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Lebendige Illustrationen vermitteln ein eindrucksvolles Bild von den höchsten und berühmtesten Wolkenkratzern der Welt. Detailgenaue Abbildungen von Konstruktionen und Innenansichten zeigen, wie Wolkenkratzer gebaut sind.
Farbige Aufdeckfolien gewähren spannende Einblicke - das Register hilft beim Suchen von Begriffen.

Produktbeschreibung
Lebendige Illustrationen vermitteln ein eindrucksvolles Bild von den höchsten und berühmtesten Wolkenkratzern der Welt. Detailgenaue Abbildungen von Konstruktionen und Innenansichten zeigen, wie Wolkenkratzer gebaut sind.

Farbige Aufdeckfolien gewähren spannende Einblicke - das Register hilft beim Suchen von Begriffen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.05.2005

Häuserbauen
Lust machen auf Architektur
Erst, so hat Albert Einstein gesagt, erst bauen Menschen Häuser - und dann bauen Häuser Menschen. Geht man davon aus, dass er Recht hat, dann wird unsere Zukunft vermutlich so fettleibig wie die Barbapapaburg, so aufgedunsen wie das Schlumpfhaus und so unförmig wie die Höhle der Teletubbies. Rosa, rund und rollmopsig, so nämlich zeigen Illustratoren und Puppenhauskonstrukteure Kindern die Welt: als ein - vermeintlich - kindgerechtes Paralleluniversum ohne Ecken und Kanten. Und selbst ausgebildete Architekten bauen bisweilen Kindergärten, die als Piratenschiffe mit Bullaugen auf 45 Zentimeter Höhe im vorstädtischen Acker stranden, oder Schulen, denen das rechte Maß samt rechtem Winkel zwischen Farb-, Form- und Materialorgien abhanden gekommen ist. Doch wird man Kindern damit wirklich gerecht? Täte es stattdessen der kindlichen Neugierde, dem Wissensdurst und der sich entwickelnden Sehschule nicht weitaus besser, wenn man die Welt und ihre Architektur so zeigt wie sie tatsächlich ist?
Das haben sich die Autoren und Zeichner der Reihe „Aufdecken - Durchblicken” wohl auch gedacht und nach den Bänden Tiere in den Jahreszeiten, Unser Körper und Flugzeuge nun den Band Wolkenkratzer herausgegeben. „Der Bau von Wolkenkratzern gehört zu den größten Leistungen der Menschheit”, stellt Chris Oxlade schon im ersten Satz klar. Und beendet sein Buch auf Seite 45 mit einer Kurve, die steil nach oben weist: der Weltbevölkerung, die sich seit dem Bau des ersten Wolkenkratzers im Jahr 1900 bereits vervierfacht hat und bis zum Jahr 2050 auf 10 Milliarden ansteigen soll - und sich vor allem in unaufhaltsam größer werdenden Städten ballen wird.
Da wundert es nicht, dass Architekten und Ingenieure immer wundersamer in die Höhe streben und Häuser bauen wie Taipeh 101, das mehr als 500 Meter hoch ist, oder Türme erdenken, wie den bioklimatischen Eco Tower, dessen innere Gärten die Menschen wieder dazu bringen sollen, aus den Vorstädten zurück in die Innenstadt zu ziehen. Anschaulich ist das in dem umfassenden Buch alles erklärt, vom Turmbau zu Babel, der immerhin 90 Meter hoch gewesen sein soll, über die Geschlechtertürme von San Gimignano bis hin zum Eiffelturm. Der Leser bekommt ein Bild von William Le Baron Jenney, dem „Vater der Wolkenkratzer”, der 1885 das zehngeschossige Home Insurance Building in Chicago baute, und eilt zweiseitig durch die Architekturmoden und -stile, durch den Eklektizismus, durch das Art-déco oder das „Less is more” des Internationalen Stils. Vor allem aber gestatten transparente Klappfolien den Blick hinter die Fassaden, etwa des Chrysler Buildings mit seiner expressiven Spitze aus rostfreiem Stahl oder der Hongkong und Shanghai Bank, deren Architekt Sir Norman Foster die tragende Skelettkonstruktion als Gestaltungsmittel nach außen verlegte. Erlaubt ist, so scheint es beim Blättern, was gefällt und technisch möglich ist. Und möglich, erklärt das Buch leicht verständlich, ist vieles. Dass bei dem etwas wildfarbigem Seitenlayout zwar bisweilen weniger mehr gewesen wäre, darüber tröstet die Fülle an Zeichnungen und Plänen, Diagrammen und Skizzen, Daten und Biografien hinweg.
Schon 1956 sagte der Architekt Frank Lloyd Wright, der sich selbst übrigens gerne als „den größten Architekten aller Zeiten” bezeichnete, er plane einen „Meilen hohen” Wolkenkratzer. Seine Form: eine großartig spitz zulaufende Nadel. Aber damals gab es ja auch noch keine Teletubbies. (ab 10 Jahre)
KATHARINA MÜTTER
CHRIS OXLADE, LEONELLO CALVETTI: Aufdecken - Durchblicken: Wolkenkratzer. Tessloff Verlag 2004. 44 Seiten, 12,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Katharina Mütter findet den Ansatz dieses anschaulich gestalteten Buches, das am Beispiel von Wolkenkratzern Kindern eine erste Einführung in die Architekturgeschichte gibt, sehr unterstützenswert, denn oft genug werden Kinder ihrer Meinung nach von der gestaltenden Zunft für dumm verkauft: "Selbst ausgebildete Architekten bauen bisweilen Kindergärten, die als Piratenschiffe mit Bullaugen auf 45 Zentimeter Höhe im vorstädtischen Acker stranden." Die Reise durch die Geschichte der Architektur beginnt ganz am Anfang mit dem Turmbau von Babel an und Mütter findet sie unterhaltsam gestaltet. Die Rezensentin stört sich lediglich ein bisschen daran, dass das Buch ein bisschen zu bunt geraten ist, fühlt sich dafür aber sogleich durch die informativen " Zeichnungen und Pläne, Diagramme und Skizzen, Daten und Biografien" entschädigt.

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