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"Killing Pablo" ist die Geschichte einer einzigartigen Menschenjagd in den Dschungeln von Kolumbien. Zum ersten Mal wird detailliert beschrieben, wie eine amerikanische Einsatztruppe einen internationalen Verbrecher gejagt und schließlich zur Strecke gebracht hat. Im Sommer 1992 kam der Präsident Kolumbiens, Cesar Gaviria, zu dem Schluss, dass es nur eine Macht gab, die sich gegen den mächtigen Drogenbaron Pablo Escobar durchsetzen konnte: die Amerikaner. Er rief sie zu Hilfe. Ein geheimes Special Forces Team ging mit raffiniertester Überwachungstechnik daran, Escobar aufzuspüren. Es war eine…mehr

Produktbeschreibung
"Killing Pablo" ist die Geschichte einer einzigartigen Menschenjagd in den Dschungeln von Kolumbien. Zum ersten Mal wird detailliert beschrieben, wie eine amerikanische Einsatztruppe einen internationalen Verbrecher gejagt und schließlich zur Strecke gebracht hat. Im Sommer 1992 kam der Präsident Kolumbiens, Cesar Gaviria, zu dem Schluss, dass es nur eine Macht gab, die sich gegen den mächtigen Drogenbaron Pablo Escobar durchsetzen konnte: die Amerikaner. Er rief sie zu Hilfe. Ein geheimes Special Forces Team ging mit raffiniertester Überwachungstechnik daran, Escobar aufzuspüren. Es war eine Aktion außerhalb aller Legalität, mit den äußersten Mitteln durchgeführt, um den Mann auszuschalten, der mit seinem Drogengeld und seiner Brutalität eine ganze Nation an den Rand des Chaos gebracht hatte. Drei Präsidentschaftskandidaten, die er als seinen Interessen feindlich einstufte, ließ er von seinen Leuten umbringen. Kolumbiens Militär, die Polizei, die Gerichte, selbst das Parlament ware n zum großen Teil von ihm bestochen. Diese erregende und sensationelle Geschichte, die bisher geheim blieb, liest sich wie ein Roman und wird in der ganzen westlichen Welt für Schlagzeilen sorgen. Mark Bowden stützt sich auf Gespräche mit den Beteiligten und auf Hunderte von Seiten von Top-Secret-Dokumenten, darunter die Transkripte von Escobars abgehörten Telefongesprächen. Sein Bericht stellt jeden modernen Technothriller in den Schatten.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.07.2001

Killer für Pablo
Mark Bowdens Buch über die
Jagd auf den Kokainbaron Escobar
Der Kolumbianer Pablo Escobar kann für sich die zweifelhafte Ehre in Anspruch nehmen, zu den skrupellosesten Männern der Geschichte zu zählen. Über ein Jahrzehnt hat er sich an der Kokainsucht von Millionen von Menschen in aller Welt schamlos bereichert. Seiner Heimat Kolumbien hat er einen Krieg aufgezwungen, der Tausende das Leben kostete und dem Entwicklungsland Schäden in Milliardenhöhe zufügte. Er hat persönlich den Mord von Hunderten von Menschen angeordnet, und er schaute kaltblütig zu, wenn in seinem Wohnzimmer ein Mensch gehängt wurde oder sich in einer Tonne ätzender Chemikalien bei lebendigem Leib auflöste. Nach über einem Jahr Flucht wurde Escobar von einer Sondereinheit der Streitkräfte, Bloque de Busqueda genannt, am 2. Dezember 1993 erschossen. Einen Tag zuvor war er 44 Jahre alt geworden.
Marc Bowden hat in „Killing Pablo” das Leben und Sterben des Kokainbarons rekonstruiert. Das Buch basiert vor allem auf Interviews mit den Personen, die an der jahrelangen Verfolgung Escobars beteiligt waren. Bowden sprach mit dem damaligen Präsidenten Cesar Gaviria, dem der Drogenboss indirekt zu seinem Amt verholfen hatte – Escobar hatte den liberalen Präsidentschaftskandidaten Luis Carlos Galan ermorden lassen, der als unerbittlicher Drogengegner galt. Gaviria erbte die Kandidatur des Ermordeten und wurde gewählt. Bowden sprach auch mit Politikern der zweiten Reihe aus jener Zeit, hauptsächlich aber stützt er sich auf die Aussagen derjenigen, die direkt an der Jagd auf den Drogenboss beteiligt waren – kolumbianische Polizisten und Militärs wie der Chef des für die Suche Escobars gebildeten Suchblocks,amerikanische Geheimdienstler, Drogenfahnder und Offiziere.
Bowden deckt auf, was man bislang zwar vermutete, aber nicht durch Fakten belegen konnte: US-Militärs waren direkt an der Verfolgung Escobars beteiligt, ohne dass der amerikanische Kongress vorher dazu befragt worden war. Hätte man in Kolumbien gewusst, dass eine Spezialeinheit der US-Streitkräfte von kolumbianischem Boden aus mit Spionagefliegern Pablo nachspürte und US- Soldaten dem Bloque de Busqueda unter die Arme griffen, hätte die öffentliche Meinung sich womöglich auf die Seite Pablos geschlagen. Man mag die Amerikaner nicht, die Kolumbien Anfang des Jahrhunderts um ihre Provinz Panama gebracht haben, um den berühmten Kanal zu bauen. Mit letzter Sicherheit ist nicht geklärt, ob es nicht sogar ein Amerikaner war, der Escobar auf dem Dach eines Reihenhauses in Medellín erschoss.
Bowdens Enthüllungen beweisen, dass die USA im Kampf gegen das Rauschgift durchaus bereit sind, auf kolumbianischem Boden selbst aktiv zu werden. Die Ängste vieler Kolumbianer, der mit massiver US-Hilfe begonnene „Plan Kolumbien” zur Ausrottung der Drogenproduktion könne irgendwann in einer US-Invasion gipfeln, sind folglich nicht gänzlich aus der Luft gegriffen. Für Bowden ist es so gut wie sicher, dass der Suchblock nicht nur mit den Feinden Escobars vom Kokain-Kartell von Cali zusammengearbeitet hat, sondern auch mit einer grausamen Todesschwadron, die sich „Los Pepes” (die spanische Abkürzung für „die Verfolgten Pablo Escobars”) nannte. Los Pepes führten weitgehend die Strategie aus, die ein ehemaliger Drogenhändler, Rodolfo Ospina, dem Suchblock als einzig wirksame entworfen hatte: Sie brachten zu Dutzenden Familienangehörige und Mitarbeiter des Gesuchten um, zerstörten seine Farmen, seine Häuser und die über die Jahre angesammelten Kunstwerke oder Oldtimer, und schalteten seine Anwälte aus, die ihn ständig berieten. All dessen beraubt, würde Pablo nervös werden und irgendwann einen Fehler begehen, glaubte Ospina – und er sollte Recht behalten. Pablo wurde geortet, als er seine von den Pepes bedrohte Familie anrief und dabei leichtsinnigerweise aus dem Fenster schaute.
Trauer in Medellín
Bowden sieht sein Buch als einen Beitrag zur Diskussion darüber, ob der Zweck jedes Mittel heiligt, wenn es um die Verfolgung eines Verbrechers und Terroristen wie Escobar geht. Er selbst beantwortet für sich die Frage, wenn er schreibt, dass das Kokainangebot mit dem Ausschalten Escobars keinesfalls kleiner, ja Kokain sogar billiger wurde. Andere haben das Geschäft mit dem weißen Pulver übernommen, sie haben aus Pablos Fehlern gelernt. Lediglich die Armen Medellíns trauerten um Pablo Escobar. Er war einer der Ihren, und sie bewunderten ihn, denn er hatte es zu etwas gebracht. Und nur, wer es zu etwas bringt, gilt etwas in der Provinz Antioquia mit seiner Hauptstadt Medellín. Pablo machte zudem großzügige Geschenke, und er brachte wieder Arbeit in die Stadt, die unter einer Krise der Textilindustrie zu leiden hatte. Er brauchte viele Leute, um seine zahlreichen Domizile zu warten, seine Autos zu pflegen oder seine Pferde zu züchten, und er zahlte das Dreifache des üblichen Lohns. Und Pablo brauchte Killer. Tausende von Jungen buhlten darum, in die Reihen seiner Auftragsmörder aufgenommen zu werden. Der Frage, warum Escobar zu dem werden konnte, was er war, und warum man ihn so mochte in Medellín, hätte Bowden ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenken können, doch das schmälert nicht den Wert des Buches, das sich wie ein Thriller liest.
EVA KARNOFSKY
MARK BOWDEN: Killing Pablo. Die Jagd auf Pablo Escobar, Kolumbiens Drogenbaron. Deutsch von Friedrich Griese. Berlin Verlag 2001. 398 S., 39,80 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Das Buch erzählt die Geschichte von Leben und Tod des kolumbianischen Drogenbarons Pablo Escobar. Belegt werden die Fakten durch Interviews mit dem Ex-Präsidenten Gaviria und mehreren an der Verfolgung Escobars Beteiligten. Bowden kann - so die Rezensentin - nachweisen, dass das US-Militär massiv bei der Verfolgung mitarbeitete und dabei den sogenannten "Suchblock" ebenso unterstützte wie die berüchtigte Todesschwadron "Los Pepes", der bei der Jagd nach Escobar kein Mittel zu schmutzig war. Die Frage danach, "ob der Zweck jedes Mittel heiligt", ist, so die Rezensentin Eva Karnofsky, daher auch eines der Themen des Buches. Den Gründen für Escobars Beliebtheit in Medellin hätte Bowden etwas genauer nachgehen können, findet sie, aber das ist auch ihr einziger Kritikpunkt. Insgesamt hält sie das Buch für verdienstvoll - und dazu liest es sich, meint sie, "wie ein Thriller".

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