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Rudolph Chimelli, langjähriger Korrespondent der "Süddeutschen Zeitung" und namhafter Islam-Kenner, zeichnet ein vielschichtiges Bild des Iran, dieses faszinierenden Landes, das sich gerade durch seine Sonderentwicklung als Islamische Republik von der nahöstlich-arabischen Umgebung und von überkommenen Tourismus-Klischees abgelöst hat. Chimelli, der den Iran seit 35 Jahren kennt, porträtiert ein Land, das reich an Rohstoffen ist, viel reicher aber noch an jenem, was Denker, Künstler, Baumeister und Handwerker in dreizehn Jahrhunderten hervorgebracht haben. Ein Land, dessen Bewohner seit jeher…mehr

Produktbeschreibung
Rudolph Chimelli, langjähriger Korrespondent der "Süddeutschen Zeitung" und namhafter Islam-Kenner, zeichnet ein vielschichtiges Bild des Iran, dieses faszinierenden Landes, das sich gerade durch seine Sonderentwicklung als Islamische Republik von der nahöstlich-arabischen Umgebung und von überkommenen Tourismus-Klischees abgelöst hat. Chimelli, der den Iran seit 35 Jahren kennt, porträtiert ein Land, das reich an Rohstoffen ist, viel reicher aber noch an jenem, was Denker, Künstler, Baumeister und Handwerker in dreizehn Jahrhunderten hervorgebracht haben. Ein Land, dessen Bewohner seit jeher Sinn für Ironie, Satire und Subtilität hatten. Chimelli versteht es, Momentaufnahmen mit Analyse zu verbinden, wenn er von Liegestützen zum Ruhme Allahs, heimlichem Dolce Vita, bei dem der Tschador an der Garderobe abgegeben wird, und Dissidenten, die ihren Protest gegen die Regierung mit so subtilen Mitteln wie einem Fahrrad zum Ausdruck bringen, erzählt. Unvermeidlich bei einer Auseinan dersetzung mit Persien, setzt auch er sich der Vormachtstellung der Politik aus und veranschaulicht anhand der jüngsten Entwicklungen, wie sozialer Druck und Sehnsucht nach Reformen zur politischen Bewegung werden.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.01.2001

Ferne

"Die Revolution mehrt ihre Kinder - Iranische Notizen" von Rudolph Chimelli. Picus Verlag, Wien 2000. 156 Seiten. Gebunden, 28 Mark. ISBN 3-85452-737-3.

Korrespondentenberichte aus Iran können auf ein gespanntes Publikum rechnen: Sie erzählen von einem Gottesstaat, der eine Monarchie abgelöst hat, von Reformern, die sich, mühsam, listig und permanent gefährdet, für eine weltlichere Gesellschaft einsetzen, schließlich von den faszinierenden Überbleibseln einer der ältesten Kulturen der Menschheit. Vor allem aber berichten sie aus einem Land, in das man nicht ohne weiteres reisen kann, so daß man letztlich auf sie angewiesen ist, will man sich einen Eindruck des Landes verschaffen, der über Klischees hinausgeht. Rudolph Chimelli, viele Jahre Korrespondent der "Süddeutschen Zeitung" in Beirut, Moskau und Frankreich, versammelt in dem schmalen Band "Die Revolution mehrt ihre Kinder" fünfzehn kurze Texte, die "über einen langen Zeitraum hinweg verfaßt" wurden, wie es kryptisch heißt. Auch im folgenden erfährt man nur von einem Text explizit die Entstehungszeit, bei den anderen muß man raten - vermutlich stammen sie aus den vergangenen zwei Jahren sowie aus der Revolutionszeit 1979. Dieses Versäumnis ist ärgerlich, denn die Stärken von Chimellis Buch liegen in der Detailschilderung des iranischen Alltags und den farbigen Berichten vom Leben auf den Straßen Teherans (obwohl man gern mehr über die kulturelle Szene des Landes erfahren hätte). Eine stärkere zeitliche Verortung wäre sinnvoll gewesen, zumal die Texte nicht chronologisch angeordnet sind. Denn da sich die Reformer um Chatami - dessen Rolle Chimelli klug und differenziert zeichnet - tatsächlich auf eine verbreitete Stimmung in der Bevölkerung stützen, stellt sich die Frage, wann diese Stimmung aufgekommen ist, die sich gegen die kollektiv erstrittenen Ergebnisse von 1979 richtet. Chimellis Reportagensammlung läßt Wünsche offen, so anschaulich auch einzelne Texte geraten sind: Es sind Momentaufnahmen als Mosaiksplitter, ohne sich zu einem Gesamtbild zu fügen. (spre)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Gerne hätte dieser mit "spre." kürzelnde Rezensent Genaueres über die Entstehungszeit der 15 kurzen Texte gewusst, die der langjährige Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in diesem "schmalen Bändchen" versammelt habe und findet das Versäumnis "ärgerlich". Auch, weil die Texte nicht einmal chronologisch geordnet sind. Die Texte selber hätten ihre Stärken, beispielsweise in "der Detailschilderung des iranischen Alltags und den farbigen Berichten vom Leben auf den Straßen Teherans". Letztlich blieben sie aber "Momentaufnahmen" und "Mosaiksplitter", die sich zu keinem Gesamtbild fügten.

© Perlentaucher Medien GmbH