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Chen Jianghongs Bilderbücher berühren. Das tut auch diese Geschichte, in der der kleine Sann tatsächlich Berge versetzt.
Chen Jianghong, Meisterillustrator aus Tianjin und Paris, legt erneut ein eindrucksvolles Bilderbuch über sein großes Thema vor: das Größerwerden. Der sechsjährige Sann verkündet eines Tages jene Berge versetzen zu wollen, die seiner Mutter Tag für Tag im Wege stehen. Natürlich glaubt ihm das niemand, aber Sann arbeitet beharrlich und unverdrossen, bis der Winter kommt. Und als es Frühling wird, arbeitet er weiter. Doch all sein Arbeiten wäre umsonst, wenn ihm nicht, wie…mehr

Produktbeschreibung
Chen Jianghongs Bilderbücher berühren. Das tut auch diese Geschichte, in der der kleine Sann tatsächlich Berge versetzt.

Chen Jianghong, Meisterillustrator aus Tianjin und Paris, legt erneut ein eindrucksvolles Bilderbuch über sein großes Thema vor: das Größerwerden. Der sechsjährige Sann verkündet eines Tages jene Berge versetzen zu wollen, die seiner Mutter Tag für Tag im Wege stehen. Natürlich glaubt ihm das niemand, aber Sann arbeitet beharrlich und unverdrossen, bis der Winter kommt.
Und als es Frühling wird, arbeitet er weiter. Doch all sein Arbeiten wäre umsonst, wenn ihm nicht, wie in der griechischen Sage, die Mächte des Himmels zu Hilfe kämen: Drei Drachen ergreifen mit ihren Klauen die Berge und tragen sie davon. Mit einem Schlag kehrte Ruhe und Stille ein. Sann hat sein Versprechen eingelöst und gezeigt, dass Anstrengung und Mühe Früchte tragen. Chen Jianghongs Bilderbücher berühren. Das tut auch diese Geschichte, in der der kleine Sann tatsächlich Berge versetzt.

Chen Jianghong, Meisterillustrator aus Tianjin und Paris, legt erneut ein eindrucksvolles Bilderbuch über sein großes Thema vor: das Größerwerden. Der sechsjährige Sann verkündet eines Tages jene Berge versetzen zu wollen, die seiner Mutter Tag für Tag im Wege stehen. Natürlich glaubt ihm das niemand, aber Sann arbeitet beharrlich und unverdrossen, bis der Winter kommt.
Und als es Frühling wird, arbeitet er weiter. Doch all sein Arbeiten wäre umsonst, wenn ihm nicht, wie in der griechischen Sage, die Mächte des Himmels zu Hilfe kämen: Drei Drachen ergreifen mit ihren Klauen die Berge und tragen sie davon. Mit einem Schlag kehrte Ruhe und Stille ein. Sann hat sein Versprechen eingelöst und gezeigt, dass Anstrengung und Mühe Früchte tragen.
Autorenporträt
Tobias Scheffel, geb. 1964 in Frankfurt am Main, studierte Romanistik, Geschichte und Geographie an den Universitäten Tübingen, Tours (Frankreich) und Freiburg. Seit 1992 arbeitet er als literarischer Übersetzer aus dem Französischen und lebt in Freiburg im Breisgau. 2011 wurde er für sein Gesamtwerk mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.10.2015

Sanns allerschönste Sinnlosigkeit

Ein neues Meisterwerk von Chen Jianghong: Im Buch "Ich werde Berge versetzen!" trifft Chinas Tugendlehre auf eine atemberaubende Geschichte.

Von Andreas Platthaus

Dem 1963 im chinesischen Tianjin geborenen Chen Jianghong verdanken wir einen ganz neuen Typ von Bilderbuch: den westöstlichen Hybrid. Das klingt furchtbar technisch, ist aber tatsächlich ästhetisch so wunderbar ausgeführt, dass hier tatsächlich einmal die Rede vom besten beider Welten seine Berechtigung hat. Chen, der seit 1987 in Paris lebt, zwischendurch auch ein paar Jahre in Berlin gearbeitet hat, brachte den kunstgeschichtlichen Reichtum seiner Heimat mit und hat damit das ureuropäische Prinzip des Kinderbuchs bereichert: mit klassisch-chinesischer Tuschemalerei auf Seide, vor allem aber mit einer spezifisch chinesischen Erzählhaltung, die in den Geschichten immer auch eine Moral zum Ausdruck bringt. Es ist angesichts der Anything-goes-Haltung der aktuellen Kinderliteratur, die Verkäuflichkeit zum obersten Prinzip erhebt, ein wohltuender Rückgriff auf das, was auch bei uns in dieser Branche einmal unentbehrlich schien: ein belehrendes Element.

Das klingt furchtbar didaktisch, aber tatsächlich ist es narrativ so wunderbar gelöst, dass aus der Freude am Erzählten die gewünschte Erkenntnis entsteht. Denn trotz seiner reichen Bezüge auf die traditionelle chinesische Tugendlehre und ihre Symbolik bietet Chen allgemeinverständliche Geschichten, die sich gerade durch ihre hintergründige Bedeutung besonders leicht lesen und vorlesen lassen. Denn es gibt ein universelles Prinzip im menschlichen Benimmkodex, der selbst den Kleinsten schon in den Familien vermittelt wird, so dass Chens Erzählungen an etwas bereits Tiefvertrautes anknüpfen können - sofern es denn überhaupt noch so etwas wie familiäres Miteinander gibt. Für Kinder, die von ihren Eltern vor dem Fernseher geparkt werden, sind Chens Bücher sicher nichts.

Das jüngste Buch, sein bereits achtes, das auf Deutsch beim Moritz Verlag erscheint, heißt "Ich werde Berge versetzen!", und in diesem Titel ist eigentlich schon alles enthalten, was in der Geschichte passiert. Der halbwüchsige Sann ist das Kind einer im Gebirge lebenden Bauernfamilie, und angesichts der Mühen seiner Eltern nimmt er sich unter dem Eindruck eines visionären Traums vor, die störenden Berge abzutragen. Gesagt, getan: Fortan arbeitet Sann Tag für Tag und Stein für Stein an der Verwirklichung seines Traums.

Es hätte nicht nur ein Bilderbuch, sondern mutmaßlich den ganzen Bestand einer Bibliothek gebraucht, um dieses Unterfangen zu begleiten. Doch Illustratoren können mit ihren Bildern das Unmögliche möglich machen, und Könner wie Chen brauchen nur vierzig Seiten, um uns das Staunen zu lehren. Mit Felsbrocken auf dem Rücken, die an die Hinkelsteine von Obelix erinnern - eine angesichts des Wohnorts des Autors nicht allzu fernliegende Assoziation -, schleppt sich der Junge durch die Schluchten, und auf einer einzigen Doppelseite lässt Chen die ganze Sinnlosigkeit von Sanns Bestreben deutlich werden, wenn er ihn gleich fünfmal dabei zeichnet, wie er sich in Schluchten und Kaminen des Gebirges abmüht: "Dieses Kind hat den Verstand verloren", klagt die Großmutter, doch die Mutter erwidert: "Mein Sohn ist kein Junge wie die anderen."

Aber genau das ist er in einem höheren Sinne doch, nämlich als Verkörperung des chinesischen Prinzips der Kindesliebe für die Eltern. Natürlich triumphiert Sann, weil ihm himmlische Mächte beistehen, in seinem Fall ein Eremit, der die mächtigsten Naturkräfte, die Drachen, erwecken kann. Auf zwei unglaublichen Doppelseiten inszeniert Chen deren Einsatz, nach dem im Bergland nichts mehr ist wie zuvor.

Das klingt furchtbar absehbar, doch alles ist optisch so wunderbar umgesetzt, dass jedes Umblättern neue Überraschungen bereithält - auch betreffs der Seitenarchitekturen, die mal dem Prinzip des Bilderbuchs gehorchen, mal dem eines Comics und dann wieder Lösungen bieten, die man noch nie irgendwo sonst gesehen hat. Und sei es nur, dass Chen einmal die Bilder chronologisch gegen den eigenen Text agieren lässt, weil das eine dramaturgisch schlüssiger gezeichnete Sequenz ermöglicht. Erstaunlicherweise stört das nicht, sondern bereichert die Lektüre, als wäre hier etwas mit den Mitteln einer visionären Graphik erzählt worden, für das die profane Sprache nicht die rechten Worte finden konnte.

So gesellt sich zu Chens großen, gefeierten Meisterwerken "Han Gan und das Wunderpferd", "Der Tigerprinz" und "An der Hand meines Großvaters" nun ein weiteres. Dass dieser Bilderbuchkünstler bislang übrigens nur im französischen und deutschen Sprachraum Erfolg hat, ist furchtbar banal: Was Chen macht, steht international so wunderbar eigenständig dar, dass nur jene Kulturen Gefallen daran zu finden scheinen, die seit Jahrhunderten im chinesischen Denken Verwandtschaft zum eigenen finden. Leider findet China selbst sich traditionell unvergleichlich. Sonst müssten diese Bücher auch dort triumphieren.

Chen Jianghong: "Ich werde Berge versetzen!" Aus dem Französischen von Tobias Scheffel. Moritz Verlag, Frankfurt 2015. 46 S., geb., 16,80 [Euro]. Ab 6 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

In Chen Jianghongs Bilderbuch "Ich werde Berge versetzen!" beschließt der kleine Sann, die Trübsal seiner Eltern zu lindern, indem er die drei Berge, die ihr Dorf bedrohlich umgeben und von den fruchtbaren Tälern abschneiden, Stein um Stein abträgt, fasst Rezensentin Ariane Beyer zusammen. Sanns Unternehmen wirkt absurd, bis ein alter Einsiedler dem Jungen mit Magie unter die Arme greift, verrät die Rezensentin. Ob man das nun als Lohn der Unbeirrbarkeit begreifen will oder als Schicksal eines kleinen Auserwählten, das möge jeder selbst entscheiden, so die Rezensentin. So oder so: Jianghongs Buch ist faszinierend und großartig, findet Beyer.

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