Poetisch-anarchisch, höchst unterhaltsam und famos gereimt
Lars Ruppels Slam-Poetry kommt daher wie Ringelnatz in Baggy Pants, wie Heinz Erhardt in Nietenjacke, wie ein Feuilletonist auf Speed auf einem Scooter-Konzert.
Lars Ruppel macht sich einen Reim auf Redensarten. Wer weiß schon, wer der liebe Herr Gesangsverein ist, was Herr Specht nicht schlecht macht oder gar Schmidts Katze im Schilde führt? Poetisch-anarchisch, höchst unterhaltsam und famos gereimt: der wahrscheinlich abwegigste Gedichtzyklus der Literaturgeschichte als Hörbuch - geslammt, gereimt, gerockt und vorgetragen von Lars Ruppel, Deutscher Poetry-Slam-Meister 2014.
(2 CDs, Laufzeit: ca. 2h 10)
Lars Ruppels Slam-Poetry kommt daher wie Ringelnatz in Baggy Pants, wie Heinz Erhardt in Nietenjacke, wie ein Feuilletonist auf Speed auf einem Scooter-Konzert.
Lars Ruppel macht sich einen Reim auf Redensarten. Wer weiß schon, wer der liebe Herr Gesangsverein ist, was Herr Specht nicht schlecht macht oder gar Schmidts Katze im Schilde führt? Poetisch-anarchisch, höchst unterhaltsam und famos gereimt: der wahrscheinlich abwegigste Gedichtzyklus der Literaturgeschichte als Hörbuch - geslammt, gereimt, gerockt und vorgetragen von Lars Ruppel, Deutscher Poetry-Slam-Meister 2014.
(2 CDs, Laufzeit: ca. 2h 10)
CD 1 | |||
1 | Intro | 00:00:18 | |
2 | Holger, die Waldfee | 00:05:27 | |
3 | Schmidts Katze | 00:06:50 | |
4 | Heiliger Strohsack | 00:04:46 | |
5 | Mein lieber Herr Gesangsverein | 00:06:13 | |
6 | Nicht schlecht, Herr Specht | 00:05:49 | |
7 | Alter Schwede | 00:06:54 | |
8 | Ach, du liebes bisschen | 00:03:08 | |
9 | Donnerlittchen | 00:08:35 | |
10 | Heide Witzka | 00:06:12 | |
11 | Weiß der Kuckuck | 00:05:29 | |
12 | Volker Racho | 00:03:49 | |
CD 2 | |||
1 | Die Kuh vom Eis | 00:07:04 | |
2 | Alter Verwalter | 00:06:50 | |
3 | Brat mir doch einer 'nen Storch | 00:06:01 | |
4 | Ach, du grüne Neune | 00:06:53 | |
5 | Das Blaue vom Himmel | 00:05:37 | |
6 | Bei Hempels unterm Sofa | 00:06:24 | |
7 | Das blaue Wunder | 00:05:46 | |
8 | Einen Bären aufbinden | 00:04:37 | |
9 | Mensch Meier | 00:06:51 | |
10 | Donna und Dorian | 00:04:44 | |
11 | Wie ein Schneekönig | 00:05:29 |
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.03.2017Alles läuft schief,
wir depressiv
Seit Jahren zieht Lars Ruppel als Slam-
Poet durch die Lande, und was er sagen will, das sagt er gereimt. Hier hat er sich Redensarten vorgenommen, „nicht schlecht, Herr Specht“, „Brat mir doch einer ’nen Storch“ und so. Jede Redensart – ein Anlass für eine höchstens achteinhalb Minuten lange Alltagsgeschichte. Sie hat immer eine lockere Form, sie hat manchmal eine niedliche Moral – und sie langweilt oft. Es muss ein übelwollender Geist gewesen sein, der Lars Ruppel zur Autorenlesung vor dem Mikrofon überredet hat. Vor Publikum können Artikulationsunsicherheiten, die schief sitzenden Vokale, holpernden Endungen charmant wirken, bei einer Studiolesung drängen sie sich leider in den Vordergrund. Und die Reime sind viel zu vorhersehbar und zu brav, um davon abzulenken. Verglichen damit wirkt Heinz Erhardt wie ein Anarcho-Punk: „alle Kinder solln sie hören / dafür hat man sie erdacht/ dass die Angst die bösen Kinder/etwas umgänglicher macht“. Alter Schwede, so reimt man doch höchstens bei Hempels unterm Sofa.
JBY
Lars Ruppel: Mein lieber Herr Gesangsverein, die Waldfee holt die Kuh vom Eis. Slam-Poetry über Redensarten. Random House Audio, München 2017. 2 CDs, ca. 130 Minuten, 14,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
wir depressiv
Seit Jahren zieht Lars Ruppel als Slam-
Poet durch die Lande, und was er sagen will, das sagt er gereimt. Hier hat er sich Redensarten vorgenommen, „nicht schlecht, Herr Specht“, „Brat mir doch einer ’nen Storch“ und so. Jede Redensart – ein Anlass für eine höchstens achteinhalb Minuten lange Alltagsgeschichte. Sie hat immer eine lockere Form, sie hat manchmal eine niedliche Moral – und sie langweilt oft. Es muss ein übelwollender Geist gewesen sein, der Lars Ruppel zur Autorenlesung vor dem Mikrofon überredet hat. Vor Publikum können Artikulationsunsicherheiten, die schief sitzenden Vokale, holpernden Endungen charmant wirken, bei einer Studiolesung drängen sie sich leider in den Vordergrund. Und die Reime sind viel zu vorhersehbar und zu brav, um davon abzulenken. Verglichen damit wirkt Heinz Erhardt wie ein Anarcho-Punk: „alle Kinder solln sie hören / dafür hat man sie erdacht/ dass die Angst die bösen Kinder/etwas umgänglicher macht“. Alter Schwede, so reimt man doch höchstens bei Hempels unterm Sofa.
JBY
Lars Ruppel: Mein lieber Herr Gesangsverein, die Waldfee holt die Kuh vom Eis. Slam-Poetry über Redensarten. Random House Audio, München 2017. 2 CDs, ca. 130 Minuten, 14,99 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Peter Lückemeier freut sich über die "gereimten Schnurrpfeifereien", mit denen der Poetry-Slamer Lars Ruppel in seinem Hörbuch "Mein lieber Herr Gesangsverein, die Waldfee holt die Kuhl vom Eis" die Herkunft von Redensarten erklärt. Ruppel nimmt sich Sprichworte wie "Alter Schwede" vor, von denen niemand mehr weiß, woher sie eigentlich kommen und dichtet sich auf schnelle und verrückte Art deren Ursprung zusammen - wobei man als Zuhörer sehr aufmerksam sein muss, so Lückemeier, dass man nicht den Faden verlieret. Das Zuhören macht dem Rezensenten so viel Spaß, dass er den ein oder anderen holprigen Vers gern verzeiht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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