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Benutzername: 
LauraCroft
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 7 Bewertungen
Bewertung vom 07.11.2009
Entlieben für Fortgeschrittene
Lubek, Conni

Entlieben für Fortgeschrittene


gut

Lchen`s Liebesreise
Lchen hat einen Neuen, einen neuen Freund, nämlich Dick. Dick ist Holländer und ziemlich anhänglich. Lchen durchlebt immer wieder ein Wechselbad der Gefühle mit Dick. Denn zu Hause in Hamburg geht er ihr ganz schnell auf die Nerven und Lchen verkriecht sich in ihre Arbeit und anschließend noch auf einen einsamen Drink in einem Hotel, damit sie Dick nicht sehen muss. Aber ist er nicht mehr da oder sie ist bei ihm zu Hause in Amsterdam, läuft eigentlich alles gut. Was ist nur los mit Lchen, liegt es nur an ihr?

Nach einiger Zeit gesteht Dick Lchen, dass er verheiratet ist. Für Lchen bricht eine Welt zusammen, was soll sie machen, sie liebt ihren Dick doch? Lchen beschäftigen von nun an viele Fragen. Verlässt Dick seine Frau für sie? Wie und wo wollen sie ggf. zusammenleben? Kann das Ganze bei dem Hin und Her überhaupt klappen? Dies findet Lchen auf ihrem schweren Lebensweg in diesem Buch über Umwege heraus.

Der Nachfolger von "Anleitung zum Entlieben", ist wieder einmal sehr amüsant und umgangssprachlich geschrieben. Jedoch hat er meiner Meinung nach zur Mitte hin einige Längen, wobei mir das Ende der Geschichte dann jedoch wieder zu schnell erzählt wird. Für diejenigen, denen der erste Teil sehr gut gefallen hat, ist die Ausgabe für dieses Buch sicher eine gute Investition. Für Neueinsteiger ist dieses Buch aber auch geeignet, da man keinerlei Vorkenntnisse benötigt um die Handlung zu verstehen. Es ist ein Buch für kurzweilige Stunden, in denen man sich entspannt etwas berieseln lassen kann und das durchaus den einen oder anderen Lacher parat hält. Wer jedoch etwas Tiefsinniges erwartet, sollte zu einem anderen Buch greifen.

Bewertung vom 21.08.2009
Verbrechen. Ausgezeichnet mit dem Kleist-Preis 2010
Schirach, Ferdinand von

Verbrechen. Ausgezeichnet mit dem Kleist-Preis 2010


gut

Verbrechen aus einem anderen Blickwinkel

Bei diesem Buch wird der Leser, nicht wie beim Lesen eines Krimis auf die Täterjagd geschickt, sondern er erhält elf ausgeschmückte Tatsachenberichte über Leute die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. In diesem Werk werden Verbrechen aus der Sicht des Täters geschildert und was diesen dazu veranlasst hat die Tat zu begehen. Hierbei handelt es sich nicht nur um Tötungsdelikte sondern beispielsweise auch um einen Banküberfall. Die elf voneinander unabhängigen Handlungen erzählen von den Lebensumständen und -geschichten der Täter und der Opfer und wie sich die Taten zugetragen haben, mit zum Teil überraschenden Wendungen. Bei den Erzählungen nimmt der Autor kein Blatt vor den Mund und berichtet überaus detailliert über die teilweise sehr blutigen Taten.

Der Autor ist selbst Strafverteidiger und berichtet in seinem Werk aus seinen eigenen beruflichen Erlebnissen. Die Sprache des Schriftstellers ist verständlich und die Sätze sind in der Regel einfach und kurz gehalten. Das Buch hat entfernt etwas von einer Gerichtsreportage, wenn auch etwas ausschmückender geschrieben. Zwei Geschichten konnten mich nicht so sehr in den Bann ziehen, da sie für mich im Vergleich zu den anderen Geschichten nicht diese extreme Bedeutsamkeit hatten, auf die die anderen Handlungen meiner Meinung nach jedoch abgezielt haben.

Das Buch ist all denjenigen zu empfehlen, die auch mal einen Blick auf die andere Seite, nämlich dem Blickwinkel des Täters, werfen möchten.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.06.2009
Alles wegen Werner
Haskamp, Bettina

Alles wegen Werner


gut

Clara ist eine unselbstständige Frau, die nach 30-jähriger Ehe gezwungen wird ihr Leben neu zu ordnen. Ihr Mann Werner hat sie mit einer Brasilianerin betrogen und als Clara dies zufällig bemerkt, schmeißt dieser sie aus der gemeinsamen Luxus-Villa in Portugal, um die Villa schnellstmöglich zu verkaufen. Clara überdenkt deprimiert ihr Leben und überlegt sich, wie sie, als ungelernte Arbeitskraft, die zuvor immer auf ihren nörgeligen Mann gestellt war und sorglos in den Tag hineinlebte, ihr Leben nun in den Griff bekommen soll. Nach Tagen, geplagt von Selbstmitleid und Unmengen von Wein, kommt sie so langsam zu sich und lässt sich über ihren Anwalt eine heruntergekommene Hütte mitten auf dem Land kaufen, welche sie sich vorher noch nicht einmal angeschaut hat. Und ab diesem Zeitpunkt bekommt Claras Leben eine Wendung. Sie genießt die Ruhe auf ihrem großen und einsamen Grundstück und die Zeit mit ihrem Hund Tom. Clara lebt vorerst in den Tag hinein und freundet sich immer mehr mit den portugiesischen Dorfbewohnern an. Bis sie eines Tages nach Hause kommt und sich ein wildfremder Kerl in ihrem Bett befindet. Aber das ist noch längst nicht alles was Clara in nächster Zeit beschäftigt und ihren Lebensumstand wieder auf den Kopf stellt.

Es ist ein Buch, das einen auf die Reise in einen Teil von Claras Leben mitnimmt. Der portugiesische Flair kommt in dieser Geschichte immer mal wieder durch, so dass ich mir beim Lesen manchmal selbst wie im Urlaub oder als Besucher in Portugal vorkam.

"Alles wegen Werner" lässt sich durch den einfachen Schreibstil und die gradlinige Handlung zügig weg lesen. Wer ohne geistige Anstrengung ein wenig abschalten und in die Gefühlswelt von Clara eintauchen möchte, findet bei diesem Buch einigen Spaß. Ich muss im Nachhinein sagen, dass es eine nett zu lesende Geschichte war, jedoch sollte der Leser nichts hoch Trabendes erwarten. Es wird immer mal wieder ein wenig Spannung erzeugt, jedoch war für mich das Handlungsende zu vorhersehbar. Das Buch wird nicht allzu lange in meinem Bücherregal verweilen, denn ist es einmal gelesen, lässt es mich nicht den Wunsch verspüren, die Geschichte von Clara nochmals zum Lesen in den Händen zu halten. Ein nettes Buch für Zwischendurch, aber mehr auch nicht.

Bewertung vom 30.04.2009
Kaltduscher
Sachau, Matthias

Kaltduscher


sehr gut

Eine Männer-WG die zum Lachen animiert

Diese Männer-WG ist schon was Besonderes. Oliver Krachowitzer, genannt Krach, berichtet aus dem eigentlich lustigen Männer-WG-Leben, wäre da nicht der Vermieter Herr Wohlgemuth. Dieser macht den Bewohnern mit unnützen und daher interessanten Bauarbeiten am Haus das Leben zur Hölle, um sie dazu zu bringen, dass sie eigenständig den Mietvertrag kündigen. Aber mit der Pfiffigkeit und Ausdauer der WG-Bewohner hat er nicht gerechnet. So wie die Männer dieses WG-Schlags nun mal sind, stört sie beispielsweise nicht einmal ein bauwerkliches Loch in der WG-Wand, inklusive dessen dadurch entstandenen Bauschutts und Drecks innerhalb der Wohnung. Außerdem gibt es da noch die Spezies Frauen, im Leben von Krach, dessen „Sprache“ oder Annäherungstaktiken er nicht vollständig entschlüsseln vermag und es im Verlaufe des Buches zu einigen lustigen Verwirrungen kommt.

Die Geschichte ist einfach und locker flockig geschrieben, so dass man dieses Buch zügig weg lesen kann. Der Humor kommt nicht zu kurz und ich mochte das Buch zum Ende hin gar nicht mehr aus der Hand legen, da ich wissen wollte wie es aus geht.

Die Bewohner der WG haben alle einen speziellen Charakter oder Interessen die sie so authentisch und liebenswert machen. Manchmal habe ich gedacht, ja entfernt ähnlich könnte es vielleicht so tatsächlich in einer Männer-WG zugehen. Hierzu braucht es aber auch die entsprechend verrückten und sehr spaßigen Männer um dieses spezielle WG-Leben abzubilden.

Alles in allem ist es ein lustiges Buch für zwischendurch. Es ist eine kurzweilige Geschichte mit nicht ganz abwegigen „Männerproblemen“, die auf humorvolle Art betrachtet werden. Krach und die Bewohner sind mir während des Lesens ans Herz gewachsen, wobei ich mir persönlich solche Mitbewohner nicht unbedingt wünsche, aber in Buchform nehme ich sie sehr herzlich in meinem Buchregal als neue Bewohner auf.

Bewertung vom 12.04.2009
Die Känguru-Chroniken / Känguru Chroniken Bd.1
Kling, Marc-Uwe

Die Känguru-Chroniken / Känguru Chroniken Bd.1


weniger gut

Verrückt und abstrus, so könnte man dieses Buch bezeichnen. Marc-Uwe und sein Mitbewohner das Känguru erleben einiges, bei dem ich manchmal nur Lachen, mit dem Kopf schütteln oder mich einfach gefragt habe, was das ganze eigentlich soll.

Der Autor fasst seine Kapitel in sehr kurze Gespräche und Handlungen von Marc-Uwe und seinem neuem Mitbewohner dem Känguru, die insgesamt jedoch keine zusammenhängende Geschichte ergeben, daher ist es schwierig eine kurze Handlung wiederzugeben. Thematisch wird beispielsweise Kritik an Discountläden, Ikea und Co. geübt und auch auf gesellschaftliche sowie politische Seitenhiebe wird nicht verzichtet und dies in einer ganz gewissen Art von Humor.

Insgesamt muss ich sagen, hat mich das Buch mich nicht sonderlich überzeugt. Ich fand es zwar stellenweise recht lustig und konnte über einige Passagen lachen, aber dadurch dass das Buch durch Kurzgeschichten und den gleichartigen Humor geprägt ist, konnte ich mich nicht dazu aufraffen dass Buch länger zum Lesen in der Hand zu behalten. Ich denke es ist vielleicht gut geeignet, um kürzere Wartezeiten, wie z.B. im Wartezimmer beim Arzt oder bei einer kurzen Bahnfahrt, zu überbrücken, aber mehr auch nicht. Vielleicht war es stellenweise auch nicht mein Humor, was natürlich die Bewertung dieses Buches auf jeden Fall beeinflusst.

Wer gern lacht und mal kurz ein paar Kapitel zwischendurch liest, weil sich gerade die Möglichkeit bietet, dem könnte dieses Buch gefallen. Allen anderen, die eine zusammenhängende Handlung und keine Kurzgeschichten erwarten und die nicht den speziellen Humor des Autors teilen, dem rate ich von diesem Buch ab. Vielleicht ist es ratsam vor dem Kauf ein wenig quer zu lesen um zu schauen, ob das Buch den eigenen Humor trifft.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2009
Tee mit Buddha
Vieser, Michaela

Tee mit Buddha


ausgezeichnet

Um mehr über die Kultur und das Leben im Kloster zu erfahren begibt sich Michaela Vieser auf eine Reise nach Japan. Dort angekommen muss sie feststellen, dass sie sich ein Leben im Kloster ganz anders vorgestellt hat, als es tatsächlich ist. Sie ist von der modernen Ausstattung, der Unterbringung im Kloster und der Umgebung sehr überrascht. Dies hätte sie nicht erwartet. Michaela Vieser erlernt vor Ort u.a. die Kunst der Teezeremonie, Ikebana, Schwertkampf und die Kalligraphie. Außerdem wird sie wird von einem außenstehenden Zen-Meister unterrichtet. Die Erlebnisse und Reisen mit den Klosterbewohnern werden auf eine schöne Art und Weise berichtet. Jede wichtige Station auf der Reise von Michaela Vieser wird in einem anderen Kapitel beschrieben. Ich konnte mir auf Grund der Berichte gut vorstellen, wie sie dort lebt und sich in manchen Situationen fühlt. Einzelne Personen werden genauer beschrieben, z. T. auch recht humorvoll, so dass ich an dem einen oder anderen Grinsen nicht vorbei kam. Auch die Fettnäpfchen in die Michaela Vieser auf Grund der kulturellen Unterschiede hineingetreten ist, hinterließen ein kleines Lächeln auf meinem Gesicht. Es war sehr schön mit zu verfolgen, wie sich Freundschaften zwischen der Autorin und den beteiligten "Lehrern" und Klosterbewohner entwickelten.


Jedes Kapitel wird durch einen anderen besonderen japanischen Leitspruch begonnen, was einen zum Nachdenken anregt. Folgender Satz des Zen-Meisters aus dem Buch wird mir sicherlich besonders in Erinnerung bleiben, "Was immer du auch tust, tue es mit deinem vollen Bewusstsein".

Ich finde es ist ein durchaus lohnendes Buch, von dem ich positiv überrascht wurde. Wer sich ein wenig für die japanische Kultur und Lebensart der Mönche interessiert, jedoch nicht viel Vorahnung über das Land und die Kultur hat, dürfte hierin ein interessantes Buch finden. Erwartet man jedoch ein religiöses Buch oder eine Anleitung zur "Erleuchtung" wird man hier eher enttäuscht sein. Was ich ebenfalls positiv hervorheben möchte, ist das Wörterverzeichnis am Ende des Buches, in dem man viele Bedeutungen der japanischen Wörter nochmals nachlesen kann.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.