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"Hier ist Olek. Ich tue, was ich kann." Olek kann einiges. Er schießt einen Bären, näht sich aus dem Fell eine Mütze, küsst Vater und Mutter und macht sich auf den Weg. Mit großen Schritten, die Nase in den Wind, schnurstracks ins große Abenteuer Leben. Das hält für den selbstbewussten Helden Prüfungen bereit, große und kleine. Olek hilft einem Jungen den Schnürsenkel zu binden, dichtet einer kleinen Wasserträgerin den löchrigen Eimer, tut Gutes an Mensch und Tier und erhält für seine Hilfsbereitschaft die Feder eines feuerroten Vogels. Es ist diese Feder des Feuervogels, die ihm schließlich…mehr

Produktbeschreibung
"Hier ist Olek. Ich tue, was ich kann." Olek kann einiges. Er schießt einen Bären, näht sich aus dem Fell eine Mütze, küsst Vater und Mutter und macht sich auf den Weg. Mit großen Schritten, die Nase in den Wind, schnurstracks ins große Abenteuer Leben. Das hält für den selbstbewussten Helden Prüfungen bereit, große und kleine. Olek hilft einem Jungen den Schnürsenkel zu binden, dichtet einer kleinen Wasserträgerin den löchrigen Eimer, tut Gutes an Mensch und Tier und erhält für seine Hilfsbereitschaft die Feder eines feuerroten Vogels. Es ist diese Feder des Feuervogels, die ihm schließlich bei der schwersten Prüfung hilft: der Überwindung des leibhaftigen Teufels. Weil er damit zwölf Mädchen zu ihrem Lebensglück verhilft, bekommt auch er seinen Lohn: Das dreizehnte schöne Mädchen bleibt an seiner Seite. Zum guten Schluss wartet auf Olek eine besondere Prüfung: der erste Kuss! "Er merkte sofort, dass Küssen vergleichbar war mit dem Schießen eines Bären oder der Herstellung einerMütze. Sie würden wohl noch üben müssen." In Anlehnung an den "Feuervogel" erzählt Bart Moeyaert ein altes Märchen neu, verschmitzt und mit Vertrauen in die Stärke seiner Figuren. Wolf Erlbruch hat offensichtlich großen Spaß an Olek und seinen Abenteuern und liefert in satten Farben überraschende Bilder!
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Autorenporträt
Wolf Erlbruch, geboren 1948, studierte Grafik-Design und war als Illustrator in der Werbebranche tätig, bevor er Ende der 80er Jahre begann, Kinderbücher zu schreiben und zu illustrieren. Er ist Professor an der Bergischen Universität Gesamthochschule Wuppertal. Neben zahlreichen Auszeichnungen erhielt Wolf Erlbruch 2003 den Gutenbergpreis der Stadt Leipzig für seine Gesamtwerk und den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises. Im Peter Hammer Verlag erschienen u.a.: "Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat" (Text: Werner Holzwarth), "Die fürchterlichen Fünf", "Leonard", "Das Bärenwunder" (Deutscher Jugendliteraturpreis 1993), "Die Werkstatt der Schmetterlinge" (Text: Gioconda Belli), "Frau Meier, die Amsel", "Die Menschenfresserin" (Text: Valéry Dayre), "Nachts", "Wolf Erlbruchs Kinderzimmerkalender" 1994-1999, das Legespiel "Maulwurf & Co. Doppelt - nur wo?" und "Am Anfang" (Text: Bart Moeyaert, "Die große Frage". Bart Moeyaert, geboren 1

964 in Flandern, debütierte als 19jähriger mit dem Jugendroman Duet mit vals noten, (Leander, Liselot und die Liebe, Peter Hammer Verlag 1998.). Seine Kinder- und Jugendbücher wurden vielfach ausgezeichnet, so erhielt er für Blote handen (Bloße Hände'Carlsen 1997) den Deutschen Jugendliteraturpreis, den Holländischen Silbernen Griffel und den Norwegischen Oversetterpremien. 2002 war er nominiert für den Hans Christian Andersen Preis. Neben Kinder- und Jugendbüchern schreibt Bart Moeyaert Fernsehdrehbücher, Theaterstücke (Alle Mädchen heißen Püppchen, Verlag der Autoren 2001) und Gedichte.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.07.2017

Spannend, lustig, gruslig

Am Meer, in den Bergen, zu Hause auf dem Bett - Ferien sind auch zum Lesen da. Sieben Bücher für jede Altersgruppe, vorgestellt von Tilman Spreckelsen.

Wie man den Teufel besiegt.

Wenn einer Olek heißt, so gut wie nichts von der Welt gesehen hat und es dann gleich mit dem Leibhaftigen zu tun bekommt, dann sind das denkbar schlechte Vorzeichen. Dass Olek sein Abenteuer aber ganz gut meistert, hat viel mit seinem großen Herzen zu tun, mit der Hilfe, die er jedem leistet, der ihn unterwegs darum bittet, und sei es das Schnürbandbinden eines Kinderschuhs. "Ich bin Olek", sagt er, "ich tue, was ich kann", und mit dieser Haltung kann man eben auch ohne große Erfahrung dem Teufel die Stirn bieten, um all die Mädchen zu befreien, die dem Bösen dienen müssen.

Der belgische Autor Bart Moeyaert erzählt dieses Märchen mit klarer Sprache und ebenso klarem Blick für die Romantik, die dem Stoff innewohnt. Gleiches gilt für die Bilder von Wolf Erlbruch, die sich in den Text einfühlen und ihm doch eine eigene Perspektive hinzufügen. Und wenn es am Ende über Olek heißt, dass er auch das Küssen wohl noch lernen muss, stattet Erlbruch Oleks gerade gefundene Freundin mit einer derartigen Entschlossenheit aus, dass man sich um die beiden keine Sorgen macht.

Bart Moeyaert, Wolf Erlbruch: "Olek schoss einen Bären". Aus dem Flämischen von Mirjam Pressler. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2006, 32 S., geb., 16,90 Euro. Ab 4 Jahre.

Kampf gegen den Schatten.

Auch Igel werden älter, der Kinderbuchheld Latte Igel macht da keine Ausnahme, und davon, dass er nun richtig alt geworden ist, erzählt der dritte Band, den sein Erfinder Sebastian Lybeck ihm widmete. 2009 war das, ein halbes Jahrhundert nachdem der erste Band mit dem deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet worden war. Damals war Latte jung und voller Elan, er brach für seine Freunde auf, um den gestohlenen Wasserstein in den Wald zurückzubringen - und mit ihm das Wasser. Jetzt plagen ihn die üblichen Gebrechen: Das Gedächtnis macht nicht mehr richtig mit, die Stacheln seines Panzers haben strammere Tage gesehen, und seine Beine werden wackelig. "Mit den Abenteuern ist es nun vorbei", denkt Latte Igel nun, "jetzt kommt der gemütliche Teil."

Was für ein Irrtum! Denn Latte sackt plötzlich zusammen, er wird tief in die Erde hineingezogen und landet in einer farblosen Parallelwelt, in der alles Schöne verschwunden ist und alles Bedrohliche monströs aufgeblasen. Dass er sich hier, geplagt von Ängsten und realen Feinden, ganz neu bewähren muss, wird rasch klar. Und auch, wie herrlich er sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen und ein gefährliches Abenteuer bravourös bestehen wird.

Kinder werden es zum Nennwert nehmen, Erwachsene werden vielleicht eine Parabel auf den Schlaganfall und den anschließenden Kampf zurück ins Leben darin entdecken und vielleicht auf Erfahrungen des 1929 geborenen Autors schließen. Entstanden aber ist ein fabelhaftes, zutiefst optimistisches Buch, das für sich selbst steht. Und die bemerkenswerte Fortsetzung eines Kinderbuchklassikers, die den Mut aufbringt, einen völlig neuen Ton anzuschlagen, ohne die bewährte Figur des reizenden Igels aus den Augen zu verlieren.

Sebastian Lybeck: "Latte Igel und der schwarze Schatten". Aus dem Schwedischen von Maike Dörries. Thienemann Verlag, Stuttgart 2009, 176 S., geb., 15 Euro. Ab 6 Jahre.

Die Flucht aus Helgoland.

Der Leuchtturmwärter Johann kriegt nicht viel Besuch von anderen Menschen, schließlich liegt sein Arbeitsplatz auf einem Felsen mitten im Meer. Dafür besucht ihn die Möwe Alexandra umso lieber. Eines Tages kommt von Helgoland ein Boot heran - an Bord sind Tante Julie, bekannt aus anderen Büchern von James Krüss als Inbegriff der Erzählfreude, und ein seekranker Poltergeist. Es sind Flüchtlinge von der gerade durch Bomben zerstörten Insel, die auch die Heimat von James Krüss war.

Nun beginnt zwischen den Leuchtturmgästen und ihrem Gastgeber ein Erzählen, wie man es von vielen Werken aus dem Krüss-Kosmos kennt, und natürlich ist das wieder so überbordend, weltensprengend und sprachverliebt wie sonst auch. Doch zugleich steht von Anfang an die Verlusterfahrung im Hintergrund, auch das knapp Davongekommensein, und das macht das Buch so besonders. Am Ende steht ein neues Exil: Tante Julie verlässt endgültig die kriegszerstörte Umgebung und schifft sich ein, um auf den glücklichen Inseln hinter den Winden heimisch zu werden. Zurück lässt sie ihre Geschichten. Immerhin.

James Krüss: "Der Leuchtturm auf den Hummerklippen". Carlsen Verlag, Hamburg 2016, 208 S., geb., 11,99 Euro. Ab 8 J.

Das schwarze Schiff.

Ein Sturm tost übers Meer, zwei Kinder warten in einem alten Gasthof an der Küste auf ihren Vater. Dann erscheinen Fremde, die Spukgeschichten mitbringen, eine grusliger als die andere: Sie erzählen von Schiffsunglücken und seltsamen Passagieren, von Blutsaugern und ihren Opfern und davon, warum man Schnecken aus dem Weg gehen sollte. Und während man angespannt all diese prächtigen Erzählungen in sich aufnimmt, ahnt man, dass die letzte Wendung noch bevorsteht. Und dass sie grusliger sein wird als alle zuvor gehörten.

Chris Priestley ist ein Meister der Spukgeschichten, er verbindet sie gern durch einen Rahmen, der die einzelnen Erzählungen spiegelt. In diesem Band gelingt das besonders gut. "Ich hatte mein ganzes Leben hier verbracht", sagt der dreizehnjährige Erzähler gleich im ersten Absatz. Das klingt harmlos, nach einer Kindheit, in der bislang nicht viel geschehen ist. Dass man mit dieser Einschätzung nicht falscher liegen könnte, wird erst am Schluss offenbar.

Chris Priestley: "Schauergeschichten vom schwarzen Schiff". Aus dem Englischen von Beatrice Howeg. Oetinger Verlag, Hamburg 2015, 240 S., br., 7,99 Euro. Ab 12 J.

Ein Junge und sein Fuchs.

Im Krieg, meint man, haben die Menschen andere Sorgen als das Wohlergehen der Tiere. Der Junge in Sara Pennypackers Roman muss allerhand verkraften: die Trennung vom Vater, der als Soldat eingezogen wird, und einen Großvater, bei dem er wohnen soll und zu dem er keinen Zugang findet. Am gravierendsten aber ist, dass er den kleinen Fuchs aussetzen musste, den er bereits als Welpen zu sich genommen hatte. Von der Suche nach diesem Fuchs erzählt das Buch. Und davon, wie man sich in schlimmen Zeiten das Vertrauen in die anderen bewahrt und trotzdem vorsichtig bleibt. Wie man erkennt, wo die Freunde sind. Und wie man mit einem Wesen spricht, mit dem man keine Sprache teilt.

Sara Pennypacker: "Mein Freund Pax". Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann. Verlag FJB, Frankfurt 2017, 304 S., geb., 16,99 Euro. Ab 10 J.

Er möchte lieber nicht.

Wenn man einen Menschen sehr mag und nicht weiß, woran man bei ihm ist, dann beobachtet man ihn, registriert vielleicht, wann er kommt und wann er geht, was er sagt, woran er sich beteiligt und woran nicht. So macht es jedenfalls das Mädchen Jonna mit dem geheimnisvollen Leo, der eines Tages aufkreuzt und sich bei ihrem gutmütigen Vater und ihrer wachsamen Mutter einnistet. Er arbeitet ein bisschen in der Druckerei der Eltern mit, dann lässt er es gut sein, ist nur noch da, lebt von der Gutherzigkeit der anderen. Und alle Versuche, ihn loszuwerden, scheitern.

Aber was empfindet er für Jonna? Empfindet er überhaupt etwas außer dem übermächtigen Bedürfnis, in Ruhe gelassen zu werden? Regina Dürig lässt Jonna selbst erzählen und zeigt das Mädchen dabei keineswegs nur als Leos Opfer, sondern als sein selbstbewusstes, hellwaches Gegenüber, das auch im Zorn auf Leo zu großer Form aufläuft.

Regina Dürig: "2œ Gespenster". Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim 2015, 137 S., br., 12,95 Euro. Ab 14 J.

Schwimmen als Erlösung.

Dass auf den Vater nicht zu bauen ist, merken Kasienka und ihre Mutter leider erst, als sie ihm bereits von Polen nach England gefolgt sind. Jetzt bleibt ihnen nichts übrig, als mit der Situation zurechtzukommen: mit dem miesen Job, den die Mutter annehmen muss, und mit der Schule, die Kasienka nicht nur wegen der fremden Sprache überfordert. Dann aber entdeckt das Mädchen, welche Erlösung das Schwimmen für es ist. Und auch andere werden auf sein Talent aufmerksam.

Von diesem Weg lässt die amerikanische Autorin Sarah Crossan ihre Heldin erzählen. Kasienka findet dafür eine Sprache in freien Versen, die das Geschehen in seinem Schrecken und seiner Schönheit leuchten lässt. Und zeigen, wie Gedichte dazu taugen, die Welt eines Teenagers zu fassen.

Sarah Crossan: "Die Sprache des Wassers". Aus dem Englischen von Cordula Setsman. Mixtvision, München 2013, 232 S., geb., 15,90 Euro. Ab 15 J.

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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Ein bezauberndes Buch und ein gelungenes Beispiel für eine geglückte Zusammenarbeit zwischen dem niederländischen Autor Moeyart und dem (mit dem Hans-Christian-Andersen Preis) ausgezeichneten Illustrator Wolf Erlenbruch, befindet Rezensent Jens Thiele. Sehr reizvoll erscheint ihm die Spannung, die aus der überschwänglichen und märchenhaft beschwingten Erzählung und den äußerst reduzierten Zeichnungen entsteht. Verabschiedet sich der übermotivierte junge Olek von seinen Eltern mit einem frisch-naiven "Ich will sehen, ob ich irgendetwas tun kann" in die weite Welt, erscheint der stumme traurige Vater nur als ein Schattenriss im Profil, beschreibt Jens Thiele. Der Künstler "befreit die Bildfläche vom Cross-over der Stile, Techniken und Materialien", seine Sache sei die reine Linie. Während der Erzähler kongenial die Geschichte von Olek zugleich vorantreibt und in der modernen Märchentradition wie Strawinskys Ballett "Feuervogel" verankert, beschwört der Illustrator die symbolische Magie mit einem leuchtenden Feuerrot. Zum glücklichen Ende spricht der geläuterte Olek: "Es kann immer etwas passieren, wodurch sich alles ändert."

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