Vor dem Hintergrund der Jagd nach dem Schädel des aufständischen Häuptlings Mkwawa erzählen Baer und Schröter die Geschichte der ehemaligen deutschen Kolonie in Ostafrika.
Die deutschen Kolonialherren waren dafür bekannt, daß sie grausam zuschlugen. In Ostafrika, dem heutigen Tansania, trieben sie vor rund 100 Jahren den aufständischen Häuptling Mkwawa nicht nur in den Tod, sondern trennten ihm noch den Kopf ab, um diesen als makabre Trophäe nach Deutschland zu schicken. Weit über das Ende des deutschen Kolonialreiches hinaus beschäftigte der Kopf des toten Häuptlings europäische und afrikanische Regierungen. 1919 verfügten die Alliierten im Artikel 246 des Versailler Vertrages die Rückgabe von Mkwawas Schädel an das Volk der Wahehe, aber erst nach einem halben Jahrhundert kehrte er 1954 aus Bremen nach Tansania zurück. Vor dem Hintergrund dieser Kopfjagd erzählen Martin Baer und Olaf Schröter die Geschichte der ehemaligen deutschen Kolonie in Ostafrika: von der Eroberung eines "Platzes an der Sonne", über die Kämpfe im Ersten Weltkrieg, die Kolonialnostalgie in der Weimarer Republik, die nationalsozialistischen Weltmachtpläne bis hin zur Entwi cklungspolitik beider deutscher Staaten. Während ihrer Recherchen sind die Autoren zugleich auf ungewöhnliche Geschichten gestoßen, etwa zum größten Dampfschiff auf den Binnenseen Afrikas oder zum Ursprung der braunen Hemden der Nationalsozialisten.
Die deutschen Kolonialherren waren dafür bekannt, daß sie grausam zuschlugen. In Ostafrika, dem heutigen Tansania, trieben sie vor rund 100 Jahren den aufständischen Häuptling Mkwawa nicht nur in den Tod, sondern trennten ihm noch den Kopf ab, um diesen als makabre Trophäe nach Deutschland zu schicken. Weit über das Ende des deutschen Kolonialreiches hinaus beschäftigte der Kopf des toten Häuptlings europäische und afrikanische Regierungen. 1919 verfügten die Alliierten im Artikel 246 des Versailler Vertrages die Rückgabe von Mkwawas Schädel an das Volk der Wahehe, aber erst nach einem halben Jahrhundert kehrte er 1954 aus Bremen nach Tansania zurück. Vor dem Hintergrund dieser Kopfjagd erzählen Martin Baer und Olaf Schröter die Geschichte der ehemaligen deutschen Kolonie in Ostafrika: von der Eroberung eines "Platzes an der Sonne", über die Kämpfe im Ersten Weltkrieg, die Kolonialnostalgie in der Weimarer Republik, die nationalsozialistischen Weltmachtpläne bis hin zur Entwi cklungspolitik beider deutscher Staaten. Während ihrer Recherchen sind die Autoren zugleich auf ungewöhnliche Geschichten gestoßen, etwa zum größten Dampfschiff auf den Binnenseen Afrikas oder zum Ursprung der braunen Hemden der Nationalsozialisten.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Kühler Ton, scharfer Blick, brillante Fundstücke - das Buch hätte Sonja Zekri "umstandslos" empfohlen, wenn, ja wenn die Autoren bei der makabren Geschichte von der Jagd deutscher Kolonisten nach dem Kopf des Häuptlings Mkawa vom Stamm der Wahehe geblieben wären. Stattdessen aber muss es "die Kolonial- Geschichte Tansanias insgesamt" sein. Und das hat neben "allerhand Erhellendem" eben auch zur Folge, dass das Autorenduo "blind in die Kontinuitäten-Falle" tappt: "von der Enthauptung Mkawas geradewegs zu den Menschenversuchen in Auschwitz."
© Perlentaucher Medien GmbH
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