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Benutzername: 
wusl
Wohnort: 
Unterhaching

Bewertungen

Insgesamt 284 Bewertungen
Bewertung vom 17.03.2024
The Fort
Korman, Gordon

The Fort


sehr gut

Manchmal gibt es Bücher, die von Oma und Enkel und Urenkel gerne gelesen werden. So ein Buch ist "Das Fort". Ich habe es zufällig in die Hände bekommen, schwups durchgelesen und begeistert weitergereicht an meine jüngern Lieben.

Es ist ein Buch über die Freundschaft meherer Jugendlicher, die einen Bunker zu ihrem Stützpunkt, ihrem Fort, erkoren haben. Es ist nicht nur ein Ort zum Abenteuer spielen sondern auch ein Rückzugsort vor den teils sehr bedrückenden Problemen der jungen Leute.

Und dann gibt es da noch eine andere Jugendgang, mit denen es Ärger gibt und plötzlich entsteht ein Kampf um das Fort.

Die Story wird in einer Sprache erzählt, die für Jugendliche gedacht aber auch für Erwachsene geeigent ist. Schnell und mit hohem Tempo. Gute Dialoge, die die Charaktere ins rechte Licht setzen. Schön, dass es solche Jugendbücher noch gibt.
Lesenswert.

Bewertung vom 17.03.2024
Eine Fingerkuppe Freiheit
Zwerina, Thomas

Eine Fingerkuppe Freiheit


sehr gut

Ich liebe Bücher, die vor Menschen erzählen, die wirklich gelebt haben und die etwas erfunden, erschaffen, gefunden haben, dass das Leben vielen Menschen noch heute berührt. Dazu gehört natürlich auch die moderne Blindenschrift. Der Name Braille war mir zwar geläufig aber nicht, dass tatsächlcih ein Blinder die Schrift erfunden hat, weil die alte Blindenschrift viele zu schwierig und unpraktikabel war.

Ein Roman, der auf Tatsachen beruht aber eben kein Sachbuch ist. Eine Fingerkuppe Freiheit gelingt es, dem Jungen Louis Braille näher zu kommen. Seinem Schicksal des Erblindens als Kind, seinem unbändigen Willen, sein Leben selbst zu gestalten und dabei zuerst mal eine Schrift zu erfinden, die sein Leben vereinfach könnte. Und andere davon zu überzeugen.

Schön, dass das Leben dieses ungewöhnlichen blinden Mannes hier ein wenig erzählt wird.

Bewertung vom 17.03.2024
Sparks
Dawson, J.R.

Sparks


sehr gut

Die Grundidee dieses Fantasyromans ist eine, die nah dran ist an dem, was der Zirkus in seinen Anfängen oft war. Ein Kuriositätenkabnett, in dem vollbärtige Frauen, übergroß gewachsene Männer und andere Menschen mit körperlichen Ungewöhnlicheiten einem sich gerne gruselnden Publikum vorgestellt wurden. Daneben wilde Tiere und waghalsige Artisten in einer Atmosphäre, die die Besucher aus ihrem Alltag reißen sollte.

In "Sparks" sind es tatsächlich Menschen, mit übernätürlichen Fähigkeiten wie Hellsichtigkeit und Zeitreisekraft. Beides führt dazu, dass die HeldINNen sich vornehmen, den zweiten Weltkrieg zu verhindern. Ein schier unglaubliches Unterfangen und der Leser ist gespannt.

Das Buch liest sich schnell und leicht. Mir hat gefallen, dass es ein eher düsterer Grundton ist und die Bedrohlichkeit spürbar wird, um so mehr die Sparks versuchen, das Unmögliche möglich zu machen.

Guter Erstling.

Bewertung vom 17.03.2024
Der Rabengott
Leckie, Ann

Der Rabengott


sehr gut

Ein göttlicher Rabe beschützt das Königreich Iraden. Politische Unruhen drohen, als der neue Statthalter nicht auf die vorgeschriebene Weise ins Amt kommt. Aber der Kampf um die Vorherrschaft wird bald zweitrangig, denn ein düsteres Geheimnis wurde den Menschen verschwiegen. Eine Prophezeiung, die das Königreich zerstören könnte.

Am Anfang war ich verwirrt, wer denn die Geschichte erzählt. Ist es der oberste der Götter, ist es sein weltlicher Sprecher, ein Rabe? Das liest sich ungewöhnlich und mehr als einmal musste ich innehalten und nochmal nachlesen, da ich beim ersten Mal nicht alles verstanden hatte. Dennoch war ich gefesselt und musste immer weiter lesen. Am Beginn wird erzählt, wie dieser Göttliche seine ersten Jahrhunderte verbracht hatte. Faszinierend und so eine eigene Idee. Mutig und gegen die genormten Regeln des Erzählens. Davon lebt das Buch. Von seinem eigenen Ton. Und von dieser Welt, die so reich und ungestüm daherkommt.

Wer nicht aufgibt und dem Plot Zeit lässt, der wird belohnt mit anspruchsvoller Fantasy.

Bewertung vom 25.02.2024
Der Sturm - Vergraben / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.4
Sander, Karen

Der Sturm - Vergraben / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.4


sehr gut

Von wusl
Da ich noch kein Buch von Karen Sander gelesen habe, schien es mir angebracht den ersten Band der neuen Trilogie auszuprobieren.

Vergraben spielt auf einer Halbinsel hoch im Norden. Der Ermittler Tom Engelhardt und sein Team müssen einen lange zurückliegenden Mord aufklären als an der Steilküste zwei Skelette zu Tage kommen. Es scheint, als könnte es sich um weitere Opfer einer Mordserie aus dem 1980er Jahren handeln.

Seltsame Hinweise auf einer CD geben erste Anhaltspunkte. Eine Kryptologin wird hinzugezogen und hilft den Ermittlern.

Mir hat dieser erste Teil gut gefallen, auch wenn er für meinen Geschmack am Ende viele Fragen offen lässt. Ich mochte das Setting und die Ermittler, die wohltuend normal und bodenständig rüberkamen. Der Erzählstil ist angenehm und es gibt einen guten Spannungsbogen. Ich bin neugierig genug, um auch den zweiten Band lesen zu wollen.

Bewertung vom 25.02.2024
Yellowface
Kuang, R. F.

Yellowface


sehr gut

Die Autorin Kuang hat mich letztes Jahr mit "Babel" umgehauen. Schon lange hatte ich keinen so guten Fantasyroman mehr gelesen. Ausgefeilt, intelligent und ambitioniert. Auch wenn ich etwas überrascht war, dass die Autorin das Genre wechselt, war ich sehr sehr gespannt auf "Yellowface".

June Hayward ist eine junge ehrgeizige aber wenig erfolgreiche Autorin. Befreundet ist sie mit der aufstrebenden und um einiges erfolgreicheren Athena Liu. Die Freundschaft ist ungewöhlich und brüchig. Man weiß gar nicht so recht, was die eine an der anderen findet. Als Athena überraschend stirbt, stiehlt June deren gerade beendetes Manuskript und gibt es als ihr eigenes aus.

Erzählt wird über Lüge und Ehrgeiz, über die skurilen Methoden der Buchbranche, über die Macht der Medien, über eine junge Frau, die einen Fehler nach dem andern begeht, in der Hoffnung, sie könnte Erfolg und Ruhm einheimsen.

Toll geschrieben, fesselnder Plot. Nicht ganz so gut wie Babel. Aber da hat sie die Messlatte auch denkbar hoch gesteckt.

Bewertung vom 25.02.2024
Thieves' Gambit
Lewis, Kayvion

Thieves' Gambit


sehr gut

Der Klappentext war so ungewöhnlich wie vielversprechend. Eine Diebesgeschichte, ein Wettstreit unter Dieben. Und eine junge Frau ist mittendrin.

Rosalyn Quest ist die Tochter einer legendären Diebesfamilie. Als Preis für den Wettstreit der Diebe winkt die Erfüllung eines Wunsches. Rosalyn ist ein toller Charakter. Und da in der Ich-Person erzählt wird, lernt man sie recht schnell kennen. Sie versteht ihr Handwerk und mit wachsender Spannung folgt man ihren Bemühungen. Schön fand ich auch, dass es einige ebenfalls sehr starke Nebenfiguren gab und dass die Liebesstory, die ja in diesem Genre unabdingbar scheint, nicht zu aufdringlich ist und nicht die Hauptrolle spielt.

Angenehm auch, dass es ein Stand Alone ist und man nach dem Finale das Buch zufrieden zuklappen kann.

Ein schönes Buch für Jugendliche und ich kann es weiterempfehlen.

Bewertung vom 05.02.2024
Star Bringer (MP3-Download)
Wolff, Tracy; Croft, Nina

Star Bringer (MP3-Download)


gut

Ich liebe Science Fiction. Und da ich Tracy Wolff noch nicht kannte, dachte ich mir, das wäre genau der richtige Zeitpunkt diese Autorin für mich zu entdecken. Ich habe mir also das Hörbuch gegönnt und war gespannt.

Gleich vorweg, ich hätte vielleicht besser zum Buch gegriffen. Mir war nicht klar, dass aus der Sicht sehr vieler verschiedener Darsteller erzählt wird und ich wirklich Probleme hatte, diese im Hörbuch immer zuzuordnen. Da auch immer in der Ich-Perspektive erzählt wird, ist da nicht immer klar ersichtlich. Und ich fand auch, dass die Charaktere zu wenig differenziert beschrieben wurden, so dass einige für mich sehr ähnlich rüber kamen.

Das SF-Setting war okay aber nichts wirklich Neues und ich hatte oft den Eindruck dass das nur Staffage war und es eigentlich um Liebesgedöns und jugendliche Probleme ging. Ich habe für mich den Eindruck, ich bin nicht die Zielgruppe und mir hat der Erzählstil nicht gefallen. Schade.

Bewertung vom 05.02.2024
Leuchtfeuer
Shapiro, Dani

Leuchtfeuer


ausgezeichnet

HInter einem wundervollen Cover und einem vielversprechenden Titel verbirgt sich in "Leuchtfeuer" eine intensive Familiengeschichte. Ein Autounfall, in den drei Jugendliche verwickelt waren, endet für eine von ihnen tödlich. Damit werden zwei Nachbarsfamilien aus ihrem glücklichen und scheinbar so normalen Alltag gerissen und weder die eine noch die andere finden auch nach vielen Jahren wirklich wieder dahin zurück.

Man mag es Schicksal nennen, oder Unglück. Zufall oder einen Fehler. Was auch immer man als Grund für den Tod eines jungen Menschen sieht, so sind es doch die, die zurückbleiben, die damit leben und überleben müssen. Das versucht jeder und jede der Betroffenen auf unterschiedliche Weise. Manches Mal hilft es, dass die ganze Familie davon betroffen ist aber meist steht doch jeder für sich alleine.

Durch ein Kind aus einer nachfolgenden Generation wird plötzlich ein neues Licht, ein Leuchtfeuer, auf die Gefühle und Geschehnisse geworfen.

Ein Buch das ruhig und mit einer großen Portion Traurigkeit daherkommt. Wer diese Art von Thema nicht scheut, der wird mit einer Geschichte belohnt, die sehr viel Kraft und Weisheit entwickelt und zum Nachdenken und reflektieren anregt.

Bewertung vom 12.12.2023
Bevor die Welt sich weiterdreht
Brosch, Luca

Bevor die Welt sich weiterdreht


sehr gut

Ich musste das Buch allein schon deshalb lesen, weil mich das Schicksal der Hauptdarstellerin brenndend interessiert hat. Johanna kommt aus dem Krieg. Das alleine ist schon ungewöhnlich, denn normalerweise sind es ja die Soldaten - also Männer - um die es geht, wenn von Kriegsheimkehrern erzählt wird. Hier ist es eine junge Krankenschwester. Aber eine, die nicht zerstört wurde von all dem Leid sondern eine, die stark geworden ist. Und um das zu retten, was ihr das wichtigste im Leben ist, lässt sie sich auf ein gefährliches Spiel mit Spionen ein.

Dass es sich um ein Buch zu einer Serie handelt war mir bewusst. Deshalb habe ich akzeptiert, dass manchmal die Tiefe der Charakter fehlt, da hier eine Kamera im Hintergurnd läuft und die zeigt Dinge, die im Buch nicht beschrieben werden. Leider nicht beschrieben werden. Das möchte ich betonen. Denn die Geschichte hat mir eigentlich gut gefallen. Der fehlende fünfte Stern ist diese leichte Unzufriedenheit, wenn Handlungen unlogisch erscheinen oder unvermittelt Personen auftauchen, die nicht ausreichend eingeführt und erklärt wurden. Da scheint das Skript nicht genug hergegeben zu haben und der Autor wollte oder durfte nichts dazu "erfinden".

Die Serie will ich auf jeden Fall gucken.