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An verschiedenen Stellen der Stadt werden Leichenteile gefunden. Detektiv Perdox eilt von Fundort zu Fundort und gerät in aberwitzige, surreal anmutende Situationen: Er entdeckt ein geheimes Nähatelier, wo illegal beschäftigte Ausländerinnen zur Musik von Mahler arbeiten; er verirrt sich in eine "Biobank" mit lebenden Organspendern und sieht sich am Ende selbst im Fadenkreuz der eigenen Ermittlungen. Neben Detektiv Perdox ist der Schriftsteller Lokien Perdok die zweite Hauptfigur des Romans. Mit seinen Augen streift der Leser durch das fesselnde raumzeitliche Labyrinth der anderen Stadt. Sie…mehr

Produktbeschreibung
An verschiedenen Stellen der Stadt werden Leichenteile gefunden. Detektiv Perdox eilt von Fundort zu Fundort und gerät in aberwitzige, surreal anmutende Situationen: Er entdeckt ein geheimes Nähatelier, wo illegal beschäftigte Ausländerinnen zur Musik von Mahler arbeiten; er verirrt sich in eine "Biobank" mit lebenden Organspendern und sieht sich am Ende selbst im Fadenkreuz der eigenen Ermittlungen. Neben Detektiv Perdox ist der Schriftsteller Lokien Perdok die zweite Hauptfigur des Romans. Mit seinen Augen streift der Leser durch das fesselnde raumzeitliche Labyrinth der anderen Stadt. Sie besitzt unverkennbar das Gesicht Amsterdams, aber die vertraute Realität hat Löcher, die Raum für virtuelle Abenteuer lassen: eine Strafexpedition zu einem berüchtigten Folterspezialisten in Südamerika oder Lokiens zeitweilige Verwandlung in einen Stadtstreicher, der zwischen äußeren und inneren Erlebniswelten vagabundiert. So entsteht aus Projektionen und Phantasien, aus Wachträumen und Momenten der Reflexion das literarische Bild einer virtuellen Stadt voller oft beängstigend möglicher Wirklichkeiten. Doch aufkommende Alpträume brechen sich immer wieder am schelmischen Witz und grotesken Humor Sybren Polets. Pressestimmen: "Sybren Polet hat sich in den Niederlanden einen bedeutenden Namen gemacht. Ein intellektuelles Abenteuer soll die Literatur sein, eine fortwährende Lektion in Ungehorsamkeit: gegenüber der Tradition, den Regeln, der künstlerischen und gesellschaftlich-politischen Phantasielosigkeit." (Frankfurter Rundschau) "Polet gebraucht die Literatur wie ein Schachspiel, d.h. er will alle Möglichkeiten offen halten. Diese "anarchistische" Wirklichkeitsauffassung macht den Roman zu einem erlebnisreichen, aber sicherlich nicht leicht durchzustehenden Leseabenteuer voll verwirrender Absurdität! "Alles beginnt seine Konturen zu verlieren. (Alles?)". Für Leser, die eine Herausforderung suchen!"(Gunter Brandorff, ekz-Informationsdienst) "Das unbestimmte Zwittertum gehört zu den faszinierenden Qualitäten dieses Romans, der die Labyrinthe von Ich und Er, von Möglichkeit und Vergangenheit, von Innen und Außen raffiniert übereinander legt."(Friedhelm Rathjen, Süddeutsche Zeitung) "Perdox irrt mit dem Leser wie einst Theseus durch ein Labyrinth, das an jeder Biegung des Pfades seine Erscheinungsform ändert, in der die Phantasie buchstäblich unter dem Straßenpflaster hervorwuchert, ein Irrgarten, aus dem der Leser gar kein Entkommen mehr wünscht, weil das Umherstreifen immer neue Perspektiven der faszinierenden anderen Stadt ermöglicht."(Literatur-Report) "'Die andere Stadt. Ein Labyrinth' ist ein phantasievoller und philosophischer Roman, eine Zumutung und eine Überraschung. (.) Eine solch intellektuelle, erfinderische Narretei liest man nicht jeden Tag." (Sabine Peters, Basler Zeitung)
Autorenporträt
Sybren Polet, geb. 1924, gilt als einer der bedeutendsten und literarisch eigenwilligsten Schriftsteller der niederländischen Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Sein Roman "Mannekino" erreichte eine Auflage von über 100.000 Exemplaren und zählt in den Niederlanden inzwischen zur gängigen Schullektüre. "Die andere Stadt" (1994) erscheint nun in deutscher Erstübersetzung.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Daraus werde schlau, wer kann. Ein Labyrinth von Roman, dessen Welten und Gegenwelten eines ober- und unterirdischen Amsterdam auch Friedhelm Rathjen zu verschlungenen Sprachwegen animiert hat. Worum geht es? Ein Schriftsteller - Perdok - hat einen Detektiv - Perdox - erfunden; gemeinsam spüren sie der Wirklichkeit ebenso nach wie den Möglichkeiten; "Ätherleiber" tun sich auf, verfallen zu gut erhaltenen "Leichenteilen", - und immer kommt der Detektiv zu spät, aber "nichts ist je zu spät. Das Unmögliche kann auch gestern noch stattfinden", zitiert Rathjen aus dem Buch. Was am Ende herauskommt? "Sublimierte Einsamkeiten", meint er, und sagt leider nicht, ob ihm das Lesen Spaß gemacht hat.

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