Produktdetails
  • Gewicht: 780g
  • ISBN-13: 9783938032008
  • ISBN-10: 3938032006
  • Artikelnr.: 27775584

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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Jürgen Busche bringt die Frage, die den Althistoriker Uwe Walter in seiner Habilitationsschrift umtreibt, für die fachfremden Leser auf den Punkt: Was haben Menschen in der Antike über Geschichte gedacht? Wie wurde Geschichtsüberlieferung gehandhabt, auf was wurde Wert gelegt? Die Römer, so hat Busche bei Walter erfahren, hatten ein ausgeprägtes Traditionsbewusstsein, während "die Griechen mit ihrer Kritisierlust" ganz andere Ansprüche stellten. Ihre unterschiedliche Haltung zur Geschichte schlug sich in der Politik wie in der Literatur und Kunst nieder, stellt Busche etwas allgemein fest. Um den modernen Wissenschaftsjargon komme aber auch ein Althistoriker wie Walter nicht herum, der Begrifflichkeiten wie "kulturelles Gedächtnis", "Geschichtskultur" oder "Gedächtnisorte" hinreichend zu erläutern versuche. Für Busche betreibt Walter "Geschichtsforschung im Rücken der Geschichte", analysiert werde Geschichte als "Medium der Verständigung" zwischen Gruppen und Generationen gar. Damit betreibe der Historiker eine Art Medienkritik, schlussfolgert Busche, die ihre Nähe zur Ideologiekritik nie habe leugnen können. Weshalb das Gebot des nüchternen wissenschaftlichen Arbeitens, wie es Walter aufstelle und befolge, um so unentbehrlicher sei, heißt das etwas altkluge Fazit des Rezensenten.

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