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Ein Weltmosaik in Buchform, ein literarisches Wimmelbild, ein Roman wie keiner zuvor.
Einhunderteinundfünfzig Schauplätze, Geschichten und Schicksale, die die Welt kaum spürbar und doch entscheidend verändert haben. Der weit gereiste Erzähler präsentiert sich und die Welt in einem großen literarischen Bericht voller unvergesslicher Kürzestromane, Portraits und Bilder, aus denen sich ein eigenwilliger, komischer und bestürzender Blick auf die Menschheit ergibt. Dies ist die ungewöhnlichste Weltreise, die man zwischen zwei Buchdeckeln unternehmen kann.
Ein junger Mann aus Zschopau hängt
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Produktbeschreibung
Ein Weltmosaik in Buchform, ein literarisches Wimmelbild, ein Roman wie keiner zuvor.

Einhunderteinundfünfzig Schauplätze, Geschichten und Schicksale, die die Welt kaum spürbar und doch entscheidend verändert haben. Der weit gereiste Erzähler präsentiert sich und die Welt in einem großen literarischen Bericht voller unvergesslicher Kürzestromane, Portraits und Bilder, aus denen sich ein eigenwilliger, komischer und bestürzender Blick auf die Menschheit ergibt. Dies ist die ungewöhnlichste Weltreise, die man zwischen zwei Buchdeckeln unternehmen kann.

Ein junger Mann aus Zschopau hängt sein bürgerliches Leben an den Nagel und macht sich auf die Reise. Um nichts Geringeres zu versuchen, als der Welt die ihr gemäße Ordnung zurückzugeben. Denn die Welt, wie sie sich uns heute darstellt, hat eine Geschichte, die von Politikern geschrieben und ihren braven Vasallen hinausposaunt wurde; Napoleon, Hitler, Bush - helau, alaaf und tschüss! Welche vergessenen Taten, welche überraschenden Erkenntnisse wirklich von Wert gewesen sind, wird oft erst nach Jahrtausenden erkannt oder nie:

Wie Randy, der jüngste Sohn der Familie Kendall, beim großen Erdbeben an Karfreitag 1964 in Anchorage beinahe im Schlafanzug vor Gott trat.

Wie der Weltumsegler Captain James Cook in einem Moment der Unachtsamkeit eine Insel im Südpazifik Osnabrück taufte.

Wie Aleksandr Aleksandrowitsch Schinenkij in einer durchsoffenen Nacht eine ganze Stadt beim Kartenspiel verlor.

Wie in Tunguska an einem einzigen Junitag 60 Millionen Bäume umfielen, ohne dass jemand etwas merkte.

Wie ein Mammut 10.000 Jahre nach seinem Tod das Fliegen lernte.

Hier ist endlich "Alles über die Welt". Bühne frei und gute Reise.Die außergewöhnlichste Weltreise, die man zwischen zwei Buchdeckeln unternehmen kann.
Autorenporträt
Klaus Ungerer, geboren 1969 in der Hansestadt Lübeck, ist Journalist und Literat. Von 2001 bis 2003 war er Redakteur im F.A.Z.-Feuilleton. Er gehört zum Redaktionsteam der Satirerubrik SPAM auf spiegel.de. Ungerer ist verheiratet, hat eine Tochter und zwei Lieblingsvereine: VfB Lübeck und Hertha BSC.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.12.2008

Die Welt als Groß-Tschad
Klaus Ungerers moralisches Lexikon „Alles über die Welt”
Einsamkeiten und Tode, Katastrophen und Unglücke sind der Stoff, aus dem dieses Buch gemacht ist, und die Welt, von der es handelt. Die Form aber will so gar nicht passen zum Kanon des Vergeblichen. Ironie trieft aus dem Vorwort, Ironie hält die 151 Kurz- und Kürzestgeschichten zusammen, der Unernst nistet sprachlich noch in der traurigsten Episode. Und darum steht der Leser nach der Hälfte der Wegstrecke, auf Seite 135 also und unter der Überschrift „Kosovo”, an einer Kreuzung: Will er das wirklich weiterlesen, dieses erzählerische Debüt des Journalisten Klaus Ungerer, das Roman sich nennt und keiner sein darf, das Fragment ist und Kaleidoskop, Notizbuch und Lexikontravestie, aber eben kein Roman?
Lieber nicht hinfahren
All das ist eine Frage der Perspektive. Unerträglich monoton, qualvoll zynisch wäre das Buch, betriebe der Erzähler einen derart gewaltigen rhetorischen Aufwand, um sich über das Dargestellte zu erheben. Dann wären die Ausflüge ins Sprachmalerische – „scha-pritz, scha-pritz”, „blupp, blupp”, „koller, popp, plupp” – eitle Posen, dann wäre das so massiv zur Schau gestellte Floskeldeutsch – „Kein übles Land”, „Lieber nicht hinfahren” – die Kapitulation des Dünkels vor der Wirklichkeit. Tatsächlich aber folgt „Alles über die Welt” spielerisch einem hochmoralischen Zweck. Das Buch will zur Sprache bringen, was unbetrauert verschied, will melancholisch-heiter Zeugnis ablegen von dem, was unbekannt starb.
Die einleitende Formulierung macht stutzig. Ein „bescheidener Versuch”, „der Welt die ihr gemäße Ordnung zu finden, soll dieses Verzeichnis sein”. Die Welt ist Ziel und Ausgangspunkt zugleich, sie soll geschenkt bekommen, was ihr ermangelt: eine gefundene, eine erfundene Ordnung nämlich. Das Alphabet stellt das Raster bereit, von Äthiopien bis nach Yukon führt die imaginäre Reise, und, so lernen wir in F wie Frankreich, „es lauern Drachen an allen Enden”. Die metaphorische Wahrheit des Globusspruches von 1507, „hic sunt dracones”, erweist sich etwa im weiten Sibirien, wo am 30. Juni 1908 in E wie Evenkia „ungefähr 60 Millionen Bäume” umfielen und zeitgleich in K wie Kezhma „hundert Rentiere das Leben verloren; kein Mensch”. Die Tunguska-Explosion ist bis heute ungeklärt.
Wohin auch immer der Gedankenreisende sich wendet, das Debakel ist schon da: Zu Beginn der 1980er Jahre wurde H wie Hawaii „von fürchterlichen Anschlägen auf Leib und Leben erschüttert”. Im nördlichen Schweden, in P wie Pitea, wurde bei einer „Anschlagsserie” das kulturelle Erbe durch einen „Feuerteufel” erheblich reduziert. In J wie Jordanien sprengte ein muslimischer Attentäter sich „und zig weitere Menschen” in die Luft, während Peter Eze in L wie Lagos fatalerweise das Auto eines Marineoffiziers rammte, woraufhin dieser „ihm seine Waffe in den Mund gesteckt und geschossen hat, und danach noch einmal in den Schädel. Und da war Peter dann tot.”
Des Menschen Mission scheint es zu sein, wie wir unter T wie Tschad erfahren, Atombomben zu bauen, Urwälder auszuzupfen und Wiesen zu planieren, kurz: „die Welt zu einem Groß-Tschad umzubauen”. Dort nämlich ist jene Entleerung bereits weit fortgeschritten, an deren Ende der menschenfreie Planet stehen wird. Diesen postapokalyptischen Standpunkt nimmt der Erzähler heute schon ein. Auch andernorts geht es trübe voran. In der Hauptstadt von B wie Botswana, in Gaborone, gibt es „kaum buntes Treiben, kaum nennenswerte Cafés oder Straßenszenen”, von der Prärie nahe C wie Coronado (USA) gilt: „leerer als hier kann nichts sein”, in M wie Madagaskar ist „nichts mehr da, was hier einmal gebaut worden war”. Nirgends „streut weniger Fremdlicht sich als hier”, in W wie Wilkesland am Südpol, und „verlorener fühlt man sich nie” als beim „Fest des Ochsen” in M wie Maranhao (Brasilien).
Die Verlorenheit des Menschen ist selbstverschuldet, ebenso seine Lust am Untergang, die sich dann in Spanien an den Windhunden austobt; sie müssen sterben, wenn sie zu langsam geworden sind für Rennen oder Jagd, krepieren qualvoll am Baum, wo sie mit einem Strick aufgeknüpft wurden. Der tötende Jäger werde so, heißt es dann doch sehr zynisch, „beinahe eins mit dem Tier, das den Hasen zur Strecke gebracht, noch zappelt es am Baum, noch zappeln und keuchen seine Kumpanen, ach wenn sie doch am Hasen auch so engagiert gewesen wären”.
Universelle Heimatliebe
Kein Bestiarium ist „Alles über die Welt”. Dafür sorgt die in Äthiopien, Inguschetien, Sri Lanka und auf Seite 135 im Kosovo auftauchende Jolina, eine Verballhornung der gutmenschelnden, weltrettenden Angelina Jolie. Wo sie ist, da wandelt sich Trauer in Stolz, da schmecken die „Tränen auf dem Antlitz einer gebeutelten Welt” plötzlich süß, doch Jolina kann nicht überall sein. Überall aber, so lautet die eine Pointe dieser beispiellosen Welt- und Menschenumrundung im Aphorismus, ist die Heimatliebe ein trotzig’ und unzerstörbar’ Ding. „Müsstest du Quetta lieben”, heißt es im sprachlich verdichtetesten Eintrag, „so verwüchsest du, eben jetzt, mit der Ruhe des Steins und der blinzelnden Männer, so pulste in dir das Chaos der Straßen, verwöbest du dich mit den Gerüchen der Straßenbasare”. Quetta liegt in B wie Belutschistan.
Auch die andere Pointe hat nur im Phantastischen, im Herbeigeträumten Raum. Quer zu allen sonstigen solide recherchierten Grübeleien steht die Spekulation über einen Bruder Hermann Görings. Dieser, Albert genannt, der Gerechte, hielt „seine schützende Hand über Widerständler” und rettete vielen Juden das Leben. Auf ihn „wäre Deutschland stolz gewesen, wenn es ihn gehabt und zur Kenntnis genommen hätte”. Nur dort also hat die Welt eine Ordnung, wo sie in Ordnung ist. Einstweilen müssen wir genau deshalb vorlieb nehmen mit dem Alphabet und mit geträumten Zettelkästen wie diesem. ALEXANDER KISSLER
KLAUS UNGERER: Alles über die Welt. Roman. Blessing Verlag, München 2008. 270 Seiten, 18,95 Euro.
Der Aphorismus als Weltbeschreibung: Klaus Ungerer Foto: Tilo Eckardt
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.12.2008

Die Welt ist nicht genug

Walrosse im Nebel, Lawinenforschung mit Tischtennisbällen: Mit grotesker Phantasie und Sprachwitz verfremdet Klaus Ungerer in seinem Debüt die offizielle Weltgeschichte.

Über die Welt zu schreiben, wie sie sich uns heute darstellt, ist eine ebenso leichte wie unlösbare Aufgabe", versichert der Erzähler im Prolog hochgemut. Leicht, weil es viel Wissenswertes über fremde Völker, ihre Geschichte, Sitten und Unglücke zu berichten gibt, schwer, weil das meiste davon unnütz und eitel ist. Die Welt ist manchmal nicht genug. Gerade wurde The Palm Jumeirah, eine Aufschüttung von künstlichen Inseln in Form einer kolossalen Palme, mit Boris Becker, großem Bohei und dem größten Feuerwerk der Welt eingeweiht, da plant das Ölkalifat Dubai schon The World und Universum.

Die dreihundert Inseln der "Welt", wie die Scheichs sie sehen, sollen, vom Weltraum oder von Gott aus betrachtet, eine Weltkarte bilden, und an diesem größenwahnsinnigen Projekt nimmt auch Klaus Ungerer in seinem ersten Roman Maß. Allerdings macht er es bei seinem "bescheidenen Versuch, der Welt die ihr gemäße Ordnung zu geben", ein paar Nummern kleiner als James Bond und nur auf Papier: "Alles über die Welt" ist ein Weltmosaik aus 151 Prosa-Inselchen. Den Stoff dafür fand Ungerer auf der Straße, in Zeitungsmeldungen, alten Lexika und Reisebeschreibungen: Indianerlegenden, fröhliche Wissenschaft, historische Miniaturen, geologische und theologische Quisquilien, Verschwörungstheorien über Monica Lewinsky, Ufos und Aliens in Kyusyur, Anekdoten über Görings vergessenen Bruder, versunkene Kontinente und verschwundene Polarforscher. Der Autor brauchte keine Sklaven und Ingenieure, um seine Gegenwelt aus dem Meer zu stampfen, nur seinen Kopf. Der allerdings ist größer als die bekannte Welt und ihre überlieferte Geschichte.

Ungerer, langjähriger Autor im Feuilleton dieser Zeitung, hat in seinen Glossen und Gerichtsreportagen schon oft unverhoffte Begegnungen von Regenschirm und Operationstisch beschrieben und aus der Phänomenologie des Kleinsten phänomenale Sprachfeuerwerke entzündet. Sein "Roman" (eine trotz einiger wiederkehrender Figuren, Leitmotive und einer vage erahnbaren Dramaturgie irreführende Gattungsbezeichnung) ist ein Puzzle aus Allem und Nichts. Ungerer erzählt von kühnen Entdeckern, Vulkanologen und korjakischen Schamanen, vom Erdbeben in Anchorage am Karfreitag 1964, vom Sturz eines finnischen Skifliegers im März 2005, vom mongolischen Erfinder des Wasserstandsreglers in der Toilettenspülung, von Walrossen im Nebel und ausgestorbenen Tieren, von einem Frauenmord in Feuerland, isländischen Hilfstrollen, Putzmittelmissbrauch in Algerien und dem verliebten Erzbischof Milingo, auch von ernsteren Katastrophen (Holocaust, Welthunger, Aids, Tschetschenien). Es gibt wunderbar versponnene Glossen und zarte Prosastücklein, surrealistische objets trouvés und Nonsense irgendwo zwischen Max Goldts Alltagsepik und Ror Wolfs enzyklopädischer Ratschlägerei, leider auch höheren Schwachsinn in der Manier von Helge Schneider und albernes Geblödel.

An Erfindungsreichtum, grotesker Phantasie und Sprachwitz ist Ungerers Weltroman schwer zu übertreffen. Allerdings: Die Welt ist groß, und Rettung lauert nicht überall. Ein Märchen aus Indien, ein bizarres Reisefeuilleton aus Afrika erzählt sich leicht, zumal der weitgereiste Autor offenbar auf eigene Erfahrungen und Bruchstücke einer wenn auch erfundenen Biographie zurückgreifen kann. Aber wie schreibt man zehn dichte Glossen über die Antarktis, wie füllt man die menschenleeren Eiswüsten von Grönland, Nordkanada oder Sibirien mit Geschichten? In Baschkortostan oder auf der Tschuktschenhalbinsel ist ja gewöhnlich nicht viel los: Pinguine, Alke im Sinkflug, Lawinenforschung mit Tischtennisbällen im ewigen Eis oder auch ein Akkordeonfestival in Tiksi sind kaum abendfüllend. Ungerer schummelt in diesen Breiten: verteilt das Tunguska-Ereignis oder den Flug eines gefrorenen Mammuts gleich auf mehrere Rayons und beamt sich schon mal aus der Wüste auf den Wüstenplaneten Mars.

Wo das Konzept zum Korsett wird, blühen das Wunderbare und die Rätsel. So übermütig und aberwitzig Ungerer die offenbare, offizielle Weltgeschichte verfremdet und mystifiziert: Manchmal übertreibt er es. Was, bitte, hat es mit dem Telefonim-Kuskus in Papua-Neuguinea auf sich, was mit den Meglenorumänen in "Skro (nicht Luminitsa)" oder dem uigurischen Kriegshelden Ay-Tenride Ülüg-Bulmis Alp-Kutluq Ulugh-Bilge? Nichts mehr verstehen ist auch eine Art von "ungeheurer Entspannung", und im Zweifel muss man sich eben vom Geklingel magischer Namen, erfundenen Wörtern oder einer reinen, sinnfreien Sprachmelodie ins Unbekannte forttragen lassen. "Unter Gemurmel hebst du dich und schwebst davon, so wie auch die anderen vor dir gefletscht und verschnippt wurden, wie dein Frittenmeister hinter seiner Lupenbrille alle Farbe verloren hat, wie auch die anderen Güllebeutel vor dir gehen durften, von Krovikanern beflüstert, von wilden Bären ins Limpopo gestupst, die Luschen! Nach Torfmoorholm."

Zur Erholung streut Ungerer hin und wieder Bilder von Flugzeugkatastrophen und gereimte und ungereimte Gedichte ein, deren Unschuld indes manchmal bedenklich ins Läppische lappt. Schon als Kind will der Erzähler Mondmissionen geplant, rotierende Quecksilberseen und Dinosaurierdschungel träumend erforscht haben. "Was war, erschien mir nicht glamourös genug, um glaubwürdig oder wenigstens beachtenswert zu sein, kühn reihte ich eine Räuberpistole an die andere, um die Welt zurechtzurücken." Das "Umschreiben der Weltgeschichte" ist ein kindliches Vergnügen, und in diesem Sinne ist Ungerer ein Kind des Abseits und Abseitigen geblieben. Einst tippte er auf Mutters alter Olympia erfundene Fußballtabellen ins Reine, heute blitzsaubere Glossen über Hexerei und Aberglaube im angolanischen Fußball. "Der Planet ist durch mich hindurchgekollert", schreibt er am Ende erschöpft und zufrieden, "und lässt mich zerschmettert zurück."

MARTIN HALTER

Klaus Ungerer: "Alles über die Welt". Roman. Blessing Verlag, München 2008. 269 S., geb., 18,95 [Euro].

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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Alexander Kissler entdeckt hinter der ironischen Fassade, mit der Klaus Ungerers Debüt "Alles über die Welt" - und das heißt hier Katastrophen, Todesfälle und andere Unglücke - in 151 kurzen Episoden zusammenstellt, einen "hochmoralischen Zweck", der ihn nach anfänglichem Zögern auch motiviert weiterzulesen. Jene moralische Absicht liegt laut Rezensent in dem Bemühen, alldem ein "melancholisch-heiteres" Denkmal zu setzen, was "unbetrauert verschied" aus der Welt. Denn durch eben diese Haltung würden auch die rhetorischen Eskapaden des Erzählers, seine onomatopoetischen Anwandlungen und bemühte Verwendung von Floskeln erträglich, meint der Rezensent. Ein Roman, befindet Kissler knapp, ist diese alphabetisch geordnete, imaginierte Reise an die Schauplätze der großen Katastrophen allerdings nicht.

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