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Termingeschäfte: "Einer Lüge folgt die nächste." Geld und Kokain regieren die entfesselten Kräfte des Marktes in der Londoner City. Zeit für: Termingeschäfte. Und höchste Zeit, um diesen in Großbritannien noch unveröffentlichten Debütroman von John Barker zu entdecken. Phil und Jack, schon seit Schulzeiten Freunde, sind Finanzanalysten; der eine spekuliert mit Dollar, der andere mit Gold - und beide handeln mit Kokain. Gordon Murray und seine Brüder Derek und Keith sind zu erfolgreichen Geschäftsleuten im Fitness-Milieu aufgestiegen und an internationalen Drogengeschäften beteiligt. Carol lebt…mehr

Produktbeschreibung
Termingeschäfte: "Einer Lüge folgt die nächste." Geld und Kokain regieren die entfesselten Kräfte des Marktes in der Londoner City. Zeit für: Termingeschäfte. Und höchste Zeit, um diesen in Großbritannien noch unveröffentlichten Debütroman von John Barker zu entdecken. Phil und Jack, schon seit Schulzeiten Freunde, sind Finanzanalysten; der eine spekuliert mit Dollar, der andere mit Gold - und beide handeln mit Kokain. Gordon Murray und seine Brüder Derek und Keith sind zu erfolgreichen Geschäftsleuten im Fitness-Milieu aufgestiegen und an internationalen Drogengeschäften beteiligt. Carol lebt ein Doppelleben als alleinerziehende Vollzeit-Mutter und Teilzeit-Dealerin. Unterschiedliche Lebenswelten treffen zusammen: Kokain, "das keine Klassen kennt", zieht unsichtbar und immer dramatischer die Fäden. John Barkers pralle Alltagssprache in seinen meisterhaft lebendigen Dialogen, die kompositorische Raffinesse und die aus genauester Kenntnis gewonnene erstaunliche Authentizität ma chen Termingeschäfte zu einem aufregenden Roman. Der Thriller aus England über das Leben aus Lügen, Verbrechen und Verrat in der Welt der Termingeschäfte!
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.02.2002

Schnee von gestern
Aus der Welt der weißen Nasen: John Barkers Romandebüt über die Londoner Finanz- und Drogenwelt
Am Ende sitzt Jack Sharp, der „beste Goldanalyst diesseits des Atlantiks”, allein im Knast. Seinen engsten Freund Phil soll er ermordet haben, einen Finanzexperten, für eine Handvoll Dollar, wegen eines miesen Drogendeals. Jetzt hat sich der verschnupfte Sharp eine letzte Brise eingezogen und lauscht den mehrdeutigen Geräuschen draußen, um vorauszusagen, welcher Wärter seine Zellentüre gleich wohl öffnen wird. Den Methoden der Londoner Börse, Analyse und Spekulation, ist Sharp auch nach seiner Verhaftung treu geblieben.
Jack Sharp ist einer der Helden im ersten Roman des 52-jährigen britischen Autors John Barker, der als Mitglied der „Angry Brigade” Anfang der siebziger Jahre selbst lange im Gefängnis saß und laut Klappentext „in Drogengeschäfte verwickelt” war. Sharp ist nicht der einzige, der in „Termingeschäfte” sein „Näschen fürs Geschäft” mit einem Riecher für guten Schnee verbindet. Im London des Jahres 1987 folgen die Experten Marktgerüchten oder streuen welche, wägen ab und wiegen Crack, begleiten in Gesprächen die Transaktionen „der Japsen”, „der Amis”, „der Schwarzen” oder „der Iraker”, treffen sich im „Bubbles”, um „Dünnpfiff” über Dax, Dow Jones und Nikkei abzusondern, träumen von einer „Warenterminbörse für Schnee”, haben ständig volle Blasen und schieben sich dabei mit Plastiksäckchen gefüllte Zigarettenschachteln über die Kneipentische. Das Geschwätz der Investoren und der Konsum von Drogen sind fast schon alles, was die ebenso auf- wie ausgepumpten Finanzjongleure, Kokshändler und Fitnessclubbesitzer gemeinsam haben.
Der rote Faden der „Termingeschäfte” ist also eigentlich nur jene weiße Linie, die sich die Figuren permanent durch ihre wunden Nasen ziehen. Dazwischen zappt sich Barker durch die Kapitel, beleuchtet das hohle Innenleben seiner Protagonisten im abstrakten Gewühl der Großstadt teils aus der Ich-, teils aus auktorialer oder personaler Erzählperspektive. Mal blenden die „Termingeschäfte” zur schwierigen Liebesgeschichte der allein erziehenden Dealerin Carol Curbishley über, um sich dann in scharfem Schnitt Phils Spiegelfechtereien auf den unberechenbaren Dollarmärkten von London, New York und Tokio zuzuwenden.
Und dann wird wieder ein Wirtschaftsthriller rund um Jacks Verwicklung in den Mordfall seines besten Freundes inszeniert. Das Zappen durch Pornos, Sport und Werbung ist eine der Lieblingsbeschäftigungen der Figuren – und das Verfahren dieses Romandebüts, dessen Spannungskurve auf und ab geht wie die Aktienkurse eines Startup-Unternehmens. „Termingeschäfte” ist ein Roman, in dessen nirgends wirklich greifbarer Handlung sich die Unberechenbarkeit der Londoner Finanz- und Drogenwelt spiegelt.
„Ich werde mich hinsetzen und alles, was passiert ist, Schritt für Schritt analysieren”, notiert Sharp auf den letzten Seiten des Romans: „dann werde ich genau wissen, was ich zu tun habe”.
Zumindest die Analyse ihrer Situation hat Barker der Figur in seinem Romandebüt bereits abgenommen. Im Hinblick auf ihre Zukunftsspekulationen allerdings lässt der Autor den einst erfolgreichen Börsianer hilflos in seiner Zelle zurück, von Verschwörungstheorien ebenso wie von Crack und Koks schon halb zerfressen.
Die aufgeblähte Karriere eines Mannes, der in den irrwitzigen Luftblasen der Aktienmärkte zum Spekulantenhimmel schwebte, findet so ein konsequentes Ende. Die Termingeschäfte gehen weiter, Sharp ist längst schon Schnee von gestern. So ist das im Roman. Und an der Börse wohl auch. THOMAS KÖSTER
JOHN BARKER: Termingeschäfte. Roman. Aus dem Englischen von Peter Torberg. Dumont Verlag, Köln 2001. 432 Seiten, 24,80 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

"Der rote Faden" in John Barkers Erstlingswerk über die drogenkonsumierende Finanz-, und Bänkerszunft in London ist, so Thomas Köster, "eigentlich nur jene weiße Linie, die sich die Figuren permanent durch ihre wunden Nasen ziehen". Darüber hinaus, abgesehen natürlich vom börsianischen Fachjargon, erkennt Köster in Barkers Roman kaum Zusammenhänge und Gemeinsamkeiten der einzelnen Akteure. In diesem " Zappen" durch den belanglosen Alltag der Bänker, dem immer abstrakter werdenden städtischen Drumherum fällt es dem Rezensenten schwer, so etwas wie eine Handlung auszumachen, zumal auch die "Spannungskurve" Berg- und Talfahrten erlebe wie der Kurs einer Aktie. Zu hilflos, findet Köster, lässt der Autor den Protagonisten letztlich scheitern, obschon dieses Ende wenigstens konsequent sei.

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