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Benutzername: 
britta70
Wohnort: 
Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 35 Bewertungen
Bewertung vom 07.12.2016
HELIX - Sie werden uns ersetzen
Elsberg, Marc

HELIX - Sie werden uns ersetzen


gut

Erschreckender Wissenschaftsthriller

In seinem Wissenschaftsthriller „Helix“ widmet Marc Elsberg sich dem aktuellen Thema der Genmanipulation. Es geht um Nutzpflanzen und -tiere, die in Brasilien, Tansania und Indien auftauchen, die es aber eigentlich nicht geben dürfte. Einen US-Außenminister, der während eines Staatsbesuches in München stirbt und auf dessen Herz ein Totenkopf erscheint. Schließlich geht es um Helen und Greg, die sich nach vergeblichen Bemühungen um eine Schwangerschaft an eine Kinderwunschklinik in Kalifornien wenden und Teil eines Forschungsprogramms werden, das sonderbegabte Kinde hervorzubringen verspricht. Diese unterschiedlichen Erzählstränge werden von Elsberg zusammen geführt, doch wie, das wird hier natürlich nicht verraten.

Helix ist das erste Buch von Elsberg, das ich las. Die kurzen Kapitel beschleunigten einerseits den Lesefluss, andererseits erschwerten sie aber auch den Überblick aufgrund der stetig wechselnden Perspektiven. Mir fiel es auch etwas schwer bei den genannten Organisationen, Wissenschaftstermini und Abkürzungen den Überblick zu behalten. Die Thematik ist hochaktuell und auch spannend. Streckenweise entwickelt sich die story zu einem action thriller, was mir persönlich nicht so zusagte, unter anderen auch deswegen weil das Geschehene mitunter recht unrealistische Züge annahm. Die Grundidee fand ich aber sehr spannend und auch erschreckend realitätsnah. Allein deswegen erwies sich die Lektüre für mich als lohnend, auch wenn ich das Buch leider nicht uneingeschränkt weiter empfehlen kann.

Bewertung vom 22.11.2016
Und nebenan warten die Sterne
Spielman, Lori Nelson

Und nebenan warten die Sterne


gut

Vom Verlieren und Finden

Als bekannt wird, dass Kristen bei einem Zugunglück ums Leben kam, bricht sowohl für ihre Schwester Annie als auch für ihre Mutter Erika eine Welt zusammen. Da eigentlich beide Schwestern im Zug hätten sein sollen, fühlt sich Annie fortan schuldig. Trost täte gut, doch ihre Mutter Erika ist zu sehr damit beschäftigt, sich in der Top Fifty der Maklerinnen hochzuarbeiten. Erst als Annie zu ihrer Tante und ihrem Großvater nach Mackinac Island flüchtet, um dort nicht zuletzt nach Kristen zu suchen, deren Tod sie einfach nicht wahrhaben kann, wacht Erika auf und folgt ihr. Sie will nicht noch eine Tochter verlieren…
Nach „Morgen kommt ein neuer Himmel“ und „Nur einen Horizont entfernt“ ist dies der dritte Roman von Lori Nelson Spielman. Vom Schreibstil her lässt es sich, wie die beiden Vorgänger auch, sehr flüssig lesen. Erwartet habe ich eine sehr emotionale Geschichte. Doch richtig berühren konnte mich die Geschichte dieses Mal leider nicht. Das Buch hat mir insgesamt zwar gut gefallen, aber es hat nicht mein Herz berührt. Dabei sind die Charaktere durchaus vielseitig und interessant. Auch die vielen eingestreuten Lebensweisheiten haben mir gut gefallen. Dennoch hat mir irgend etwas gefehlt, und vom etwas überfrachteten happy end war ich auch nicht so angetan. Insgesamt aber eine nette und kurzweilige Zwischendurch-Lektüre.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2016
Flawed - Wie perfekt willst du sein? / Perfekt Bd.1
Ahern, Cecelia

Flawed - Wie perfekt willst du sein? / Perfekt Bd.1


ausgezeichnet

Geniale Dystopie!

Als ich erfuhr, dass Cecilia Ahern mit „Flawed“ eine zweiteilige Dystopie für jugendliche und jung gebliebene Leser vorgelegt hat, war ich zunächst sehr skeptisch. Der Grund dafür ist, dass mich die Herz-Schmerz-Erwachsenenromane überhaupt nicht überzeugen konnten. Umso überraschter war ich über die Welt, die die Autorin uns in „Flawed“ präsentiert; eine Welt, die in Teilen schon Realität zu sein scheint und gerade deshalb so erschreckend ist. Ich bin nun sehr froh, dass zwischen dem Erscheinen der beiden Bände nicht allzu viel Zeit liegt, denn nach „Flawed. Wie perfekt willst Du sein?“ kann ich es kaum abwarten, den Fortgang der Geschichte, über den ich mir eine Theorie zusammen gebastelt habe, zu erfahren.
Doch worum geht es im ersten Band? Ahern skizziert hier eine Welt, in der alles darauf ausgerichtet ist, perfekt zu sein und entsprechend alles Fehlerhafte ausgeschlossen und sanktioniert wird. Die jugendliche Celestine hat dieses System bislang nie in Frage gestellt. Doch eines Tages gerät sie in eine Situation, die Zweifel aufkommen lässt und sie zum Handeln zwingt. Galt sie bisher überall als perfekt, muss sie nun damit klarkommen „fehlerhaft“ und „gebrandmarkt“ zu sein. Da hilft es ihr auch nicht, mit dem Sohn des Staatsoberhauptes zusammen zu sein – eher im Gegenteil. Couragiert nimmt Celestine die Herausforderung ihres neuen Lebens an…
Das Buch konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln. Die Thematik interessiert mich sehr, gerade weil das Streben nach Perfektion in unserer Gesellschaft weit verbreitet ist und das hier entworfene Gesellschaftsszenario somit nicht allzu realitätsfern erscheint. Der Schreibstil ist sehr angenehm und sicher auch dem Alter der Zielgruppe entsprechend, wobei ich das Buch eher ab 14 empfehlen würde, nicht bereits ab 12, denn es gibt doch die ein oder andere etwas brutalere Szene. Nichtsdestotrotz denke ich bietet das Buch Zündstoff für lebhafte Diskussionen (nicht nur) unter Jugendlichen. Von mir gibt es auf jeden Fall eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

Bewertung vom 25.10.2016
Im Wald / Oliver von Bodenstein Bd.8
Neuhaus, Nele

Im Wald / Oliver von Bodenstein Bd.8


sehr gut

Bodensteins vorläufig letzter Fall

„Im Wald“ ist der 8. Fall, in dem Oliver von Bodenstein und Pia Sander gemeinsam ermitteln. Es soll der vorerst letzte Fall für Oliver von Bodenstein sein, der dann ein Jahr Pause einlegen will. Ein kniffliger Fall. Es geht um Brandstiftung mit einem Toten und die spätere Ermordung der bereits im Hospiz befindlichen, todkranken Eigentümerin des Wohnwagens, der in Flammen aufging. Unter Verdacht gerät schnell ein junger Mann, der eine Bewährungsstrafe erhalten hat und nun untergetaucht ist. Spuren führen aber auch zu einem lange zurückliegendem Fall aus dem Jahr 1972, bei dem es ausgerechnet um das rätselhafte Verschwinden von Oliver von Bodensteins bestem Freund Arthur ging. Dieser Fall ist also eine ganz besondere Herausforderung für den Ermittler, der die Leitung deswegen auch an seine kompetente Kollegin Pia Sander deligiert. Werden die Beiden den Fall gemeinsam lösen können?

„Im Wald“ ist der erste Krimi, den ich von Nele Neuhaus las. Das Buch lies sich auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände gut lesen. Es hat mich von der ersten bis letzten Seite in seinen Bann gezogen. Für ein solch umfangreiches Werk mit ca 550 Seiten gab es erfreulich wenig Längen. Anfangs tat ich mich ein bißchen schwer mit der Vielzahl der involvierten Personen. Das vorangestellte Personenregister war in diesem Zusammenhang recht hilfreich. Ich kam dann aber sehr gut in die Geschichte hinein. Mein Anfangsverdacht hat sich natürlich schnell zerschlagen und alles hat sich als recht verzwickt und komplex erwiesen. Dennoch überzeugt die Auflösung. Die Charaktere wurden alle gut ausgearbeitet und glaubhaft dargestellt. Dies gilt nicht nur, aber auch für die beiden im Vordergrund stehenden Ermittler. Der Krimi hat mir sehr gut gefallen, weswegen ich nun zum Anfang der Reihe zurückgehen und die Vorgängerbände lesen werde. Ich bin nicht nur auf die Fälle selbst gespannt, sondern auch die ergänzenden Privatgeschichten von Oliver von Bodenstein und Pia Sander. Eine klare Leseempfehlung für alle Krimifans!

Bewertung vom 21.09.2016
Am Ende aller Zeiten
Walker, Adrian J.

Am Ende aller Zeiten


gut

Düsteres Endzeitszenario

Edgar ist Mitte dreißig, hat Frau und zwei Kinder, ebenso wie einen Job. Doch ist er dennoch mit sich und dem Leben unzufrieden. Doch ein plötzliches Ereignis wühlt alles durcheinander und fordert ihn, wie nie zuvor: Durch einen Asteroideneinschlag werden die britischen Inseln verwüstet. Eds Familie hat Glück im Unglück: Sie kann sich in den Keller retten und überlebt. Nach ihrer Rettung jedoch kommt es zu einer schicksalhaften Trennung, denn Edgar verpasst die Evakuierung von Frau und Kindern. Fortan ist er 500 Meilen von seiner Familie getrennt. Diese gilt es laufend durch ein sterbendes Land, in den es kaum Überlebende gibt und in dem Willkür und Gewalt vorherrschen, zu überwinden. Wird Edgar rechtzeitig die Schiffe erreichen, die seine Familie außer Landes bringen sollen?

Ich war sehr gespannt auf das Buch von Adrian J. Walker, denn mich interessierte, wie die Endzeitthematik hier umgesetzt wurde. Von Schreibstil her ist die Geschichte sehr gut lesbar. Es gibt eher spannendere, aber auch recht schleppende Passagen. Besonders interessant wurde es für mich immer dort, wo es um die Beschreibung der Verwüstung und deren Folgen ging. Gepackt hat mich auch das Ende, mit dem ich in der offenen Ausgestaltung recht gut leben kann. Dennoch konnte mich das Buch leider nicht begeistern. Über weite Strecken plätscherte das Geschehen für mich dahin. Ich hätte mir weit konkretere und detailliertere Beschreibungen des Überlebenskampfes gewünscht. Immerhin durchläuft Edgar eine Entwicklung, die man ihm nicht unbedingt zugetraut hätte. Trotzdem blieben die Charaktere für mich insgesamt etwas blass, ich konnte mich mit ihnen weder identifizieren, noch richtig an ihnen reiben. Sicherlich ein Buch, das kontrovers aufgenommen wird.

Bewertung vom 11.09.2016
Irgendwo im Glück
McPartlin, Anna

Irgendwo im Glück


ausgezeichnet

Sehr berührend!

Maisie blickt auf eine harte Vergangenheit zurück. Ihre Ehe war von Beginn an von Gewalt geprägt. Einziger Lichtblick sind die daraus hervor gegangenen Kinder: Jeremy und Valerie. Sie packen beide beherzt mit an, so dass Maisies demente Mutter zu Hause versorgt werden kann. Es ist nicht immer leicht, aber alle zusammen schaffen es. Ein Tag verändert alles: Es ist der Tag, an dem Maisie nach 17 Jahren zum ersten Mal ein Date hat und dieses genießt. Gleichzeitig ist es aber auch der Tag, an dem Jeremy verschwindet. Nun setzt Maisie alles darauf, ihn wiederzufinden. Dabei entdeckt sie Seiten an Jeremy, die ihr trotz ihres guten Verhältnisses zueinander verborgen blieben. Es ist ein Kampf, der sie an ihre Grenzen führen wird…

„Irgendwo im Glück“ ist nach „Die letzten Tage von Rabbit Hayes“ das zweite Buch, das ich von Anna Mc Partlin las. Wieder hat mich die Geschichte sehr berührt und ich habe sie mehr oder weniger in einem Rutsch verschlungen. Die Protagonisten waren mir größtenteils sehr sympathisch – mit Ausnahme von Maisies gewalttätigen Exmann, versteht sich. Besonders toll fand ich das enge Verhältnis zwischen Jeremy und dessen dementer Großmutter. Das Leiden der Großmutter nach Jeremys Verschwinden fand ich herzzerreißend. Eine zeitlang habe ich mich gefragt, warum Jeremys geheim gehaltene Homosexualität einen so hohen Stellenwert einnimmt. Diese Frage wurde am Ende zufriedenstellend geklärt, so dass die Geschichte am Ende insgesamt rund ist. Die Geschichte bekommt dadurch einen unvermuteten Tiefgang und regt zum Nachdenken und Diskutieren an. Mich konnte die Autorin wieder einmal begeistern, so dass ich mich auf einige weitere, von mir bislang noch nicht gelesene Werke sehr freue. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.08.2016
Elanus
Poznanski, Ursula

Elanus


ausgezeichnet

Empfehlenswerter Jugendthriller zu aktueller Thematik

Der 17jährige Jona erhält wegen seiner Hochbegabung ein Stipendium für die Universität. Solange er noch keine 18 ist, wünschen seine Eltern seine Unterbringung bei einer Gastfamilie, den Helmreichs. Jona gefällt es dort überhaupt nicht. Er ist froh, wenn er auf sein Zimmer flüchten und sich seinem Hobby widmen kann. Er hat eine Drohne, Elanus, gebaut, mit der er nun seine Mitmenschen ausspioniert. Eine heikle Entdeckung und ein paar von ihm heimlich verbreitete Zettel mit einer Anspielung sorgen in der Folge für reichlich Aufregung. Als der in die heimliche Entdeckung verstrickte Dozent in der Universität erhängt aufgefunden wird, wird es Jona Angst und Bange. Hat er etwa dessen Tod zu verantworten? Auch sonst passieren merkwürdige Dinge: Direktor Dr. Schnatter bleibt unerreichbar, der Keller der Helmreichs ist verschlossen. Jona will mithilfe von Elanus und einigen Verbündeten Licht ins Dunkle bringen. Dabei gerät er selbst in Gefahr…

Elanus ist nach Saeculum das zweite Jugendbuch aus der Feder von Ursula Poznanski. Beide Bücher konnten mich begeistern und vollends überzeugen. Auch Elanus besticht mit einer spannenden story, die mich dermaßen in ihren Bann gezogen hat, dass ich das Buch kaum beiseite legen konnte. Auch der Schreibstil ist sehr angenehm und der Zielgruppe angemessen. Der Hauptprotagonist Jona durchläuft eine große Wandlung hin vom arroganten und überheblichen Besserwisser ohne jegliche Sozialkompetenz zu einem durchaus sympathischen und zumindest reflektierten Zeitgenossen. Manche der Protagonisten blieben sehr geheimnisvoll, was sehr zur Spannung beigetragen hat: Wem kann Jona vertrauen, wem nicht? Bis zum Finale, das zwar nicht alle Fragen löst, aber in sich schlüssig ist, blieb diese Spannung erhalten. Absolute Leseempfehlung, nicht nur für Jugendliche!

Bewertung vom 19.07.2016
Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken
Milchman, Jenny

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken


sehr gut

Kein Entkommen!

Auf den ersten Blick führt Sandra ein glückliches Leben. Gemeinsam mit ihrem Mann Ben und der gemeinsamen Tochter Ivy lebt sie in einem Traumhaus inmitten einer abgelegenen Idylle. Diese zerplatzt, als zwei Männer, entflohene Häftlinge, in ihr Haus eindringen und sie gefangen nehmen. Eine Flucht ist zwar geplant, scheitert aber an den winterlichen Wetterverhältnissen. So gibt es weder für Sandras Familie, noch für die flüchtenden Häftlinge einen Ausweg. Das Ganze artet in eine Tortur aus, und Sandra wird mit den Grenzen ihres eigenen Verdrängens konfrontiert…
„Night Falls. Du kannst Dich nicht verstecken“ ist der erste Thriller aus der Feder von Jenny Milchman, den ich las. Die Geschichte hat mich thematisch sehr angesprochen. Sie startet mit zwei parallelen Erzählsträngen: einer der die Familie vorstellt und einen, in dessen Mittelpunkt die fliehenden Häftlinge Nick und Harlan, stehen. Diese Erzählstränge werden zusammengeführt. Daneben gibt es von Zeit zu Zeit immer mal wieder eine Rückblende. Wir erfahren von Barbara und ihrer Familie. Der spätere Häftling Nick ist ihr Sohn und stellt ihre erzieherischen Kompetenzen auf die Probe. Nichtsdestotrotz ist und bleibt Nick der geliebte Sohn, der immer entschuldigt wird, während seine Schwester Cassandra eher vernachlässigt wird. Diesen Erzählstrang fand ich sehr spannend. Ansonsten leidet die Spannung mitunter sehr unter der Detailverliebtheit der Autorin. Das erzählerische Grundkonzept hat mir zugesagt, auch wenn ich Manches etwas überzogen fand. Auf den Vorgänger bin ich in jedem Fall neugierig geworden und werde ihn bei Gelegenheit sicher auch lesen.