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mellidiezahnfee
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Upgant - Schott

Bewertungen

Insgesamt 398 Bewertungen
Bewertung vom 03.05.2024
Der Kiefer-Code
Farshi, Hamide

Der Kiefer-Code


ausgezeichnet

Achtung!
Geteilte Rezi :
Aus der Sicht des Lesers:

Der Kiefercode von Dr. Farshi ist ein sehr fundiertes Buch über eine Krankheit namens CMD. Craniomandibuläre Dysfunktion. In dem Buch erfährt man, welche Auswirkungen diese Fehlstellungen haben können. Die Beschwerden und Dysbalancen können den ganzen Körper betreffen. Von Tinnitus über Migräne bis hin zu Rückenschmerzen ist alles möglich.

Es gibt auch gute Tipps zur Selbstbeobachtung und einige sehr leichte, kurze Übungen, die man problemlos selbst zu Hause durchführen kann. Insgesamt ist das Buch sehr gut strukturiert und man lernt als Leser viel über sich und seinen Körper. Man merkt auch in jeder Zeile, dass Frau Dr. Farshi ihren Beruf liebt und gerne ausübt und versucht, die Beschwerden ihrer Patienten zu lindern oder sogar zu heilen. Der Schreibstil ist auch für Laien verständlich und wird durch Bilder ergänzt, so dass man sich umfassend über das Thema informiert fühlt. Außerdem wird das Angstthema Zahnarzt so liebevoll beschrieben, dass ich mir vorstellen könnte, dass es tatsächlich einigen Menschen Mut macht, sich wieder zum Zahnarzt zu trauen.

Aus Kollegensicht:

Habe ich tatsächlich viel aus dem Buch mitnehmen können, gerade das Kapitel über empfindliche Zahnhälse hat es mir angetan. Mir waren einige dieser Zusammenhänge zwar bewusst, allerdings nicht so fundiert und im täglichen Berufsalltag geht da eine ganze Menge verloren. Prima, da kann ich wieder mit einem anderen Blickwinkel an diese Thematik herangehen. Dies ist ein Buch, dass durchaus von Kollegen gelesen werden kann, und man nimmt noch Informationen mit in den täglichen Praxisalltag und den Blick auf den Patienten.
Wobei ich hier einige Einschränkungen erwähnen möchte, die für das Lesen des Buches nicht relevant sind, allerdings für den Patienten – Alltag Konsequenzen haben könnten.
Man findet hier in dem Landstrich, in dem ich praktiziere, keinen Hausarzt, keine Chance. Das Krankenhaus wurde geschlossen und die meisten meiner Kollegen haben Patientenannahmestopp. Auf einen MRT Termin wartet man fünf Monate, beim Augenarzt sind es zwölf Monate. Wenn man Glück hat, darf man beim Logopäden oder Physiotherapeuten auf die Warteliste.
Findet man einen Zahnarzt, der sich dieser Thematik fundiert annehmen kann?
Das ist sehr schade für ein so wichtiges Thema, welches auch die allgemeine Gesundheit sehr stark beeinflussen kann. Zumal die Krankenkassen nur die Grundversorgung in Form einer einfachen Schiene bezahlen, alles andere sind Zusatzleistungen, die sich zumindest hier auf dem Land kaum jemand leisten kann oder mag.
Wie schon erwähnt, diese Überlegungen spielen beim Lesen des Buches keine Rolle, allerdings hätte ich mir ,glaube ich, einige allgemeine Tipps gewünscht. Wie z. B. den expliziten Hinweis, dass jeder Zahnarzt Physiotherapie , und auch Osteopathie (einige Krankenkassen geben da ja auch einen Zuschuss) verordnen kann und darf, und eine" Standardschiene" der Krankenkasse zwar nicht das Nonplusultra ist, aber einige der Beschwerden durchaus bessern kann, alleine schon dadurch , dass der Patient sich mit seinen Beschwerden gesehen und gehört fühlt.
So ist das gesamte Buch toll, informativ und hat ein Thema zum Inhalt, das definitiv viel besser gehört , beachtet und behandelt werden müsste. Allerdings geht es mir ein winziges bisschen zu sehr an der gelebten Realität (gerade auf dem Land) vorbei. Allerdings kann das Buch sehr gut die Selbsterkenntnis
jedes Einzelnen fördern , und damit auch schon einen kleinen Teil beitragen.

Bewertung vom 02.05.2024
Die Stille der Flut
Bergsma, Elke;Johannsen, Anna

Die Stille der Flut


ausgezeichnet

Ein neues Team.

Anna Johansson und Elke Bergsma haben sich zusammengetan, um ein neues Ermittlerteam zu kreieren.
Es geht nach Aurich, mitten in Ostfriesland, für Lina zunächst ein kleiner Kulturschock. Alles ist kleiner und beschaulicher und das neue Team ist sehr verschlossen und etwas voreingenommen gegenüber der Neuen aus der Stadt. Eigentlich hat Lina den Auftrag, einen Informanten in den Reihen der Polizei ausfindig zu machen, doch dazu kommt es nicht, denn ein Mädchen wird ermordet aufgefunden.
Der Aufbau ist etwas gewöhnungsbedürftig: Das Buch ist aus der wechselnden Ich-Perspektive von Lina und Kea geschrieben, aber das ist für den Lesefluss eigentlich ganz gut, denn so kommt wirklich jede Charakterisierung auch beim Leser an. Und es ist immer ein spannender Dialog, den man als Leser immer von zwei Seiten erleben kann. Der Fall an sich ist nicht spektakulär, aber gut konstruiert, es geht um Bandenkriminalität und was man pubertierenden, liebeshungrigen Teenagern alles antun kann. Wie weit kann man gehen, wenn man glaubt, jemanden zu lieben?
Ich fand die Spannung gut, durchgehend, und durch den Neuanfang im Team auch den Wechsel zwischen Fall und Privatleben. Ein Highlight für mich ist natürlich, dass das Buch genau dort spielt, wo ich wohne, Regionalkrimi-Feeling pur. Und gestern stand bei uns in der Zeitung tatsächlich, dass in Marienhafe ein Auto ausgebrannt ist... .... :).
Dieses regionale Flair muss man einfach mögen, es ist ruhiger und beschaulicher und eben anders als ein Großstadtkrimi. Auch die Idee, die beiden Hauptfiguren abwechselnd aus der Ich-Perspektive erzählen zu lassen, finde ich gut, denn so kommt das menschliche Flair und Miteinander mit all seinen Problemen und Facetten deutlich zum Vorschein.

Fazit: Ein interessantes Konzept für ein tolles neues Ermittlerteam. Ein gelungener Regionalkrimi.

Bewertung vom 02.05.2024
Die Influencerin
Russ, Rebecca

Die Influencerin


ausgezeichnet

Influencer- heutzutage ein Traumjob für viele Menschen.

Ich fand das Buch sehr spannend und habe es an einem Nachmittag gelesen , obwohl ich dem Thema eher desinteressiert gegenüberstehe. Aufgewachsen in einer Welt , in der es noch kein Internet gab, und im täglichen Leben eher minimalistisch angehaucht, zudem noch seit 24 Jahren ohne Fernseher lebend, tangiert mich die schöne - schreckliche Welt des Schein - Seins so überhaupt nicht.
Trotzdem hat mich das Buch sehr berührt. Diesen Zwang etwas produzieren zu müssen, kennt man natürlich aus der Arbeitswelt, aber die Abhängigkeit von sogenannten Followern die diese Produktionen anonym und ungeniert bewerten können, möchte ich mir gar nicht vorstellen. Zumal keine Trennung stattfindet zwischen der natürlichen und der arbeitenden Person, da sich alles über Social-Media abspielt. Dieses sich verstellen müssen kann Menschen bestimmt in eine Lage bringen, in der sich Sarah gerade befindet, auf der Suche nach dem richtigen Ich und mit Schuldgefühlen beladen, da man in diesem Beruf auf Gedeih und Verderb all jenen ausgeliefert ist , die entweder ihre Produkte beworben haben möchten, oder denjenigen, die diesen gezeigten Idealen nacheifern, da sie selber ihr eigenes Ich nicht kennen.
Da das Buch aus Sarahs Perspektive geschrieben ist, fand ich die Thematik sehr gut herausgearbeitet, auch gerade in Bezug auf die Familiendynamik. Das Buch ist eher ein ruhiger Psychothriller, der von den Wendungen lebt und der Angst der Protagonistin. Es kommt mit sehr wenigen Hauptfiguren aus, ist aber nie langweilig, und die Wendungen zum Ende hin überraschen dann doch.
Der Schreibstil ist sehr gut, berührend und obwohl recht wenig aktive Spannung herrscht immer fesselnd und sehr flüssig zu lesen. Die kursiven Einschübe der vermeintlichen Täterperson lassen den Leser gut miträtseln und es gibt zu Beginn eines jeden Kapitels einen Hasspost um zu verdeutlichen, warum Sarah so handelt. Sarah als Hauptfigur war toll charakterisiert, wenngleich sie mir nicht sympathisch war, was aber zu einem Großteil daran liegen mag, dass mir diese Welt so fremd und fern ist.
Fazit: Ein klasse Buch für alle, die ruhige Thriller mögen, die ihre Spannung aus der psychologischen , emotionalen Schreibweise holen.

Bewertung vom 28.04.2024
Deine Lust - mein Wille   Erotische Geschichten
Phillips, Cassidy

Deine Lust - mein Wille Erotische Geschichten


ausgezeichnet

Das Wagnis ist geglückt. Im Genre Erotik finde ich es manchmal schwieriger, mich auf neue Autoren einzulassen, da hier die Fallstricke für eine runde Geschichte andere sind. Entscheidend in diesem Genre ist (für mich) der Sprachstil und da hat mich die Autorin rundum glücklich gemacht. Sie schafft es, allen Geschichten eine erotische und schlüpfrige Note zu geben, ohne dabei vulgär zu werden. Worterotik pur.
Es sind insgesamt vier Geschichten, die jede für sich absolut stimmig sind. Die erste Geschichte beschreibt ein "ferngesteuertes" Blind Date, das genau zum richtigen Ziel führt, die zweite Geschichte ist ein echtes Blind Date :). Wenn man diese Geschichten kategorisieren müsste, würde ich die erste Geschichte unter Second Chance einordnen, die zweite unter Erotischer Fetisch, alles sehr emotional und befreiend beschrieben. Die dritte Geschichte hat einen Hauch von Romantic Suspense und die vierte würde ich unter Friends to Lovers einordnen :). Wie man sieht, gibt es viel über dieses Buch zu sagen, was ich persönlich sehr gut finde. Da die Geschichten etwas länger sind, finde ich das Verhältnis von erotischer Action und Charakterisierung bzw. Handlung sehr gelungen und ausgewogen.
Wobei alle Interaktionen zwischen den Protagonisten, durchaus erotisch beschrieben sind, Kopfkino tauglich und heiß, aber in der Gesamtschau würde ich sagen - alltagstauglich und für jedermann geeignet. Auch wenn die Spielarten variieren und vom missionarischen Mainstream abweichen, ist alles sehr straight, ausschließlich zwischen Mann und Frau und nur jeweils als Paar.
Und das soll jetzt kein Kritikpunkt sein, im Gegenteil, ich finde es toll, dass die Autorin es geschafft hat, so viel Erotik in diese Geschichten zu packen, ohne vulgär zu werden oder weitere Personen mit einzubeziehen.
Fazit: Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.04.2024
Geteilte Träume / Kinderklinik Weißensee Bd. 4
Blum, Antonia

Geteilte Träume / Kinderklinik Weißensee Bd. 4


ausgezeichnet

Auch der vierte Teil hat mich wieder in seinen Bann gezogen. Hauptprotagonistin ist nun Elisabeth "Lissi" Vogel, also die Nichte von Marlene. Sie hat es tatsächlich geschafft und darf ihren Dienst als Assistenzärztin in Weißensee antreten.
Fluch und Segen zugleich. Sie darf tun, was sie liebt, aber die Umstände sind nicht immer einfach. Auch innerfamiliär spaltet die Teilung Deutschlands die Familie und bringt schreckliche Veränderungen mit sich.

Das Buch spielt in der Nachkriegszeit, 19 Jahre nach Band 3, was ich persönlich gut finde, da man in den Wirren des Krieges kaum ein geregeltes Leben hatte und die Zeit zwischen den Bänden von der Autorin in Momentaufnahmen erklärt und beschrieben wird.
Die Sprachgewandtheit der Autorin lässt die Figuren lebendig werden und man leidet nicht nur mit den Protagonisten, sondern auch mit den kleinen Patienten. Auch die Unterschiede in den Besatzungszonen und die Anfänge der späteren DDR und BRD finde ich sehr gut beschrieben.
Alle Figuren sind authentisch und die Autorin bleibt ihren Personen - und Charakterbeschreibungen treu. Zeitweise war ich regelrecht geschockt von der Emotionalität der Sprache, besonders bei den Schicksalsschlägen gelingt es der Autorin, Gefühle sehr einfühlsam zu Papier zu bringen.
Auch wenn es sich bei dem Buch um eine, sagen wir mal, historische Familiensaga handelt, so ist doch eine latente Spannung zu spüren, die sich aus den unterschiedlichen Charakterisierungen und den Lebensumständen der damaligen Zeit ergibt.
Mir bleibt nur, dieses Buch allen Liebhabern historischer Romane zu empfehlen, die Reihe aber bitte mit Band 1 zu beginnen.

Bewertung vom 14.04.2024
Wenn die Laus juckt und der Zahn wackelt
Gatinho, Vitor

Wenn die Laus juckt und der Zahn wackelt


ausgezeichnet

Um im Stil des Buches zu bleiben. Es ist ziemlich cool. Mit Witz und Humor werden verschiedene Wehwehchen beschrieben, wie man als Eltern damit umgehen kann und worauf man besonders achten sollte. Einfühlsam beschreibt der Autor seine Arbeit und man merkt in jedem Satz, dass er seinen Beruf und auch seine kleinen und großen Patienten ernst nimmt und helfen möchte. Mein Kind ist 11 Jahre alt, passt also ziemlich genau in das Altersschema des Buches und ich habe mich zwischen den Zeilen sehr wohl und verstanden gefühlt . Gut finde ich, dass auch ernste Themen angesprochen werden, wie die Gefahr von Übergriffen, Mobbing und Tod. Der Schreibstil ist locker, alles wird verständlich erklärt und das Buch ist super in Kapitel unterteilt.

Persönlich hätte ich mir noch etwas mehr Input gewünscht, dass die Themen noch etwas mehr in die Tiefe gehen, z.B. mit Adressen direkt im Kapitel, also noch etwas mehr Aufklärung für die Eltern.
Das Allermeiste und Wichtigste wurde erwähnt und gut beschrieben, aus meiner Erfahrung mit meinem eigenen Kind hätte ich mir noch folgende Einschübe gewünscht.
Blasenentzündung. (Kind sagt es nicht, weil es peinlich ist), Sonnenstich, dass man bei Unfällen in der Schule und im Kindergarten dies melden muss, damit es der zuständigen Gemeindeunfallversicherung gemeldet werden kann und damit zum D-Arzt muss. Und dass es jetzt auch weiße U-Hefte für die U-Untersuchungen beim Zahnarzt gibt. Ja, als Zahnärztin sehe ich auch so manche Facette des Familienlebens, und ich bin da ganz bei dem Autor und finde das Buch einfach wunderbar und einfühlsam. Vor allem die Erklärungen, wie sich ein Kind in diesem Alter fühlt, haben mir sehr gut gefallen und den Kooperationsrucksack nehme ich auf jeden Fall mit. Eine tolle Idee und so einfach und verständlich. Vielen Dank für dieses tolle Buch.

Bewertung vom 12.04.2024
Nichts vergeht
Clark, Tracy

Nichts vergeht


sehr gut

Der neue Fall für Harriet Foster ist sehr rasant und ausgesprochen politisch, da die ermordeten Personen alle im Stadtrat sind. Da stehen die Ermittler ganz schön unter Druck. All diese Gefühle, auch die Hilflosigkeit während der Ermittlungen werden sehr gut eingefangen und die Dynamik unter den Ermittlern sorgt auch für Spannung. In einer positiven Art und Weise, da solche Animositäten in der Arbeitswelt total normal sind. Harriet kommt auch ein wenig sympathischer und nicht mehr ganz so zerrissen daher. Ihr persönliches Befinden steht hinter dem Fall zurück, und das macht das Buch sehr ausgewogen . Wobei mir der Nebenstrang mit Glynnis dann schon wieder zu viel war. Die Haupthandlung ist komplex genug und hat für mein Empfinden diesen Nebenstrang nicht gebraucht, zumal er auch überhaupt nicht aufgelöst wird. (Man hätte wenigstens einen Cliffhanger dafür finden können, damit der Leser auf eine Weiterführung im nächsten Band hoffen kann. )

Es werden einige Verdächtige präsentiert und glaubwürdig beleuchtet, und der Leser wird schon auf die eine oder andere Fährte gelockt. Ich finde auch, man kann dieses Buch lesen, ohne den Vorgänger zu kennen, es wird alles recht gut beschrieben. Sowohl Handlung als auch Erzählstil sind solide und spannend, allerdings verliert sich die Autorin oft in Einzelheiten und gibt der Handlung nicht genügend Raum. So auch beim Ende, dass ich mir gerne ein wenig anders vorgestellt hätte. Die mordende Person gibt zwar ihr Motiv preis, aber ein wenig Epilog hätte ich mir sehr gewünscht. Zudem fand ich das Verhältnis von Anzahl der Polizeibeamten zur Anzahl der Verdächtigen ein wenig unausgewogen. Mehr Ermittler als Verdächtige. Gut für die dynamisch-psychologische Spannung, schlecht für die Tätersuche. Da kann ein geübter Krimileser trotz mehrerer falscher Fährten sehr schnell hinter die Kulissen schauen.

Fazit: Grundsolide vier Sterne mit Potenzial nach oben.

Bewertung vom 12.04.2024
Murder in the Family
Hunter, Cara

Murder in the Family


sehr gut

Das Konzept dieses Buches ist anders. Man muss es mögen, da es keine wirkliche Erzählperspektive gibt. Jede Information wird durch Berichte , Ausschnitte, oder die Recherchen des Fernsehteams beschrieben.
Das ist sehr spannend als Konzept, hat allerdings den Nachteil, dass keine der beteiligten Personen in irgendeiner Art und Weise charakterisiert wird. Dadurch bleiben sämtliche Protagonisten in dem Buch blass und dimensionslos. Wobei, und das ist das Besondere an diesem Buch, man nicht so recht von Protagonisten sprechen kann, da jede Einzelheit nur von außen, oder anderen Personen beleuchtet wird.
Auch untereinander im Team kommen einige Besonderheiten zum Vorschein, die für Spannung und falsche Fährten sorgen. Für mich waren es zeitweise zu viele Personen, da das gesamte Team im Wechsel berichtet. Auch ist das Buch als E-Book im Kindle Format streckenweise schlecht lesbar, da die Berichte nicht richtig angezeigt werden und der Zeilenumbruch nicht stimmt.
Der Fall an sich ist ein Cold Case. Nicht spektakulär, aber gut ausgearbeitet und spannend beschrieben. Geübte Krimileser werden das Rätsel tatsächlich vor dem Team lösen können, aber das Buch ist spannend genug um den Leser weiterlesen zu lassen.
Fazit: Ich fand das Konzept genial, hatte allerdings Probleme mit der Vielzahl der Personen, die im Buch herumwuseln und recherchieren, und mir fehlte ein wenig die beschreibende Perspektive.
Vier wundervolle Sterne für ein genial anderes Buch.

Bewertung vom 26.03.2024
Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4
Strobel, Arno

Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4


sehr gut

Der vierte Teil der Reihe um Max Bischoff wirft den Leser schnell mitten ins Geschehen. Und tatsächlich ist die Handlung sehr rasant und lässt den Leser kaum zur Ruhe kommen. Es geht um Max' Vergangenheit und beinhaltet sehr traumatische Wiedererlebnisse bei Max. Durch diese persönlichen Auslöser ist er auch nicht so aufmerksam wie sonst, was ihm einige Probleme einbringt.
Es geht um wahre und falsche Liebe, Freundschaft und Stalking. Zum Thema Freundschaft sollte man unbedingt auch Marvin Wagner befragen, dem im Buch ein Licht aufgeht und dies eine sehr schöne Entwicklung mit sich bringt.

Ich kann es mir nicht verkneifen: Wenn ich Marvins Personenbeschreibung lese , habe ich immer das Bild meines allerliebsten forensischen Psychologen vor Augen: Chris Carter. (Mit der Frisur von Marc Bennecke). Grins. Auch wenn der inzwischen nicht mehr in seinem Beruf arbeitet, sondern Bestseller schreibt.

Das Figurenensemble an sich ist perfekt ausbalanciert und alle arbeiten gut zusammen, einen Antagonisten in Form von Frau Keskin gibt es auch. Trotzdem hat mich dieses Buch nicht so überzeugt wie seine Vorgänger. Es ist zwar immer noch toll und ich habe es in einem Rutsch bis 1 Uhr nachts durchgelesen, aber ein paar Kleinigkeiten haben mich doch gestört. Angefangen damit, dass es mir ein bisschen zu viel persönliches Drama war. Dann die ständigen Reibereien mit der Antagonistin, das hat zwischendurch für ein bisschen Wiederholungslangeweile gesorgt. Auch das Lektorat ist an manchen Stellen nicht perfekt, Sätze sind unvollständig und es gibt viele Flüchtigkeitsfehler.
Außerdem frage ich mich, ob es wirklich möglich ist, dass jemand, der psychisch so labil ist, unbemerkt in einer psychiatrischen Klinik arbeiten kann.
Geübte Thriller-Leser haben sehr schnell einen Verdacht, der sich leider auf den letzten Seiten auch bestätigt, da haben mir persönlich falsche Fährten und ein weiterer Verdächtiger gefehlt. Die Ermittlungen waren nur "straight - forward" und damit etwas zu schnörkellos, während private Befindlichkeiten zu viel Raum einnahmen.
Fazit: Ein spannender neuer Fall mit kleinen Schönheitsfehlern, trotzdem bleibe ich dieser Reihe unbedingt und von ganzem Herzen treu.

Bewertung vom 03.03.2024
Unter Druck / Polizeitaucherin Svea Roth Bd.2
Jansen, Marc

Unter Druck / Polizeitaucherin Svea Roth Bd.2


ausgezeichnet

Dieser zweite Teil der Reihe hat mich noch etwas mehr begeistert als der Auftakt.

Das tolle Hamburger Flair bekommt hier einige Risse durch dunkle Machenschaften, die mafiös strukturiert sind und sich gleich in fünf Leichen am Elbgrund zeigen. Svea entdeckt diese Leichen und ist auch persönlich involviert, denn sie kennt eines der Opfer persönlich. Es ist die Tochter eines Mitglieds ihres Tauchclubs. Nicht nur das Auffinden der Leichen ist persönlich, auch die Ermittler werden während der Ermittlungen persönlich bedrängt. Zu viel steht für die Täter auf dem Spiel.
Die Geschichte ist schlüssig aufgebaut und alle Charaktere entwickeln sich konsequent in eine für mich logische und stimmige Richtung. Das Verhältnis von Persönlichem und Story ist manchmal etwas unausgewogen, aber nie langweilig. Die Figur der Svea Roth wird etwas näher, weil sie es schafft, ein wenig nachzudenken und Trauer zuzulassen, was dem Buch sehr gut tut.
Es geht rasant zu in diesem Buch und auch hier wieder der kleine Kritikpunkt, dass sich die Charaktere manchmal medizinisch viel zu schnell regenerieren. Wobei die Spannung den Leser förmlich dazu zwingt, immer weiter zu lesen und auf eine glückliche Auflösung zu hoffen.
Gut gefällt mir auch der Teamgeist der verschiedenen Abteilungen untereinander und das Flair des Hamburger Hafens, das in diesem Buch sehr gut eingefangen wird.

Fazit: Ein rasanter zweiter Teil und eine klare Leseempfehlung.