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Ein Abenteuer jenseits unserer Vorstellungskraft
Der junge Tyler Dupree sitzt eines Abends mit seinen Freunden auf dem Dach - als plötzlich die Sterne verschwinden. Ein riesiger Energieschirm scheint sich um die Erde gelegt zu haben. Wie ist so etwas möglich? Wer ist dafür verantwortlich? Und was wird damit bezweckt? Während die Erde in Hysterie versinkt, beginnt für Tyler das Abenteuer seines Lebens ...
Ein Roman, wie ihn Stephen Baxter oder Arthur C. Clarke nicht besser hätten schreiben können - vom mehrfach preisgekrönten Autor von 'Die Chronolithen'.
"Robert Charles Wilson
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Produktbeschreibung
Ein Abenteuer jenseits unserer Vorstellungskraft

Der junge Tyler Dupree sitzt eines Abends mit seinen Freunden auf dem Dach - als plötzlich die Sterne verschwinden. Ein riesiger Energieschirm scheint sich um die Erde gelegt zu haben. Wie ist so etwas möglich? Wer ist dafür verantwortlich? Und was wird damit bezweckt? Während die Erde in Hysterie versinkt, beginnt für Tyler das Abenteuer seines Lebens ...

Ein Roman, wie ihn Stephen Baxter oder Arthur C. Clarke nicht besser hätten schreiben können - vom mehrfach preisgekrönten Autor von 'Die Chronolithen'.

"Robert Charles Wilson erinnert uns an etwas, was wir beinahe schon vergessen hatten: dass die Science Fiction das aufregendste aller literarischen Genres ist."
Toronto Star

"Ein grandioses Buch, das zum Besten zählt, was die Science Fiction derzeit zu bieten hat. Sie sollten es unter keinen Umständen verpassen!" New York Times
Die Sterne am Himmel verschwinden

Der junge Tyler Dupree sitzt eines Abends mit seinen Freunden auf dem Dach - als plötzlich die Sterne verschwinden. Am nächsten Morgen geht zwar die Sonne auf, aber ihr Licht erscheint wie durch einen Filter. Satelliten fallen aus, der Mond ist verschwunden. Ein riesiger Energieschirm scheint sich um die Erde gelegt zu haben. Wie ist so etwas möglich? Wer ist dafür verantwortlich? Und was wird damit bezweckt? Während die Erde in Hysterie versinkt, beginnt für Tyler das Abenteuer seines Lebens ...
Autorenporträt
Robert Charles Wilson, geboren 1953 in Kalifornien, wuchs in Kanada auf und lebt mit seiner Familie in Toronto. Er zählt zu den bedeutendsten Autoren der modernen Science-Fiction. Er hat etliche Romane veröffentlicht, darunter den internationalen Bestseller "Spin". Neben zahlreichen Nominierungen wurde er mehrfach für seine Romane ausgezeichnet, unter anderem mit dem Philip K. Dick Award, dem John W. Campbell Award und dem Hugo Award.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.10.2006

Uns kam ein All abhanden
Robert Charles Wilson sperrt uns in dem Zustand ein, den wir uns geschaffen haben / Von Dietmar Dath

Nicht zwei, nicht viele Milliarden: Nur eine Welt ist heute, hier, für uns im Angebot; eine einzige Erdkugel, deren Tarife, Frontverläufe, Flüchtlingskorridore und teuren Ruhezonen schon so gut wie ausgehandelt sind. Widerspruch ist nirgends vorgesehen. Es gibt kein Außen mehr.

Wie erzählt man von dem alles aufsaugenden und einkapselnden Innern, das auf diese Weise entsteht? So:

"In den folgenden Jahren wuchsen Kinder auf, die niemals den Mond mit eigenen Augen gesehen hatten; Menschen, die nur fünf oder sechs Jahre jünger waren als ich, kannten die Sterne praktisch nur aus alten Filmen und einer Handvoll immer falscher werdender Klischees. Einmal, ich war etwa Mitte Dreißig, spielte ich einer jüngeren Frau den Song ,Corcovado' von Antonio Carlos Jobim vor - die Version mit Gesang: ,Quiet nights of quiet stars' -, und sie fragte mich, ehrlich verblüfft: ,Waren die Sterne denn laut?'

Aber wir hatten noch etwas verloren, etwas, das nicht so offensichtlich war wie die paar Lichter am Himmel - ein verläßliches Gefühl der Verortung. Die Erde ist rund, der Mond umkreist die Erde, die Erde umkreist die Sonne: das war alles an Kosmologie, was die meisten Leute kannten oder kennen wollten, und ich bezweifle, daß auch nur einer von hundert nach Abschluß der High School noch groß darüber nachdachte. Aber sie waren doch vor den Kopf gestoßen, als ihnen diese bescheidene Sicherheit weggenommen wurde."

Meisterschaft in der literarischen Phantastik bedeutet, daß jemand imstande ist, sich etwas auszudenken und zu beschreiben, das noch nie jemand gesehen hat und das dennoch alle wiedererkennen können, weil sie - vielleicht, ohne es zu wissen - schon immer gehofft oder gefürchtet haben, so etwas eines Tages zu sehen.

Robert Charles Wilson, aus dessen bislang schönstem Roman "Spin" die zitierten Passagen stammen, hat in seinen Werken viele solcher Erinnerungen an nie Gesehenes wachgerufen: Er hat Europa verschwinden lassen ("Darwinia", 1998), das lebendige Maß aller Dinge nicht bei den Menschen, sondern bei den Mikroorganismen gesucht ("Bios", 1999), in einem der klügsten und beunruhigendsten Experimente der spekulativen Geschichtsschreibung die Frage gestellt (und erschütternd beantwortet), was geschehen würde, wenn öffentliche Monumente nicht mehr die Vergangenheit, sondern die Zukunft fixieren würden ("Die Chronolithen", 2001); und jetzt will er wissen: Was geschieht, wenn man uns das Weltall wegnimmt und die Erde für alle ihre intelligenten Bewohner die unentrinnbare Strafkolonie wird, die sie für die Armen und Alleingelassenen immer schon war? Eine undurchdringliche Barriere - bei Wilson heißt sie, nach Prüfung des Sachverhalts durch Astrophysiker, "Spin-Membran" - ummantelt den Planeten; die Sonne scheint zwar noch, aber es ist nicht die alte, sondern eine mit Bedacht installierte Vorrichtung, die unser Überleben sichern soll, so künstlich wie die Spin-Membran selbst, und wer oder was dahintersteckt, weiß niemand.

Greg Egan, der wissenschaftlich bestbeschlagene Kopf unter den Science-fiction-Autoren der Gegenwart, hat 1992 eine ganz ähnliche Prämisse seinem Roman "Quarantäne" unterlegt, und die Geschichte des Genres verzeichnet zahlreiche Beispiele für das Verschwinden (oder plötzliche Erscheinen) kosmischer Weite im Gesichtsfeld intelligenter Wesen. Gewöhnlich steht bei solchen Stoffen ein detektivisch-heuristisches oder epistemologisches Moment im Mittelpunkt der Erzählung, wie eben bei Egan, der seine beachtlichen diegetischen und stilistischen Fertigkeiten in "Quarantäne" bis zum Knackenlassen ihrer Sollbruchstellen strapaziert, um das Rätsel von Herkunft und Bestimmung der Sperre zu klären.

Wilson geht die Sache in "Spin" ganz anders an: Er holt das Ereignis des Verlusts der großen Weite auf die Erde, schildert seine intimsten und quälendsten Folgen und bleibt über fünfhundert Seiten bei seinen Figuren. Drei Jugendfreunde müssen damit fertig werden, daß es kein Außen mehr gibt, und sie tun das, indem sie drei grundverschiedene Lebenswege gehen: Der hochintelligente Jason Lawton, Sohn eines schwerreichen Unternehmers und patriarchalischen Technokraten, opfert jede Aussicht auf persönliches Lebensglück der wissenschaftlichen Arbeit an der Spin-Membran; seine Schwester Diane wirft sich mit Haut und Haaren in die neureligiösen Erweckungs- und Endzeitbewegungen, die nach dem Verschwinden der Sterne in den irdischen Gesellschaften aufkommen; Tyler Dupree, Sohn einer Hausangestellten der Lawtons, liebt Diane, sagt ihr das aber nie, sondern steht statt dessen als Arzt und einziger Vertrauter ihrem Bruder bei.

Wilsons Buch erfüllt Ansprüche nicht nur des phantastischen Genres, sondern auch des Generationenromans und der kritischen Gesellschaftsepik; vor allem aber ist das Universum, von dem seine Geschichte die Menschen zunächst trennt, um sie dann schließlich nur desto ausgesetzter in es zurückzuschleudern, tatsächlich dasjenige, in dem die neuzeitliche Wissenschaft uns lokalisiert: nicht nur ein räumliches, sondern ein raumzeitliches. Es stellt sich nämlich im Zuge experimenteller Stichproben an der Membrangrenze durch irdische Sonden heraus, daß außerhalb der Spin-Membran die Zeit um ein vielfaches schneller abläuft - die echte Sonne, die verlorenen Sterne altern im Zeitraffer; die Erbauer des Artefakts haben uns abgebremst, in der zähen Gegenwart einplombiert.

Menschlicher Einfallsreichtum sinnt auf Gegenmittel und probiert sie aus. Es gelingt sogar, die Sperre zu durchstoßen und ein paar Pioniere auf dem Mars anzusiedeln; man hofft, deren beschleunigte Entwicklung brächte sie einer Abhilfe gegen die Willkür der Membran-Erbauer näher - aber dann wird auch der Mars ummantelt; der Bann hat keine Lücke. "Die ganze Welt schwebte in Angst. Die globale Wirtschaft war ins Trudeln geraten, denn Konsumenten wie Staaten häuften Schulden auf in der Erwartung, sie nie begleichen zu müssen, während Kreditgeber Geldmittel horteten und die Zinsen in die Höhe schossen." Tyler Dupree, der Liebende, der Introvertierte, der Arzt, verschreibt seinen panischen Patienten Placebos - "Mrs. Tuckman verließ die Praxis beschwichtigt, sie trug das Rezept in der Hand wie eine heilige Schriftrolle. Ich fühlte mich nutzlos und ein bißchen wie ein Betrüger."

Am Ende öffnet sich der Horizont dennoch; für Wilsons Liebende, seine Helden, und seine Leser - "Die Sterne waren neu und fremdartig" -, und der Grund für die Gefangenschaft, der mit Läuterung und Verantwortung zu tun hat, wird klar. Er ist menschlicher als vermutet; auch das gehört zur antibombastischen Größe dieses wundervollen Romans. Man kann hier lernen, was man längst ahnt: Wenn sie so bleibt, wie sie gerade wird, ist eine Welt zuwenig.

Robert Charles Wilson: "Spin". Roman. Aus dem kanadischen Englisch übersetzt von Karsten Singelmann. Wilhelm Heyne Verlag, München 2006. 555 S., br., 8,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Groß, aber antibombastisch findet Dietmar Dath diesen Roman von Robert Charles Wilson. Für Dath erfüllt das Buch neben denjenigen des fantastischen Genres noch weitere Ansprüche: des Generationenromans und der Gesellschaftskritik. Was, wenn es kein Außen, kein All mehr gibt? Dass Wilson bei der Beantwortung dieser Frage "bei seinen Figuren" bleibt, wie Dath schreibt, und die unangenehmsten Folgen dieser Versuchsanordnung für die Erde und ihre Bewohner schildert, rechnet der Rezensent ihm hoch an. Erst so, das legt Dath nahe, kann Wilson ethische Kategorien wie Läuterung und Verantwortung ins Spiel bringen und menschliche Begründungen.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Robert Charles Wilson erinnert uns an etwas, was wir beinahe schon vergessen hatten: dass die Science Fiction das aufregendste aller literarischen Genres ist." Toronto Star