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Jim durchlebt eine Albtraum: Er sol eine alte Dame ermordet haben. Obwohl er unschuldig ist, sprechen die Indizien gegen ihn. So hat Jim nur eine Chance: Er muss den wahren Mörder finden. Dabei wollen ihm seine besten Freunde helfen. Doch bei ihren Nachforschungen stoßen sie auf ein undurchdringliches Netz aus Lügen. Wer weiß, der schweigt, denn die Verbrecher sind mächtig. Aber nicht nur von ihnen droht Jim Gefahr, aufgebrachte Bürger wollen ihn lynchen...

Produktbeschreibung
Jim durchlebt eine Albtraum: Er sol eine alte Dame ermordet haben. Obwohl er unschuldig ist, sprechen die Indizien gegen ihn. So hat Jim nur eine Chance: Er muss den wahren Mörder finden. Dabei wollen ihm seine besten Freunde helfen. Doch bei ihren Nachforschungen stoßen sie auf ein undurchdringliches Netz aus Lügen. Wer weiß, der schweigt, denn die Verbrecher sind mächtig. Aber nicht nur von ihnen droht Jim Gefahr, aufgebrachte Bürger wollen ihn lynchen...
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.03.2000

Mord
an der Ostsee
Ende der heilen Welt
in einer dänischen Kleinstadt
Die Verlage setzen auf die Jugend: Chili, Generation,Bertelsmann XL, dtv pocket reader. Wenn sich nun sogar der sonst eher betuliche Franz Schneider Verlag mit einer Reihe für junge Erwachsene – PepperMind – Pfeffer unter den Hintern streut, um einer verlorenen Lesegeneration nachzujagen, dann kommt Bewegung ins Bücherland.
Auf den Covern neuer Bücher für fortgeschrittene junge Leute zwischen 15 und 18 Jahre jedenfalls ist alles in Bewegung. Die Fotografen zoomen, kippen und peppen ihre Bilder wie noch nie. So zoomt-kippt-peppt es auch auf Schneiders PepperMind. Der Einband von Netz aus Lügen zieht einen regelrecht ins Bild hinein, auf den Schienenpflasterstrand einer Häuserschlucht. Zwar hat das nicht viel mit der Geschichte zu tun, die Bjarne Dalsgaard Svendsen erzählt, aber wenn schon mal das Bild reizt, ist es zum Buch auch nicht mehr weit. Und das wird bis zum Happy End nicht mehr aus der Hand gelegt.
Der dänische Krimi um den 15-jährigen Außenseiter Jim, der des Mordes an einer alten Dame verdächtig wird, ist intelligent, spannend, flott und dialogreich geschrieben. Svendsen setzt die Geschichte in ein miefiges Provinznest mit intoleranten und bigotten Einwohnern: Trunkenbolde, Gewalttäter, Opportunisten, Biedermänner, Brandstifter, ehrenwerte Herren, dazwischen aber auch sympathische Geschöpfe. Drumherum skizziert er ein liebevolles Ostseeküsten-Ambiente. Die Sprache seiner Helden – neben Jim drei Freunde, die eine Fahrradtour durch Jütland machen und zufällig auf den flüchtigen Verdächtigen stoßen – ist lebensnah und deftig. Und noch etwas fällt auf: Svendsen spielt mit verschiedensten Motiven aus bekannten Werken der Jugendliteratur. Auf der Mauer einer Klosterruine fühlt man sich an Astrid Lindgrens Kalle Blomquist erinnert, im Provinznest an die Zivilisationsödnis skandinavischer Realisten. Wenn die Jungmannen mit fliegendem Haar bergab radeln, wähnt man sich in einer „Drei-bis-fünf-Freunde”-Geschichte. Wenn von Familiendefekten, sozialen Konflikten und jugendlicher Gewalt die Rede ist, könnte Robert Cormier beraten haben, und als der Mob Jim lynchen will, kommt einem Mark Twain in den Sinn. Svendsen verteilt diese Motive auf drei Handlungsstränge, die sich erst spät vereinen und gerade dadurch die Spannung erheblich befördern.
In den Helden findet sich spätpubertärer Abenteuergeist direkt neben der substantiellen Erfahrung von Bösartigkeit. Dass sich am Ende vieles in Wohlgefallen auflöst, wird die geweckten Erwartungen der Realisten enttäuschen, kommt aber dem Harmoniebedürfnis der Teenies entgegen. Pfeffer möchte schon sein, aber bitte mit Sahne. (ab 14 Jahre)
SIGGI SEUSS
BJARNE DALSGAARD SVENDSEN: Netz aus Lügen. Aus dem Dänischen von Maike Dörries. Egmont Schneider Verlag 2000 (Reihe PepperMind). 222 Seiten, 19,95 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der Rezensent Siggi Seuss weist zunächst einmal darauf hin, dass das Segment der "jungen Erwachsenen" in den Jugendbuchverlagen immer ernster genommen wird. Nun also auch der "sonst eher betuliche Schneider Verlag" - "Peppermint" heißt seine Reihe für die Jugendlichen. Das Buch des Dänen Svendsen schildert der Rezensent als eine spannende Kriminalgeschichte um einen 15jährigen Außenseiter, der des Mordes beschuldigt wird. Dem Rezensenten gefällt die Ostsee-Atmosphäre des Buchs, und er findet darin eine Menge Anspielungen auf Jugendbuchklassiker von Astrid Lindgren bis Mark Twain.

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