Produktdetails
  • Verlag: Augustus Verlag
  • Seitenzahl: 96
  • Abmessung: 240mm
  • Gewicht: 320g
  • ISBN-13: 9783804331174
  • ISBN-10: 3804331173
  • Artikelnr.: 24846145
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.05.2000

Hinweis

MINERALWASSER. Homer besang das Meer als weinfarben und salzig; über Trinkwasser äußerte er sich nicht. Undenkbar dagegen, dass die heutige Restaurantkritik das Thema ausließe. Markus Del Monego, der den imposanten Titel des Sommelier-Weltmeisters von 1998 trägt, verkostete, wie es im Jargon der Weinprüfer heißt, mit seiner Mannschaft dreiunddreißig Wässer und legt nun sein Ergebnis vor.

Der Önologe spitzt das Problem auf die Frage zu, welche mineralische Flüssigkeit sich am besten mit Wein verträgt. Seine Crew ging methodisch ans Werk: Wasser ist nicht nur klar, es schimmert bläulich, hat silberne Reflexe, riecht - was schlechte Noten bringt - schweflig oder - die Punktwerte in die Höhe treibend - neutral. Manches Wasser "liegt fett und breit auf der Zunge", verärgert durch aggressive Kohlensäure, schmeckt "staubig" oder ist gar ein übler Hydrogenkarbonat-Säuerling. Anderes erfreut durch angenehmen Geschmack "mit leicht mineralischem Abgang".

Der Favorit der Wassertester ist im deutschen Handel kaum erhältlich. Er tritt im französischen Zentralmassiv aus der Erde und erfreute sich bereits der Gunst des Sonnenkönigs. Bis heute wird das Wasser in Paris bei Staatsbanketten serviert. Vor manch anderem berühmten Brunnen wird dagegen ausdrücklich gewarnt: "Vorsicht, nicht in Verbindung mit Wein servieren!"

Mancher Wirt, der bisher auf sein Wasser schwor, wird sich angesichts dieser Erkenntnisse die Augen reiben; mancher Schorletrinker auch, erfährt er doch, dass sein Mischgetränk rascher trunken macht als pur genossener Wein, weil Kohlensäure den Alkohol schneller ins Blut bringt. Indes, so perfekt manches Wässerchen den Wein begleitet, bei gewissen Kreszenzen sogar die Fruchtigkeit betont oder die Süße dämpft, eines vermag die silberhelle Flüssigkeit nie: einen dürftigen Wein zum großen Gewächs zu machen. (Markus Del Monego: "Mineralwasser für Genießer". Augustus Verlag, München 2000. 96 S., geb., 24,90 DM.)

RENATE SCHOSTACK

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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Vor allem im Hinblick auf ihre Kombinierbarkeit mit Wein würden die Mineralwasser hier getestet, schreibt Renate Schostak in einer Kurzkritik des Bandes. Denn Del Montego, so berichtet sie tief beeindruckt von diesem hochtönenden Titel, sei immerhin Sommelier-Weltmeister von 1998. Kein Wunder also, so schreibt sie weiter, dass die Wasser keineswegs immer gut abschneiden. Manch eines liegt gar, so zitiert sie den Autor, "fett und breit auf der Zunge".

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