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Benutzername: 
Mella
Wohnort: 
Wasserburg

Bewertungen

Insgesamt 4 Bewertungen
Bewertung vom 28.03.2013
Danach
Zan, Koethi

Danach


sehr gut

Ein faszinierender neuer Ansatz ist der Autorin gelungen. Sie beginnt dort, wo die meisten Krimis und Thriller schon lange aufgehört haben. Und zwar nach der Verurteilung. Nachdem der Täter schon inhaftiert ist. Und zeigt doch mit erschreckender Deutlichkeit, was für psychische Probleme die Opfer noch Jahre später noch haben.

Damit der Täter sicher nicht auf Bewährung frei kommt, muss Sarah aktiv werden. Denn der Tod an ihrer besten Freundin wurde nie aufgeklärt. Den Behörden reichte es, den Täter wegen Entführung zu verurteilen. Doch nun nach 10 Jahren ist es der Unterschied, ob er zur Bewährung frei kommt oder nicht.

Der Schreibstil ist flüssig und spannend und die Protagonisten faszinierend dargestellt. Denn Sarah war ja nicht alleine eingesperrt, sondern mit anderen Mädchen zusammen und sie muss sich nun ihrem schlimmsten Alptraum stellen. Dies gelingt ihr nicht alleine.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es ist schrecklich realistisch dargestellt. Der Psycho-Bereich kommt nicht zu kurz allerdings wird nur die Subjektive Sicht von Sarah dargestellt.

Den Schluss fand ich etwas mager und abgehakt, daher ziehe ich einen Punkt ab.
Wer einen unblutigen Thriller sucht und trotzdem was für starke Nerven, wird hier fündig.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.02.2013
Todeszeichen / Leitner & Grohmann Bd.1
Berwein, Saskia

Todeszeichen / Leitner & Grohmann Bd.1


sehr gut

Der Künstler geht um. Dabei handelt es sich um einen Serientäter, der "Kunstwerke" auf den Rücken der von ihm getöteten Frauen hinterlässt.
Und dies ausgerechnet in einer reichen Kleinstadt, die nur eine kleine Polizeidienststelle unterhält. Zwar sehr gut ausgestattet mit einem eigenen Pathologen und 4 Kommissaren, doch viel zu klein um mit dem Arbeitsaufwand eines Serientäters zurecht zu kommen.
Jennifer ist eine der Kommissare und muss nun auch noch mit dem neuen Staatsanwalt zusammenarbeiten. Dieser ist kein Schreibtischtäter, sondern mischt sich kräftig in die Ermitllungen ein.
So gesehen ein sehr erfrischender Ansatz, der aus dem üblichen "Kommissar-Einerlei" heraus sticht. Der Kriminalfall auch gut konstruiert und spannend geschrieben. Wenn auch zum Schluss hin einige Fragen offen bleiben. Der Schreibstil lässt sich sehr gut lesen.
Ein gelungenes Debut der Autorin, welches noch etwas Luft nach oben lässt.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.01.2013
Milano Criminale
Roversi, Paolo

Milano Criminale


gut

Zwei Jungen werden durch das gleiche Ereignis geprägt. Jeder von ihnen anders. Der eine wird Polizist, der andere nimmt die Verbrecher zum Vorbild.
Das ist die Ausgangslage dieses Romanes. Dabei zeichnet er ein sehr interessantes Bild von Italien und im Speziellen Mailands in den 60ern bis in die 70er Jahre. Eine Zeit, in der es Menschen finanziell nicht immer gut ging, aber den Banken schon. Eine Zeit, in der die großen Raubüberfälle stattfanden und viele Menschen die Verbrecher bewunderten. Einfach, weil sie sich nicht anpassten und nur von den Reichen nahmen.

In dem Buch, welches durch Episoden unterteilt ist, kann man die Geschichte zweier Männer verfolgen. Der eine wird Polizist und führt ein eher "langweiliges" bürgerliches Leben. Sein Job ist es Räuber zu jagen. Sein Leben verläuft zwar in geregelten Bahnen, doch ist es auch nicht immer leicht. Sehr realistisch und sympathisch beschrieben.
Nicht weniger sympathisch wird der andere Mann dargestellt. Ein Mann, der zum Verbrecher wird. Der bei den Großen Räubern lernt und dann selbst in diese Liga aufsteigt. Was mich nur immer gewundert hat - er ist noch so jung! Er war wohl wirklich sehr frühreif.
Dabei war er aber immer fair und hat Blutvergießen vermieden, allerdings nur fast bis zum Schluss.

Dazu werden noch viele weitere Episoden rund um die Personen erzählt. So wird der Aufstand der Studenten auch über eine Episode der Anführer erklärt und auch weitere Leute, die die beiden Hauptprotagonisten prägen, bekommen eigene Kapitel.

Mir hat die Geschichte an sich gut gefallen, doch gibt es einige Kritikpunkte.
Es ist einerseits keine einfache flüssige Sprache, auch wenn sie sich noch gut lesen lässt. Ich hätte mir auf jeden Fall ein Personenregister gewünscht, da der Autor die Protagonisten mal mit Vornamen nennt, mal mit Nachnamen, aber selten beides zusammen. Bei der Vielzahl der Personen hätte ich mir hier mehr Überblick gewünscht. Das hat mich schon ein wenig verwirrt.
Auch fand ich den Schluss doof. Zwar treffen beide Protagonisten als Erzfeinde aufeinander, doch statt hier die Geschichte zu beenden wird darauf hingewiesen, dass es in vier Jahren weiter geht.
Zudem weiß ich immer noch nicht, ob das Buch auf Tatsachen beruht oder nicht. Sollte es auf Tatsachen beruhen, dann ist es ein faszinierender Roman über die damalige Zeit - ein Blick in die Geschichte.
Bestimmt für alle sehr interessant, die damals die Nachrichten über Italien verfolgt haben. Ich bin leider ein wenig zu jung und mir fehlte, die Beschreibung der Zeit ein wenig.
Insgesamt lässt sich das Buch sicher gut lesen, ist aber etwas anspruchsvoller und man sollte ein Grundinteresse für Italien in den 60ern /70ern mitbringen

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.