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Inhalt Vorwort: Leben in zwei Welten 1. Qualitative Forschung in biographischer Perspektive: Lebensläufe erfolgreicher Frauen und Männer 1.1 Theoretisches Konzept: Dimensionen des systemisch-feministischen Bildungsbegriffs 1.2 Qualitative Studie: Erfolgreiche Frauen an Universitäten 1.3 Triangulation der Erhebungs- und Auswertungsmethoden der biographischen Interviews 1.4 Exkurs: Computergestützte Auswertung qualitativer Daten - Anforderungen, Realisierungsmöglichkeiten, Grenzen 2. Andersartigkeit als Strukturmerkmal personaler und beruflicher Bildungsprozesse im…mehr

Produktbeschreibung
Inhaltsverzeichnis:
Inhalt Vorwort: Leben in zwei Welten 1. Qualitative Forschung in biographischer Perspektive: Lebensläufe erfolgreicher Frauen und Männer 1.1 Theoretisches Konzept: Dimensionen des systemisch-feministischen Bildungsbegriffs 1.2 Qualitative Studie: Erfolgreiche Frauen an Universitäten 1.3 Triangulation der Erhebungs- und Auswertungsmethoden der biographischen Interviews 1.4 Exkurs: Computergestützte Auswertung qualitativer Daten - Anforderungen, Realisierungsmöglichkeiten, Grenzen 2. Andersartigkeit als Strukturmerkmal personaler und beruflicher Bildungsprozesse im Lebenslauf erfolgreicher Frauen und Männer 2.1 Das Phänomen Andersartigkeit 2.2 Autobiographische Berichte zum Lebenslauf berühmter Frauen und Männer 2.3 Bildungsprozesse bei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern - die Augsburger Studie 3. Der Prozess der beruflichen Bildung: Bildungsweg und Karriere 3.1 Alles Zufall, oder? Wissenschaftlerinnen und Karriereplanung 3.2 Berufliche Entwicklung - Führung als Macht und Verantwortung 4. Personale Bildung: Vereinbarkeit der zwei Welten 4.1 Spannung und Ausgleich zwischen den Welten Familie und Beruf 4.2 Körperverständnis und Gesundheitsbewusstsein 5. Berufs- und Identitätsfindung bei Wissenschaftlerinnen: 4 Typen 6. Exkurs: Blick in andere Kulturen: Kenia Literatur AutorInnenverzeichnis Anhang
Autorenporträt
Prof. Dr. Hildegard Macha, geb. 1946, studierte Pädagogik, Germanistik und Philiosophie und legte 1974 ihr Staatsexamen ab. 1979 promovierte sie zur Dr. Phil., arbeitete von 1978-1989 als wissenschaftliche Assistentin in Bonn und habilitierte 1989. Seit 1992 arbeitet sie an der Universität Augsburg am Lehrstuhl für Pädagogik mit Berücksichtigung der Erwachsenenbildung und der außerschulischen Jugendbildung. Seit 2008 ist sie Direktorin des Gender Zentrums Augsburg. Die Schwerpunkte der Forschung sind Weiterbildung und Lehrerfortbildung, Gender-Forschung (Gender Mainstreaming an Hochschulen) und Familienforschung (Handbuch Familienerziehung).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.04.2001

Allein unter Männern
Noch immer kämpfen Wissenschaftlerinnen hart um eine Karriere an deutschen Universitäten
HILDEGARD MACHA: Erfolgreiche Frauen. Wie sie wurden, was sie sind, Campus Verlag, Frankfurt, New York 2000. 365 Seiten, 58 Mark.
„Ein Abenteuer” sei es immer noch für Frauen, eine wissenschaftliche Karriere zu versuchen, meint Hildegard Macha. Die 54-Jährige muss es wissen. Sie ist Lehrstuhlinhaberin und Leiterin der Forschungsgruppe für Frauen- und Geschlechterforschung an der Universität Augsburg. Obwohl heute eine exzellent ausgebildete Frauen-Generation im berufungsfähigen Alter ist, hat sich die Zahl der weiblichen Professoren seit 1945 kaum verändert. Ihr Anteil liegt bei 6,9 Prozent. Was aber wird aus den restlichen 40 Prozent Studentinnen? Die Gründe für ihr „Verschwinden” aus dem Wissenschaftsleben sieht die Autorin in diskriminierenden Strukturen an den Universitäten. Frauen werden in den Phasen vor der Promotion und der Habilitation weniger als Männer gefördert, weshalb sie dann auch verstärkt die Hochschulen verlassen.
Die spannende Frage ist, mit welchen Strategien die 6,9 Prozent Professorinnen es schließlich doch geschafft haben, sich einen festen Platz in dieser Männerwelt zu erobern. Machas zentrale These lautet: Frauen, welche die Qualifikationsstufen der Universitäten erklimmen, wählen aufgrund ihrer Erfahrungen im persönlichen Bildungsprozess andere berufliche Strategien als Männer. Sie leben neue gesellschaftliche Modelle vor: alternative Modelle von beruflicher Führung, aber auch bei der der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Neue Muster für das Leben
Diese Frauen sind laut Macha erfolgreich, aber nicht unbedingt angepasst an die im System Hochschule herrschenden männlichen Normen. Macha ist überzeugt: „Sie bilden tendenziell ein neues gesellschaftliches Lebensmuster, das für junge Mädchen und Frauen eine Anregung sein kann.” Trotz aller Anstrengung und Doppelbelastung seien nämlich viele der befragten Frauen sehr zufrieden mit sich und mit ihrem Beruf.
In den sehr offenen und dichten Interviews wird das ganze Spektrum der Entwicklung der befragten Frauen, angefangen von der Kindheit über ihre Aktivitäten im Beruf und im Privatleben bis zu der Frage nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf lebendig. Die Ergebnisse zeigen, dass von den Frauen bereits sehr früh im Leben eine Richtung eingeschlagen wurde, die – anfangs noch unbewusst – doch schon das Interesse an der Wissenschaft erkennen lässt. Häufig sind Wissenschaftlerinnen in der Kindheit unangepasste „andersartige” Kinder mit ausgeprägten Bildungsinteressen.
Macha geht von einem Begriff aus, der Bildung als „ganzheitlichen Prozess der Ichwerdung ” begreift, „bei dem sich das Ich in aktiver selbstgestaltender Auseinandersetzung die Welt aneignet und sich selbst dadurch entwickelt”. Erwerbstätige Frauen – so Machas Hypothese – erlernen durch ihre „doppelte Anpassung” in zwei gesellschaftlichen Bereichen (Beruf und Familie) ein breites Spektrum an Verhaltensweisen und sind deshalb flexibler bei der Bewältigung komplexer sozialer Situationen.
Die Autorin hat bei Wissenschaftlerinnen drei „typische Muster” entdeckt, sich mit den Diskrepanzen zwischen „weiblicher” und „männlicher” Lebenswelt auseinanderzusetzen: Die „Pionierinnen”, die sich äußerlich mit dem männlich geprägten Mythos des Wissenschaftlers identifizieren und oft auf Kinder und Familie verzichten. Die „Offensiven”, oft feministisch orientierte Frauen, die sich kollegial zusammenschließen und Frauennetzwerke bilden, wo sie Unterstützung finden.
Job als Abenteuer
Schließlich die „Frauen in zwei Lebenswelten”, meist jüngere Wissenschaftlerinnen, die weder Anpassung an den männlichen Wissenschaftsbetrieb noch Rückzug wollen. Sie fordern für sich ein gleichberechtigtes Nebeneinander von Familie, Privatleben und Beruf, nach dem Motto „Ich bin eine Frau und will es auch als Wissenschaftlerin sein”. Universität ist und bleibt für karrierebewusste Frauen also nach wie vor ein Abenteuer.
BIRGIT MATUSCHECK-LABITZKE
Christiane Nüsslein-Vollhart hat es mit ihrem Nobelpreis bewiesen: Immer mehr Frauen forschen erfolgreich.
Foto: dpa
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Birgit Matuscheck-Labitzke hat die Lektüre dieses Buchs einige interessante Erkenntnisse beschert. So erfahre man aus den "sehr offenen und dichten Interviews" im Buch, dass erfolgreiche Wissenschaftlerinnen ihre Karriere im Grunde ihrer Unangepasstheit verdanken: sie richten sich nicht nach den herrschenden männlichen Normen, sondern entwickeln vielmehr - gezwungenermaßen - ganz eigene Strategien, um Familie und Karriere unter einen Hut zu bekommen. Diese Strategien, so die Autorin des Buchs, die ein "breites Spektrum an Verhaltensweisen" erfordern, helfen ihnen dabei, "komplexe soziale Situationen" zu bewältigen, die eine berufliche Karriere wohl mit sich bringt. Ob sie auch helfen, komplexe wissenschaftliche Aufgaben zu meistern, erfahren wir leider nicht.

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