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Eine Prinzessin, die in eine garstige Hyäne verzaubert wurde, fristet ein trostloses Dasein im Zoo. Als eines Tages ein gutmütiges Kerlchen vorbeikommt, nutzt sie die Gelegenheit und erschleicht sich eine Einladung zum Kaffee. Als sie den liebevoll gedeckten Kaffeetisch ihres Gastgebers sieht, ist sie zu Tränen gerührt. Ach, wie sehr hat sie sich in ihrer Gefangenschaft nach ein wenig Zärtlichkeit gesehnt! Eine Liebesgeschichte mit einer verblüffenden Pointe.

Produktbeschreibung
Eine Prinzessin, die in eine garstige Hyäne verzaubert wurde, fristet ein trostloses Dasein im Zoo. Als eines Tages ein gutmütiges Kerlchen vorbeikommt, nutzt sie die Gelegenheit und erschleicht sich eine Einladung zum Kaffee. Als sie den liebevoll gedeckten Kaffeetisch ihres Gastgebers sieht, ist sie zu Tränen gerührt. Ach, wie sehr hat sie sich in ihrer Gefangenschaft nach ein wenig Zärtlichkeit gesehnt! Eine Liebesgeschichte mit einer verblüffenden Pointe.
Autorenporträt
Wolfdietrich Schnurre, geb. 1920 in Frankfurt am Main, übersiedelte 1928 nach Berlin. Nach dem Krieg (er war sechseinhalb Jahre unfreiwillig Soldat) kehrte er nach Berlin zurück und begann zu schreiben. Schnurre war zusammen mit Alfred Andersch und Hans Werner Richter Mitbegründer der Gruppe 47 und zählte zu den bedeutendsten Schriftstellern der Nachkriegsgeneration. Er wurde u.a. mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Wolfdietrich Schnurre starb 1989 in Kiel, am 22. August 2010 wäre sein 90. Geburtstag gewesen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.06.2000

Wunderliches
Rendezvous
Über die Liebe
und ihre Überraschungen
Eine Liebesgeschichte, so der Untertitel. Muss aber die Auserwählte ausgerechnet eine stinkende Hyäne sein, eine mit Triefaugen und Pestatem? Warum nicht eine der vielen Schönheiten des Zoos, die sich mit schillerndem Gefieder und schlanken Körpern in ihren Käfigen präsentieren? Noch bevor die rabenschwarze Geschichte von Wolfdietrich Schnurre einsetzt, zeigt uns die Illustratorin Rotraut Susanne Berner bereits etwas von dem Erzähler, der uns sein merkwürdiges Zooerlebnis mitteilen wird. Wir sehen gleich im ersten Bild den Ort des späteren Rendezvous, ein Haus, verschachtelt und schräg, umgeben von exotischen und heimischen Pflanzen, ein Ort, der fröhlich und absurd zugleich erscheint. Dann der Auftritt des Ich-Erzählers: halb Kind, halb Mann, wie ein Tourist marschiert er mit erwartungsvollem Blick in Richtung Zoo; seine Kappe ziert ein kleiner gelb-schwarz gestreifter Schwanz. Die nachdenklichen Blicke der schwarzen Katze verweisen auf das bevorstehende Ereignis. Das findet im Zoo statt, inmitten der Raubtiere, Bären und Papageien, für die der kleine Held aber keine Blicke hat. Wie unter Hypnose starrt er fasziniert und angeekelt auf die gelb-schwarz gestreifte Hyäne, die ihn „mit grindigen Blicken' anschaut. Da stehen sich zwei gegenüber, die fremder einander nicht sein könnten und doch magisch voneinander angezogen werden. Die Hyäne lügt das Blaue vom Himmel herunter, erzählt etwas von einer verwunschenen Prinzessin, die nur dann erlöst werden könne, wenn jemand sie einladen würde: „Und Sie würden sich tatsächlich verwandeln? Auf Ehre. ' Der so Umgarnte ergreift die Chance und das Rendezvous in seinem Haus ist perfekt.
Der zeichenhafte, karikaturhafte Stil der Illustratorin nimmt den schwarzen Humor von Schnurres knappen Sätzen auf, zeigt Zärtlichkeit und Abscheu gleichzeitig , lässt das Lachen entstehen und es zugleich im Halse steckenbleiben.
Die „Prinzessin' kommt Punkt vier. Unser Kavalier hält die Etikette ein: er führt sie zum Tisch, er schenkt ihr Rosen, er fragt nach ihrem Wohlbefinden. Umschwirrt von Ungeziefer verschlingt sie alles, was der Tisch hergibt und hinterlässt ein Schlachtfeld. Ihr formloser Körper wird zu einer Provokation in der geordneten Umgebung des Junggesellen. Nicht nur für den Gastgeber, auch für den Leser und Betrachter wird bald klar: hier wird sich keine Verwandlung ereignen, kein Wunder geschehen. Und doch findet ein Wunder statt, denn wir erfahren, dass der Erzähler eigentlich nie an die Notlüge der Hyäne glaubte. Seine Prinzessin ist die Hyäne, mögen alle Zootiere in der Porträtsammlung an der Wand noch so ungläubig schauen, mögen auch wir uns schütteln bei dem Gedanken an diese Art von Liebe, die sich hier anbahnt. Zweifel werden im Schlussbild ausgeräumt: durch die offene Tür sehen wir das Paar Arm in Arm dahinschlendern.
Wir bleiben zurück im Haus, könnten das Grimmsche Märchenbuch aufschlagen, das bedeutungsvoll auf dem Sofa liegt, um über Wunder und Verwandlung nachzulesen. Aber viel schöner ist es, den beiden nachzublicken, wie sie über die grüne Wiese wandern, über der der Mond gerade aufgegangen ist. Blättert man um, geht eine Geschichte zuende, aber eine Liebesgeschichte könnte beginnen. Wirkliche Wunder spielen sich nicht im Märchen, sondern in unserem Kopf ab. (ab 4 Jahre)
JENS THIELE
WOLFDIETRICH SCHNURRE: Die Prinzessin kommt um vier. Eine Liebesgeschichte. Mit Bildern von Rotraut Susanne Berner. Aufbau-Verlag 2000. 32 Seiten, 24,95 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

"Jutta Stössinger zeigt sich in ihrer kurzen Kritik zunächst allgemein beeindruckt von der Aufmachung der Bilderbuchreihe, die sie für "sammlerverdächtig" hält und wendet sich dann ausgesuchten Werken dieser Reihe zu.
1) Katharina Lausche: "T wie Tukan"
Die Rezensentin schwärmt von diesem Tier-Bilderbuch als "ABC-Fibel vom Feinsten", wobei es ihr die Illustration des "bildschönen" Elefanten besonders angetan hat. Etwas "ärgerlich" jedoch findet sie, dass für manche Buchstaben besonders entlegene Tiere ausgewählt wurden: mit einem "Indri" zum Beispiel könne wohl kaum ein Fünfjähriger etwas anfangen. Ein hundsgemeiner Igel wäre, wie sie findet, naheliegender und für Kinder befriedigender gewesen.
2) Schnurre/Berner: "Die Prinzessin kommt um vier"
Entzückt ist die Rezensentin von diesem Bilderbuch, dass eine Liebesgeschichte der besonderen Art erzählt, denn der weibliche Part wird von einer Hyäne besetzt. Sie lobt den Autor für die gelungene "Grusel- und Ekelmanier", mit der er die ästhetischen Vorzüge der Hyäne schildert und bedankt sich bei der Illustratorin für die gemütvollen Bilder, die das Tier mit "Schlafzimmeraugen" und "Handtasche" ausstatten.

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