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Die Wirtschaft ist das Schicksal Im Mikrokosmos der Osterinsel ist erkennbar, was als globales Desaster droht: Bevölkerung und Armut wachsen explosionsartig, Arbeitsmöglichkeiten verringern sich, Nahrung und Wasser werden knapp.
Die Fortentwicklung der Weltwirtschaft und die Dämpfung des Weltbevölkerungswachstums sind nicht nur für die Ärmsten der Welt, sondern für die gesamte Menschheit eine schicksalhafte Herausfordrung.
Hans-Dieter Striening zeigt anschaulich, dass die einzige Chance für die Zukunft in der fairen Entwicklung der Weltwirtschaft steckt. Nur sie trägt dazu bei,
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Produktbeschreibung
Die Wirtschaft ist das Schicksal Im Mikrokosmos der Osterinsel ist erkennbar, was als globales Desaster droht: Bevölkerung und Armut wachsen explosionsartig, Arbeitsmöglichkeiten verringern sich, Nahrung und Wasser werden knapp.

Die Fortentwicklung der Weltwirtschaft und die Dämpfung des Weltbevölkerungswachstums sind nicht nur für die Ärmsten der Welt, sondern für die gesamte Menschheit eine schicksalhafte Herausfordrung.

Hans-Dieter Striening zeigt anschaulich, dass die einzige Chance für die Zukunft in der fairen Entwicklung der Weltwirtschaft steckt. Nur sie trägt dazu bei, ökonomischen und auch zivilisatorischen Fortschritt in die ärmeren Regionen der Welt zu tragen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.10.2001

Auf Gemeinplätzen sitzt sich's gut
Bevölkerungswachstum und Armut in der Welt

Hans-Dieter Striening: Das Osterinsel-Syndrom. Bevölkerungswachstum/Armut/Arbeit/Wohlstand. Metropolitan Verlag, Düsseldorf/Berlin 2001. 352 Seiten, 48,80 Mark.

Wenn der Untertitel nicht wäre, könnte man annehmen, hier handle es sich um ein Buch, welches potentielle Leser über die Verhältnisse auf diesem einsamen Pazifik-Eiland informieren will. Tatsächlich dient die Osterinsel dem Autor nur dazu, um an diesem Mikrokosmos zu zeigen, wie es gegenwärtig um den Zustand der Erde steht, "was als globales Desaster droht: Bevölkerung und Armut wachsen explosionsartig, Arbeitsmöglichkeiten verringern sich, Nahrung und Wasser werden knapp". Aber ist die Osterinsel wirklich ein geeignetes Beispiel, um das zu beweisen? Je länger man über diese Frage nachdenkt, desto größer werden die Zweifel, ob Verlag und Verfasser gut beraten waren, diesen Titel zu wählen. Wer vermutet schon dahinter ein Buch über Bevölkerungsfragen?

Die Hauptthese des Autors lautet: "Die Wirtschaft ist das Schicksal." Solche Schlagworte sind selten zutreffend. Wer will schon wissen, ob "in der fairen Entwicklung der Weltwirtschaft" tatsächlich "die einzige Chance für die Zukunft liegt", wie im Begleittext des Verlages zu dem Buch behauptet wird? Es ist eben nicht nur die Weltwirtschaft, die "ökonomischen und auch zivilisatorischen Fortschritt in die ärmeren Regionen der Welt" bringt, sondern dazu tragen auch viele andere Faktoren bei. Die sind einem Wirtschaftswissenschaftler natürlich nicht so geläufig wie einem Bevölkerungswissenschaftler. In den Anmerkungen und im Literaturverzeichnis sind denn auch fast ausschließlich Hinweise auf Nationalökonomen und Soziologen zu finden, aber nicht ein einziges Mal wird auf einen deutschen oder ausländischen Demographen Bezug genommen, allenfalls auf Papiere von UN-Organisationen zu dem Thema.

Selbstverständlich ist es auch Nichtdemographen unbenommen, über Bevölkerungsfragen zu schreiben, doch sollte dann wenigstens in den bibliographischen Angaben auf entsprechende Fachliteratur zu dem Thema hingewiesen werden. Es ist ja nicht so, als hätten die Demographen Bevölkerungsfragen in der letzten Zeit nicht genug Aufmerksamkeit zuteil werden lassen, handle es sich nun um besorgniserregendes Wachstum, vor allem in der sogenannten Dritten Welt, oder um beunruhigende Schrumpfungsprozesse in den industrialisierten Wohlstandsgesellschaften. Es war also nicht etwa eine Lücke in der Literatur über Bevölkerungsfragen zu füllen, sondern es konnte allenfalls darum gehen, aus überwiegend ökonomischer Sicht eine Ergänzung zu einem vielschichtigen Thema anzubieten. Die liegt nun vor, und da es in den Kreisen, die, wie der Verfasser, der Meinung sind, daß allein die Wirtschaft "unser aller Schicksal" sei, mag er dort einigen Beifall ernten, obwohl selbst Volkswirtschaftler in dieser Arbeit nicht viel Neues entdecken werden.

Diejenigen aber, die sich schon etwas intensiver mit dem Bevölkerungsthema beschäftigt haben, zum Beispiel Leute, die in Nichtregierungsorganisationen mitarbeiten, die auf die eine oder andere Weise mit Bevölkerung zu tun haben, werden wahrscheinlich spätestens an der Stelle des Buches ein negatives Urteil über den Autor fällen, wo sie lesen müssen, daß zum Abschluß der letzten Weltbevölkerungskonferenz in Kairo im Jahre 1994 ein Kommuniqué verabschiedet worden sei, welches "unter der Einflußnahme der Repräsentanten aus Rom (also der katholischen Kirche) zu einem nichtssagenden Papier degradiert wurde". Wer so etwas schreibt, kann das Papier unmöglich gelesen haben.

Der in Kairo verabschiedete Aktionsplan für die nächsten zehn Jahre mag viele Schwächen haben und ist sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluß zum Thema Weltbevölkerung gewesen. Doch ihn als "nichtssagendes Papier" zu bezeichnen, macht deutlich, daß der Autor mit der Materie nicht vertraut ist. Wenn er aber schon bei solchen "Nebensächlichkeiten" Unkenntnis oder Mangel an Sorgfalt bei der Vorbereitung seiner Arbeit offenbart, wie soll der Leser ihn dann bei anderen Behauptungen vertrauen?

Kein Mangel ist dagegen in dem Buch an jeder Art von Gemeinplätzen. Nur ein Beispiel. Da heißt es etwa im Kapitel "Entwicklungsziele", im Laufe der Jahre habe "sich immer wieder bestätigt, daß die Bedingungen in den einzelnen Ländern und geographischen Regionen so unterschiedlich seien, daß Patentrezepte noch nicht gefunden werden konnten und wohl auch in Zukunft darauf verzichtet werden muß". Wer hätte das gedacht. Aber es kommt noch besser: Ziel jeder Weltbevölkerungspolitik müsse es sein, "die Probleme in erster Linie vor Ort zu lösen", also nicht etwa durch Auswanderung der Armen aus den Entwicklungsländern in die reichen Industriestaaten. Im Gegensatz zu früher müsse "die Option der Auswanderung in großem Stil ausgeschlossen werden". Umwerfende Erkenntnisse im wahrsten Sinne des Wortes.

KLAUS NATORP

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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Kein gutes Haar lässt Klaus Natorp an diesem Buch eines Wirtschaftswissenschaftlers, der die exlosionsartig wachsende Bevölkerung und Armut beklagt. Das fängt schon mit dem Titel an, meint Natorp, der bezweifelt, ob man ausgerechnet am Beispiel dieses kleinen Inselstaates den Zustand der Erde untersuchen kann. Des weiteren stört ihn, dass der Autor keinerlei demographische Sachliteratur hinzugezogen hat. Sein Verdacht, der Autor hätte von diesem für sein Thema immerhin unerlässlichen Fachgebiet keine Ahnung, bestätigt sich spätestens bei der Aussage Strienings, das Kommuniqué der Weltbevölkerungskonferenz von Kairo sei unmaßgeblich. Glatte Unkennntnis unterstellt ihm Natorp. Ansonsten wimmele es von Allgemeinplätzen, klagt dieser. Für verzichtbar hält er außerdem solche Schlussfolgerungen wie, man müsse die Probleme der armen Bevölkerungen vor Ort lösen und "die Option der Auswanderung im großen Stil ausschließen".

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