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Ted Hughes was one of the greatest poets of the 20th century. Now Thames & Hudson is publishing a children's poem by him that had been lost for over fifty years. Written in the mid-1950s to accompany his friend Jim Downer's story about Timmy the Tug, the poem recounts Timmy's escape from his moorings and subsequent adventures on the high seas. Downer's illustrations are a charming focus to this enchanting tale that, besides appealing to children everywhere, is set to be one of the biggest literary events of the year.

Produktbeschreibung
Ted Hughes was one of the greatest poets of the 20th century. Now Thames & Hudson is publishing a children's poem by him that had been lost for over fifty years. Written in the mid-1950s to accompany his friend Jim Downer's story about Timmy the Tug, the poem recounts Timmy's escape from his moorings and subsequent adventures on the high seas. Downer's illustrations are a charming focus to this enchanting tale that, besides appealing to children everywhere, is set to be one of the biggest literary events of the year.
Autorenporträt
Uwe-Michael Gutzschhahn, Jahrgang 1952, studierte Anglistik und Germanistik. Er arbeitet als Verlagslektor, Schriftsteller und Übersetzer in München. Für seine schriftstellerische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.10.2010

Stapellauf in Bloomsbury, sechzig Jahre später

Muss man, wenn man Maler ist und verliebt, zum Äußersten greifen? Aber sicher, meinte Jim Downer 1952. Und schuf ein entzückendes Bilderbuch.

Von Hubert Spiegel

Es gab keine Badewanne und keinen elektrischen Strom. Die Küche hatte kein fließendes Wasser, die einzige Toilette war neben dem Kohlenkeller. Der Herd und die Lampen wurden mit Gas gespeist, aber die Leitungen waren so undicht, dass keine Zimmerpflanze lange überlebte und den Bewohnern schwummrig im Kopf wurde.

Was Jim Downer in seinem Nachwort beschreibt, ist keine miese Absteige in einem Arbeiterviertel des neunzehnten Jahrhunderts, sondern ein Mietshaus in einem legendär schönen Viertel der Weltstadt London um 1950. Hier, im Künstlerstadtteil Bloomsbury, trafen sich damals einige ehrgeizige junge Leute, von denen manche, wie der Schauspieler Peter O'Toole oder der junge Dichter in der Nachbarwohnung, später weltberühmt werden sollten. Downer, ein junger Absolvent der Kunstakademie, wollte Designer werden. Um seine spätere Frau von seiner Eignung als Ehemann und Familienvater zu überzeugen, dachte er sich eine Geschichte für ein Kinderbuch aus. In einer Wohnung, die eine Modernisierung dringend nötig gehabt hätte, erfand er eine Figur, der die Modernisierung die Existenz geraubt hatte. Downer zeichnete die Illustrationen, mit Bleistift, Tusche und Wasserfarben, und sein Nachbar, der Dichter, erbot sich, ein paar Verse beizusteuern.

Und weil Dichtern manchmal was dazwischenkommt, hat Jim Downer seine Zeichnungen von Timmy dem Schlepper nie zurückbekommen. Wendy hat ihn auch so geheiratet. Zeichner und Dichter verloren sich aus den Augen.

Erst ein halbes Jahrhundert später zeigt der Nachlass des Dichters, dass er Wort gehalten hatte: 34 Strophen hat Ted Hughes, Englands Poet Laureate, über ein kleines Dampfboot in der Lebenskrise verfasst. Timmy, den noch altmodische Schaufeln statt flotter Schrauben antreiben, will nicht zum alten Eisen gehören. Er reißt sich los von Tau und Hafenmauer, irrt ziellos umher und rettet schließlich ein stolzes Segelschiff, das in Seenot geraten war. Man weiß nicht, warum Ted Hughes, der neben seinem lyrischen Werk etwa zwanzig Kinderbücher verfasst hat, seinem früheren Freund und Nachbarn die Originalzeichnungen mit den fertigen Versen nie zeigte. Ob er Timmy einfach vergessen hatte? Oder die eigenen Verse und Jims Zeichnungen im englischen Nachkriegsstil irgendwann für überholt hielt und zum alten Eisen zählte? Jetzt hat sich der Schlepper noch einmal losgerissen. Er wird noch lange in den Kinderzimmern unterwegs sein.

Jim Downer, Ted Hughes: "Timmy der Schlepper". Faksimile der Originalausgabe mit einem Nachwort des Illustrators. Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2010. 44 S., geb., 18,90 [Euro]. Ab 5 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Die Entstehungsgeschichte des Buches, wie Rezensent Hubert Spiegel sie uns erzählt, ist rührend. Und tragisch. Schließlich konnte das Buch erst nach dem Tod des Zeichners Jim Downers erscheinen. Und warum? Weil der Dichter Ted Hughes, dem Downer die Illustrationen einst zum bedichten übergeben hatte, sie verschlampte, wahrscheinlich. Jedenfalls kamen die Bilder im "englischen Nachkriegsstil" und die 34 Strophen von Hughes erst 50 Jahre später wieder ans Licht. Die Geschichte vom alten Schlepper Timmy, der noch nicht ausgemustert werden will - hier ist sie. Hubert Spiegel freut sich wie ein Kind.

© Perlentaucher Medien GmbH