Don Isidro, der Detektiv, hat mit einem ungewöhnlichen Handicap zu kämpfen: Er sitzt selbst unschuldig im Gefängnis, und um seine Fälle zu lösen, ist er ausschließlich auf seinen Verstand angewiesen. Literaturnobelpreisträger Jorge Luis Borges und Adolfo Bioy Casares schrieben gemeinsam Parodien, Travestien und Satiren wie diese. In ihren Geschichten gelingt es den aus Buenos Aires stammenden Schriftstellern auf brillante Art, Spannung zu erzeugen und das Genre der Detektivgeschichte zu einem intellektuellen Vergnügen zu machen - weit über die Grenzen von Argentinien hinaus.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Jorge Luis Borges und sein Schüler Adolfo Bioy Casares haben sich eine Zeitlang zusammengetan, um gemeinsam Kriminalerzählungen zu schreiben. Den Literaturkritiker Rodriguez Monegal veranlasste das 1968 schon, von einer ganz eigenen Autoren-Persona "Biorges" zu sprechen. Nicht verkehrt findet Rezensent Leopold Federmair das nach Lektüre dieses Bandes, allerdings muss, stellt er fest, manches unklar bleiben. Zum Beispiel die Frage, wie ernsthaft die beiden das Spiel mit dem Genre betrieben. Deutet doch schon der Name des stets nur per Zuhören die Fälle lösenden Ermittlers Don Parodi auf Ironisierungs-Absichten hin. Schließen darf man aus Federmairs Besprechung: Es wird sich jeder, der sich für Borges oder Casares interessiert, auch für den anti-klassizistischen Biorges interessieren müssen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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