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Was wäre ein Leben ohne das Telefon, die elektrische Glühbirne, das Fahrrad, das Auto, die Mausefalle, den Kronkorken, die Kamera, die Kopfschmerztablette, den Kugelschreiber und mittlerweile das Handy? Große Erfindungen prägen unseren Alltag und sind daraus nicht mehr wegzudenken. Was steckt hinter diesen Erfindungen? Wie kam es dazu? Wer sind die Menschen, die sie geschaffen haben? Welche Hürden im schnellen Lauf des technischen Fortschritts mussten sie überwinden? Antworten auf all diese Fragen und viele weitere gibt diese faszinierende Sammlung internationaler Erfindungen, die in den…mehr

Produktbeschreibung
Was wäre ein Leben ohne das Telefon, die elektrische Glühbirne, das Fahrrad, das Auto, die Mausefalle, den Kronkorken, die Kamera, die Kopfschmerztablette, den Kugelschreiber und mittlerweile das Handy? Große Erfindungen prägen unseren Alltag und sind daraus nicht mehr wegzudenken. Was steckt hinter diesen Erfindungen? Wie kam es dazu? Wer sind die Menschen, die sie geschaffen haben? Welche Hürden im schnellen Lauf des technischen Fortschritts mussten sie überwinden? Antworten auf all diese Fragen und viele weitere gibt diese faszinierende Sammlung internationaler Erfindungen, die in den letzten zwei Jahrhunderten patentiert wurden. Texte und Bilder zu jedem der 150 Patente bringen die wichtigsten Hintergründe und Informationen auf den Punkt. Anschaulich, klar und präzise.
Autorenporträt
Stephen van Dulken ist Experte für Patentinformationen in der Britischen Nationalbibliothek in London und Verfasser zahlreicher Bücher zum Thema Patent und Erfindungen der vergangenen Jahrhunderte.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.11.2004

Auch ein Genie muß fleißig sein
Die Tätigkeit des Erfindens ist ein rätselhafter Prozeß

Es reicht nicht, gute Ideen zu haben, man muß sie auch verwerten. Selbst die genialsten Köpfe schaffen es oft nicht, Kapital aus ihren Ideen zu schlagen. Stephen van Dulken, der als Experte für Patentinformationen in der Britischen Nationalbibliothek in London arbeitet, nennt in seinem Buch "Die größten internationalen Erfindungen des 19. und 20. Jahrhunderts" die Gründe dafür: Häufig fehlten Kontakte zu Unternehmen, die das betreffende Produkt produzieren und vermarkten wollen. Pech hätten auch jene, denen es schlicht an Geld mangelt. Denn etwas zu erfinden oder gar patentieren zu lassen habe nur dann Sinn, wenn man die Mittel habe, die Idee intensiv zu verbreiten.

Van Dulken, der in seinem Buch 150 "bedeutende oder zumindest interessante" Erfindungen chronologisch vorstellt, versucht sich im Vorwort an der Beschreibung eines typischen Erfinders: Schon die Tätigkeit des Erfindens sei ein rätselhafter Prozeß und nur schwer auf eine einfache Formel zu bringen. Ein Erfinder müsse es schaffen, anders als die meisten anderen Menschen zu denken. Doch es gehöre auch harte Arbeit dazu. So habe Thomas Edison, einer der ergiebigsten amerikanischen Erfinder, recht gehabt, als er sagte, daß Genialität zu einem Prozent auf Inspiration und zu 99 Prozent auf Transpiration beruhe. In den meisten Fällen sei der Weg von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt zudem sehr lang.

Daß van Dulken mit seiner Beschreibung des typischen Erfinders nicht ganz falsch liegt, zeigen die ausgewählten Beispiele. Er wollte nämlich nicht nur die Technik der neuen Produkte beschreiben. Mindestens ebenso wichtig waren ihm die Geschichten, wie es zu den Erfindungen gekommen ist. Dabei sind nicht alle der beschriebenen Geistesblitze wahre Knüller. Bei einigen handelt es sich lediglich um Weiterentwicklungen. Doch das tut der Spannung beim Lesen keinen Abbruch. Daß es in dem Werk vor allem um englische und amerikanische Patente geht, muß man dem Autor nachsehen, hat er sich doch seiner Erfahrungswelt bedient. Bevor er mit der Erfindung eines Telegrafen durch die beiden Engländer William Fothergill Cooke und Charles Wheatstone und ihrem im Juni 1837 gemeinsam angemeldeten Patent den Reigen der unterschiedlichsten Beispiele beginnt, weist er in einem kleinen Exkurs auf die generellen Unterschiede zwischen den Patentphilosophien in den einzelnen Ländern hin: So ist etwa - außer in Amerika - ein entscheidendes Kriterium für die Erteilung eines Patents der Anmeldetag. Wer zu spät abgibt, hat das Nachsehen. In Amerika ist es der Tag der Erfindung, was deutlich schwerer zu belegen ist. Um diesen Nachweis zu erbringen, werden daher Laborbücher geführt und regelmäßig beglaubigt.

Das Inhaltsverzeichnis läßt zwei Jahrhunderte Technikgeschichte Revue passieren. Unmittelbar auf den Telegrafen folgt die Fotografie, dann kommt das Patent eines "Fortbewegungsapparates für die Luft", angemeldet 1843 von dem Engländer William Samuel Henson, und darauf die Nähmaschine. Ein noch wenig brauchbares Gerät hatte sich der Amerikaner Elias Howe 1846 patentieren lassen, der den von ihm realisierten Mechanismus seiner Frau bei der Näharbeit abgeschaut hatte. Bis Howe mit seiner Idee Geld verdiente, vergingen Jahre. Seine Maschine war in der Zwischenzeit vielfach nachgebaut und verkauft worden. Am erfolgreichsten von Isaac Singer, der sich bis 1854 mit Howe um die Patentrechte stritt.

Erfindungen wie die Parkuhr, der Kugelschreiber und die Chipkarte zeigen Produkte, die aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Aber van Dulken macht vor neuesten Entwicklungen nicht halt. Er erzählt auch die Geschichte der programmierbaren Materialien. Das sind Monomerstrukturen, die ihre Form verändern können. Den Schlußpunkt des Buchs setzt das Schaf Dolly. Der Autor verweist dabei auf die Chancen, die man sich vom Klonen erhofft. Er nennt aber auch die Auseinandersetzungen, die in der Öffentlichkeit um dieses Gebiet der Wissenschaft entbrannt sind.

GEORG KÜFFNER

Ideen, die Geschichte machten. Das große Buch der Erfindungen. Von Stephen van Dulken, Artemis & Winkler, Düsseldorf, 288 Seiten, 150 Schwarzweißbilder, 29,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Bestens amüsiert hat sich Rezensent Ernst Horst bei der Lektüre von Stephen van Dulkens Buch "Ideen, die Geschichte machten", in dem er Erfindungen vom Büstenhalter bis zum Wechselstrom-Motor vorführt. Wie Horst berichtet, folgt der Autor einem einfachen Schema: Auf der rechten Seite findet sich jeweils ein Text zu einem bestimmten Patent, auf der linken ein Teil der Original-Patentschrift sowie meistens eine technische Zeichnung. Das Ganze funktioniert für Horst zum einen, weil van Dulken nicht unterrichte, sondern plaudere, sich dabei aber wirklich auskenne. Zum anderen, weil das Buch "so unvorhersagbar wie das richtige Leben" sei. So sei das Buch keineswegs nur ein Buch der "großen Erfindungen". Neben echten Hits dokumentiere van Dulken auch zahlreiche Flops, wie etwa die kuriose "Grüßvorrichtung" von James C. Boyle, die durch ein Kopfnicken ausgelöst wurde und dann zum Gruße den Hut um 360 Grad drehte. Van Dulken führe die komplette Menagerie der Erfindungen vor Augen, resümiert Horst, "große und kleine, schlaue und dumme, sinnvolle und sinnlose, Erfindungen, die keine sind, etwas, was nach gar nichts aussieht, und gar nichts, was nach etwas aussieht."

© Perlentaucher Medien GmbH