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Anfang 1960 wollen die (Süd-)Tiroler die Gespräche mit Italien abbrechen und die Südtirolfrage vor die UNO bringen. Es gibt dramatische Auseinandersetzungen um die Frage, was man fordern will: Landesautonomie oder Selbstbestimmung? Die Italiener schlagen Geheimgespräche vor. Außenminister Bruno Kreisky ist dazu bereit - die (Süd-)Tiroler nicht: Durch eine Indiskretion werden die in Genf angesetzten Gespräche sabotiert, und so fällt die Entscheidung für die UNO.In New York werden die ersten Tage der Debatte zu einem Desaster für die Österreicher. Deren Resolution mit der Forderung nach…mehr

Produktbeschreibung
Anfang 1960 wollen die (Süd-)Tiroler die Gespräche mit Italien abbrechen und die Südtirolfrage vor die UNO bringen. Es gibt dramatische Auseinandersetzungen um die Frage, was man fordern will: Landesautonomie oder Selbstbestimmung? Die Italiener schlagen Geheimgespräche vor. Außenminister Bruno Kreisky ist dazu bereit - die (Süd-)Tiroler nicht: Durch eine Indiskretion werden die in Genf angesetzten Gespräche sabotiert, und so fällt die Entscheidung für die UNO.In New York werden die ersten Tage der Debatte zu einem Desaster für die Österreicher. Deren Resolution mit der Forderung nach Landesautonomie - ohne Hinweis auf das Gruber-De Gasperi-Abkommen - wird abgelehnt. Für den Tiroler ÖVP-Landesrat Aloys Oberhammer ist klar: "Mit dem Einbringen unserer Resolution haben wir unsere Schiffe verbrannt." Kreisky warnt davor, sich zu "zerfleischen".Die UNO beschließt am Ende eine Resolution, in der Österreich und Italien aufgefordert werden, in Verhandlungen eine Lösung des Problems zu finden.Die hier abgedruckten 411 Dokumente spiegeln die dramatischen Ereignisse des Jahres 1960 wider. Zu den "Highlights" gehören die Wortprotokolle der Südtirolbesprechungen in Wien und Innsbruck, der Sitzungen von SVP-Parteiausschuss und Parteileitung sowie der internen Besprechungen der österreichischen UNO-Delegation in New York. Mit 110 Dokumenten aus Archiven in Rom (Ministerrat, Außenministerium) wird erstmals auch die italienische Sicht der Dinge ausführlich dokumentiert, wobei eines klar wird: Ohne Gruber-De Gasperi-Abkommen hätte es keine UNO-Resolution gegeben.Rolf Steininger, Dr. phil., Ordentlicher Professor, Leiter des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck, Studium in Marburg, Göttingen, München, Lancaster und Cardiff; bis 1983 Professor an der Universität Hannover; Gastprofessuren in den USA, Israel und Australien; "Senior Fellow" des Eisenhower Center for American Studies der University of New Orleans und Jean-Monnet-Professor; Aufenthalt als Gastwissenschaftler in Saigon, Hanoi und Kapstadt. Zahlreiche Veröffentlichungen sowie preisgekrönte Fernseh-, Film- und Hörfunkdokumentationen.
Autorenporträt
Rolf Steininger, Dr. phil., em. ordentlicher Universitätsprofessor, 1984-2010 Leiter des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck; Studium der Anglistik und Geschichte in Marburg, Göttingen, München, Lancaster und Cardiff. Bis 1983 Professor an der Universität Hannover, Senior Fellow des Eisenhower Center for American Studies der University of New Orleans und Jean Monnet-Professor, Gastprofessor an den Universitäten Tel Aviv, Queensland (Australien), New Orleans, Aufenthalte als Gastwissenschaftler in Saigon, Hanoi und Kapstadt. Seit 2008 auch an der Freien Universität Bozen tätig. Zahlreiche Veröffentlichungen sowie international preisgekrönte Fernseh-, Film- und Hörfunkproduktionen. Weitere Informationen unter www.rolfsteininger.at
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Aufschlussreich scheint Rezensent Rudolf Lill auch der zweite Band der von Rolf Steininger herausgegebenen Dokumentation der Auseinandersetzungen um die Autonomie Südtirols zwischen Österreich und Italien in den 1960er Jahren. Wie er berichtet, enthält der Band 411 Dokumente aus dem Jahr 1960, als Österreich das Südtirol-Problem vor die UNO brachte und eine Resolution erreichte, die beide Staaten zu weiteren Verhandlungen auf der Grundlage von 1946 und im Sinne der UN-Charta aufforderte. Der Band bietet nach Lills Auskunft einen vollständigen Abdruck der Korrespondenz zwischen Wien und Rom, die Protokolle der Südtirol-Besprechungen österreichischer Politiker sowie der Sitzungen der Gremien der Südtiroler Volkspartei und der internen Besprechungen der österreichischen UN-Delegation. Dabei werde die politische Situation in Österreich, Italien und zwischen den Staaten Westeuropas "vielfach beleuchtet", zu Lills Bedauern aber nicht immer zwischen Wichtigem und Unwichtigem unterschieden.

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