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Bekannt als Karikaturist aus internationalen Zeitungen, lässt uns dieses Buch den Künstler Ivan Steiger ganz neu entdecken. Der Herausgeber Matthias Flügge war "fasziniert von seiner kraftvollen, zugleich fragenden wie reflektierten Sprache", als er das malerische Werk Steigers erstmals zu Gesicht bekam. In über 100 eindrucksvollen Arbeiten in Acryl präsentiert diese Publikation Ivan Steiger der Öffentlichkeit in einem völlig anderen Licht. Begleitet von einer sehr persönlichen und mit einem Augenzwinkern geschriebenen Biografie des Künstlers wird das Buch zu einem besonderen Lesevergnügen.

Produktbeschreibung
Bekannt als Karikaturist aus internationalen Zeitungen, lässt uns dieses Buch den Künstler Ivan Steiger ganz neu entdecken. Der Herausgeber Matthias Flügge war "fasziniert von seiner kraftvollen, zugleich fragenden wie reflektierten Sprache", als er das malerische Werk Steigers erstmals zu Gesicht bekam. In über 100 eindrucksvollen Arbeiten in Acryl präsentiert diese Publikation Ivan Steiger der Öffentlichkeit in einem völlig anderen Licht. Begleitet von einer sehr persönlichen und mit einem Augenzwinkern geschriebenen Biografie des Künstlers wird das Buch zu einem besonderen Lesevergnügen.
Autorenporträt
Ivan Steiger, 1939 in Prag geboren, hat an der Prager Filmakademie bei Milan Kundera studiert. Er lebt seit 1968 in München. Bekannt wurde er durch seine Karikaturen in internationalen Zeitungen sowie durch die beiden Spielzeugmuseen, die er in München und Prag betreibt.

Matthias Flügge ist Vizedirektor der Akademie der Künste in Berlin.

Dr. Eduard Beacamp, heute freier Autor, war langjähriger Redakteur im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.05.2006

Die poetische Bilderwelt des Malers, Zeichners und Sammlers Ivan Steiger
Zwei Bilderbücher ganz unterschiedlicher Art sollen hier vorgestellt werden. Beide führen hinein in eine Phantasiewelt, die stark vom Humor und vom Spieltrieb geprägt ist, beide beleuchten eine Facette in jenem bildnerischen Kosmos, den der Zeichner, Trickfilmer und Spielzeug-Sammler Ivan Steiger im Lauf der Jahrzehnte aufgebaut hat.
In dem wunderbaren Büchlein mit dem Titel „Briefe aus der Bärenwelt” nehmen zerzauste alte Teddybären - sie entstammen den ergiebigen Spielzeug-Sammlungen von Eva und Ivan Steiger - mit der stumm leidenden Beredtheit, über die nur schmerzlich ramponierte Lieblingstiere verfügen, Kontakt zum Betrachter auf. Jedem der Bärencharaktere ist ein Text von unfreiwillig schriller Komik in den Mund gelegt, eine Stilblüte, wie sie schöner nicht erfunden werden könnte - Realzitate aus Briefen, die an Versicherungen geschickt wurden. Da entschuldigt sich beispielsweise ein „Bär” bei seiner Versicherung mit dem Satz: „Ich habe noch nie Fahrerflucht begangen, im Gegenteil, ich musste immer weggetragen werden.” Ein anderer, von Beruf wohl Landwirt, gibt bekannt: „Durch die Heirat mit meiner Frau bin ich zu einer weiteren Sau gekommen, die ich bei Ihnen anmelden will.” Und eine „Bärin” fragt: „Wie hoch ist die Prämie für meinen Mann, der zwar im April 60 Jahre alt wurde, aber zehn Jahre jünger aussieht?” Wenn Naivität jemals erheiternd, ja bis zum Schreien komisch war, dann in diesen bärenstark bebilderten Herzensergießungen.
Bären glaubt man auch in den bislang kaum bekannten Malereien von Ivan Steiger erkennen zu können. Dass der Zeichner Steiger, der Schöpfer elementar verkürzter Strichmännchen, der Meister der umzirkelnden kurzen Linie, der schon in seiner tschechischen Heimat als Satiriker und Regimekritiker zu Weltruhm gekommen ist und seit seiner Emigration 1968 in allen einschlägigen Blättern Deutschlands als Karikaturist, Cartoonist und Illustrator beschäftigt war, in den vergangenen Jahren ein beträchtliches malerisches Werk geschaffen hat, war bislang selbst den Kennern der Münchner Szene verborgen geblieben. Nun ist er also in einem schönen Bildband, in dem auch die Biografie anschaulich nacherzählt wird, zu entdecken: der Maler Ivan Steiger, der mit Acryl, Sand, Tusche, Bleistift auf Leinwänden agiert.
All diesen Bildern liegt ein Gerüst aus sicher gesetzten Strichen zugrunde. Die Malerei ist - wie etwa bei A. R. Penck - von zeichnerischen Impulsen, von gestisch agierenden Figuren dominiert, doch da sich auf jedem Bild das figürliche Leben nach einem anderen bildnerischen Gesetz in der Farbmaterie durchsetzt, ergibt sich eine wundersame Vielfalt individueller Existenzformen auf den Leinwänden. Man glaubt einem Erzähler beim Fabulieren zuzusehen. Eine poetische Welt tut sich auf vor dem Betrachter, deren Heiterkeit immer wieder von drastischen Formereignissen durchkreuzt wird. Vor diesen Bildern glaubt man plötzlich zu begreifen, wie die unterschiedlichen Medien, deren sich Steiger bedient - die Zeichnungen, die Karikaturen, die Trick- und Puppenfilme, die Malereien, die betexteten Teddybären und die anderen gesammelten Spielobjekte -, zusammengehören, wie sie eine Einheit bilden, eine Welt formen, in der die Phantasie souverän regiert.
GOTTFRIED KNAPP
EVA UND IVAN STEIGER: Briefe aus der Bärenwelt. Prestel Verlag, München 2005. 80 Seiten, 12,95 Euro.
IVAN STEIGER: sui generis. Prestel Verlag, München 2006. 143 S., 39,95 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Unbemerkt selbst von Eingeweihten der Münchner Szene hat der vor allem als Karikaturist bekannte Ivan Steiger in den vergangenen Jahren ein "beträchtliches" malerisches Werk geschaffen, informiert Gottfried Knapp. Die "gestisch agierenden" Figuren in den mit Acryl, Sand, Tusche und Bleistift gefertigten Bildern interagieren mit den Farben jedesmal anders, was eine "wundersame Vielfalt individueller Existenzformen" ergibt, staunt Knapp. Der Rezensent hat eine "poetische Welt" erblickt, in der das Unbekümmerte immer wieder von "drastischen Formereignissen" kontrastiert wird. Wenn sich der Rezensent die Bilder so ansieht, glaubt er gar die universelle Klammer in Steigers disparatem Gesamtwerk zu entdecken.

© Perlentaucher Medien GmbH