoweniger würdigt er den Band als eine "wertvolle Grundlage für die bislang nur spärlich erforschte Geschichte der Post im ?Dritten Reich'".

© Perlentaucher Medien GmbH