Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 29,00 €
  • Gebundenes Buch

Researched, photographed, and compiled over 20 years, Peter Beard's End of the Game tells the tale of the enterprisers, explorers, missionaries, and big-game hunters whose quests for adventure and "progress" were to change the face of Africa in the 20th century. This landmark volume is assembled from hundreds of historical photographs and writings, starting with the building of the Mombasa Railroad ("The Lunatic Line") and the opening-up of darkest Africa. The stories behind the heroic figures in Beard's work - Theodore Roosevelt, Frederick Courtney Selous, Karen Blixen (Isak Dinesen), Denys…mehr

Produktbeschreibung
Researched, photographed, and compiled over 20 years, Peter Beard's End of the Game tells the tale of the enterprisers, explorers, missionaries, and big-game hunters whose quests for adventure and "progress" were to change the face of Africa in the 20th century. This landmark volume is assembled from hundreds of historical photographs and writings, starting with the building of the Mombasa Railroad ("The Lunatic Line") and the opening-up of darkest Africa. The stories behind the heroic figures in Beard's work - Theodore Roosevelt, Frederick Courtney Selous, Karen Blixen (Isak Dinesen), Denys Finch-Hatton (the romantic hero of Out of Africa), Philip Percival, J. A. Hunter, Ernest Hemingway, and J. H. Patterson (who became famous as the relentless hunter of the "Man-Eating Lions of Tsavo")-are all contextualized by Beard's own photographs of the enormous region. Shot in the 1960s and '70s in the Tsavo lowlands during the elephant-habitat crisis and then in Uganda parks, Beard's studies of elephant and hippo population dynamics document the inevitable overpopulation and starvation of tens of thousands of elephants and rhinos.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.08.2008

Der in Tierblut getränkte Kontinent

Peter Beards Afrika-Klassiker war schon in den Sechzigern ein Skandal. Die neu bearbeitete Fassung zeigt, dass er nur Vorbote einer noch schrecklicheren Katastrophe war.

Wir können es uns nicht länger leisten, die Wahrheit zu verbiegen." Als im Dezember 1971 in Tsavo, Ostafrika, das große Elefantensterben beginnt - am Ende sind es mehr als 30 000 qualvoll verhungerte Elefanten und Tausende von Nashörnern -, bezieht Peter Beard deutlich Stellung. Die ausufernde Tierpopulation hatte zu ihrer eigenen Auslöschung geführt. Die Schuld liege nicht etwa bei den Einheimischen. Die traditionellen Jägerstämme wussten die Elefantenpopulation in Schach zu halten. Es gab eine Koexistenz mit den Elefanten. Erst als die traditionellen Jäger wegen "Wilderei" verhaftet und ins Gefängnis gesteckt wurden, begann die Elefantenpopulation zu explodieren. Die daraus folgende Katastrophe ist für Beard das Resultat eines Missmanagements ausländischer Interessengruppen, auch auf Seiten der sogenannten "Tierschützer".

Peter Beard, seines Zeichens Abenteurer, Lebemann und Fotograf, kann heute siebzigjährig auf eine Biographie zurückblicken, wie sie nur äußerst selten zu finden ist. Er war Modefotograf für die "Vogue" und entdeckte das schwarze Supermodel Iman. Zu seinen Freunden zählten Francis Bacon, Andy Warhol und Truman Capote. Im Jahr 1961 begann er, damals 23 Jahre alt und begeisterter Leser von Karen Blixens "Out of Africa", den Schwarzen Kontinent zu erkunden. Mit seiner Kamera dokumentierte er "das Ende einer Epoche", ein Afrika, das es so nie wieder geben wird. 1965 erschien erstmals sein mittlerweile zum Klassiker gewordener Bildband "The End of the Game". Das Buch wurde zum Skandal, die Grausamkeit der Fotografien legte Erschütterndes offen. Elefantenkadaver senken sich wie Narben in den afrikanischen Boden, gigantische Skelettberge bleichen in der Sonne, abgezogene Zebrafelle breiten sich bis zum Horizont aus, obenauf hockt stolz der weiße Jäger.

Mehrmals überarbeitet und wiederaufgelegt, ist der Afrika-Klassiker jetzt in einer hochwertigen Ausgabe mit Bildreproduktionen im Duotondruck unter dem Titel "Die letzte Jagd" neu erschienen. Der Band enthält vor allem Beards Studien der Nilpferd- und Elefantenbestände, kombiniert mit historischem Bildmaterial und Zeichnungen. Ergänzt wurde die Neuauflage durch ein Vorwort des Reiseschriftstellers Paul Theroux.

Neben dem großartigen Bildmaterial erzählt Beard in sechs Kapiteln die Geschichte des Kontinents, so wie er ihn kennengelernt hat. Eindrucksvoll schildert er das Leben der ersten weißen Entdecker, die in das noch zu bezwingende wilde Afrika eindrangen. Es ist die Welt von Karen Blixen, die Beard persönlich kannte und die ihn ermutigte, seine Fotoarbeit über die afrikanische Welt fortzusetzen. "Niemand verkörpert mit seinem Leben und seiner Person das verschwundene Afrika so gut wie Karen (Tania) Blixen", schreibt Beard über die berühmte Schriftstellerin, die ihn zu seiner Arbeit inspirierte. Beard verfolgt mit seinem Buch eine Mission: Er will das menschliche Verhalten in einer vormals funktionierenden, ganzheitlichen Welt offenlegen. Die Textpassagen erzählen von traditionellen Jagden, dem Bau der Eisenbahnlinie Mombasa-Viktoria-Uganda und den aufkommenden Wildgehegen.

Es ist das "tragische Paradox der Besitznahme durch den weißen Mann", das im Mittelpunkt dieser Bestandsaufnahme der afrikanischen Geschichte steht. Beard zeigt den Kontinent in seiner gewaltigen Dynamik, die, einmal gestört, in die Katastrophe mündet. Seine Bilder sind jedoch nur Vorboten einer unfassbaren Entwicklung. "Ohne Furcht und Hoffnung stirbt das Tier", so ist das sechste und letzte Kapitel überschrieben. Kein Text, nur Fotografien von halbverwesten Kadavern und Skeletten; sie sprechen für sich. In der verzweifelten Suche nach Nahrung hatten die Elefanten ihren Lebensraum zerstört, die Bäume bis auf das letzte bisschen Grün abgefressen. Die ganze Tragik des Schwarzen Kontinents spiegelt sich im Massensterben der Elefanten. Das Afrika, das Peter Beard entdeckte, existiert nicht mehr, aber auch dieses Afrika war ein bereits kolonisierter, im Gleichgewicht schon gestörter Kontinent.

GESINE HINDEMITH

Peter Beard: "Die letzte Jagd". Aus dem Englischen übersetzt von Heinrich Degen. Taschen Verlag, Köln 2008. 288 S., Abb., geb., 29,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.02.2009

„Die letzte Jagd”: Afrika, zu Tode geliebt
Für sie gab es immer nur Afrika. Für Ernest Hemingway. Für Denys Finch-Hatton, den Vertrauten von Karen Blixen. Für seinen Freund J. A. Hunter. Sie alle liebten Afrika. Sie liebten es zu Tode, denn sie jagten seine Tiere. J. A. Hunter, einer der größten Großwildjäger Afrikas, erlegte mehr als tausend Nashörner in einem Jahr. Sie bauten Eisenbahnen und „entdeckten” das Land, sie „öffneten” die abgelegenen Weiten, was hieß, diese bereit zu machen für immer neue, größere Safaris weißer Jäger. Im Westen waren sie Helden. Sie saßen an Lagerfeuern und feierten ihre Trophäen. An Afrikas Natur vergingen sie sich wie Vergewaltiger. Manche bekamen später Schuldgefühle und plädierten für den Schutz der Tierwelt, so wie Hunter – vielleicht, weil sie Angst vor dem eigenen Tod hatten.
Damals, in den sechziger Jahren, als die großen Zeiten der weißen Jäger schon zu Ende gingen und scheu und langsam ein neues Bewusstsein entstand, weil man erkannte, dass der Mensch dabei war, die Natur eines Kontinents unwiederbringlich zu vernichten, damals kam ein junger Fotograf nach Afrika. Peter Beard sammelte alte Bilder und Tagebücher der großen Jäger und der stolzen Häuptlinge. Und er dokumentierte mit seiner Kamera das Ende.
Als Beards Foto- und Collagenbildband „Die letzte Jagd” 1965 erstmals herauskam, erschütterte er die Welt. 1977 erschien eine neue Fassung, und bis heute bleibt das neue, letzte Kapitel, „Ohne Furcht und Hoffnung stirbt das Tier”, das ersch tternde Dokument eines besinnungslosen Jagdrausches. Es sind Aufnahmen toter Elefanten. Ein Bild nach dem anderen. Felder von Stoßzähnen. Berge von Knochen. Nun ist „Die letzte Jagd” mit einem Vorwort von Paul Theroux neu zugänglich gemacht worden (Taschen Verlag, München 2008, 288 S., 29,90 Euro). Das Buch hat nichts von seiner eindrücklichen Trauer über die Zerstörung eines Kontinents verloren. pst
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Nach wie vor erschütternd ist der Fotoband "Die letzte Jagd" mit Fotos von Peter Beard von der Großwildjägerei in Afrika, der 1965 erstmals erschien und bei seiner Neuauflage 1977 die Betrachter aufrüttelte, konstatiert der mit pst zeichnende Rezensent. Besonders das in der Ausgabe von 1977 hinzugekommene Kapitel, das erlegte Elefanten zeigt, hat seine verstörende Wirkung nicht verloren, meint der Rezensent, für den das Buch unvermindert die "eindrückliche Trauer" über diese brutale Verwüstung Afrikas transportiert.

© Perlentaucher Medien GmbH