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Benutzername: 
nixe
Wohnort: 
Hagen

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 15.12.2015
Sterne über der Alster
Jary, Micaela

Sterne über der Alster


sehr gut

Mit "Sterne über der Alster" hat die Autorin Micaela Jary einen gelungenen Nachfolger von "Das Haus am Alsterufer" geschrieben. Die Handlung dieser Fortsetzung knüpft genau dort an, wo der Vorgänger endete.
Man begegnet vielen Figuren, die bereits aus dem 1. Band bekannt sind. Sehr schnell sind dem Leser die Charaktereigenschaften der jeweiligen Figuren wieder vertraut. Der Leser braucht keine Angst vor Erinnerungslücken an Band 1 zu haben. An den notwendigen Stellen gibt Micaela Jary eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse, so dass die beschriebenen Ereignisse sehr schnell wieder präsent sind und man mitten im aktuellen Geschehen ist.
Micaela Jary schreibt wieder sehr flüssig, unterhaltsam und fesselnd. Wie bereits in ihren anderen Romanen, gelingt es ihr auch in "Sterne über der Alster" wieder sehr gut und detailliert das politische Geschehen in ihre Geschichte einzubetten. So ist Politik auch für mich sehr interessant und lebhaft dargestellt. Neben der Politik beschreibt Jary aber auch die tlw. schwierigen Lebensumstände aller Bevölkerungsschichten kurz nach dem Ende des 1. Weltkriegs sehr detailliert und anschaulich. Wieder fühlte ich mich teilweise direkt selbst am Ort der Handlung anwesend.
Die Figuren stellt die Autorin sehr authentisch und lebhaft, aber vor allem sehr liebevoll dar. Man kann sie sich sehr gut vorstellen und entwickelt auch Gefühle für einzelne Personen. So konnte ich selbst z.B. über Lavinias Art immer wieder genervt den Kopf schütteln. Mit anderen Figuren leidet man, oder fiebert mit.
Insgesamt hat mir der 1. Band etwas besser gefallen. Am Ende von "Sterne über der Alster" ging es mir doch etwas zu schnell bzw. fehlte mir etwas Handlung.
Das Ende lässt dem Leser noch sehr viel Raum für Spekulationen, da doch recht viele Fragen ungeklärt bleiben.
Da ich persönlich es nicht so gerne mag, mit offenen Fragen und Spekulationen ein Buch zu beenden, habe ich eine große Bitte: Es muss noch eine weitere Fortsetzung um die Reedersfamilie Dornhain geben :-)

Ich ziehe eine halben Stern ab, weil es mir wie bereits erwähnt am Ende alles etwas zu schnell ging und mir zu viele Fragen ungeklärt bleiben. Insgesamt vergebe ich also 4,5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung :-)

Bewertung vom 18.11.2015
Wie ein fernes Lied (eBook, ePUB)
Jary, Micaela

Wie ein fernes Lied (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Wie ein fernes Lied" von Micaela Jary kann den Leser von Anfang bis wirklich zur letzten Seite fesseln. Sofort ist man mitten im Geschehen und hat das Gefühl tatsächlich alles mitzuerleben oder zu beobachten. Dabei ist es egal in welcher der beiden Zeitebenen man sich befindet. "Wie ein fernes Lied" spielt in zwei unterschiedlichen Zeitebenen. Ein Handlungsstrang verläuft zu Zeiten des 2.Weltkriegs und der zweite Handlungsstrang im Jahr 1999. Jeder Handlungsstrang für sich ist sehr informativ und vor allem sehr spannend. Mit der Zeit ergeben sich immer mehr Verknüpfungen dieser beiden Handlungsstränge. Geschickt baut Micaela Jary diese Verknüpfungen in das Geschehen ein. Die Spannung baut sich immer mehr auf, da viele Kapitel mit einem Cliffhanger enden. Man fiebert mit allen Charakteren beider Handlungsstränge mit. Das Buch hält den Leser bis zum Schluss gepackt. Der Leser wird so regelrecht zum Weiterlesen gezwungen. Außerdem fängt man an mitzurätseln. Und obwohl ich einige Zusammenhänge richtig vermutet habe, gab es für mich dennoch so manche Überraschung. Besonders die Auflösung, die wirklich erst ganz am Ende erfolgt, brachte noch einige sehr interessante Überraschungen mit sich. Das Ende ist wunderschön. Es blieb keine Frage offen.

Die Charaktere sind sehr gut und vor allem authentisch dargestellt. Ich habe nicht alle Hauptpersonen gemocht, war sogar teilweise von Marga etwas genervt. Aber gerade Margas Art mit ihren Ecken und Kanten, lässt sie authentisch wirken. Und vor allem sorgt sie in diesem Roman so für viel Spannung..

Micaelas Schreibstil ist mir bereits aus ihren anderen Romanen bekannt. Mir gefällt der flüssige und detaillierte Schreibstil sehr gut. Aber sie schreibt auch sehr informativ und atmosphärisch. Doch nicht indem sie Informationen aneinander reiht, sondern den Leser vieles selbst erleben lässt. Wie bereits erwähnt, taucht man richtig in ihre Geschichten ein. Man meint das Gelesene selbst zu erleben. Dabei ist es ganz egal ob es freudige Ereignisse oder traurige Ereignisse sind. Ganz besonders muss in diesem Roman noch die Musik erwähnt werden. So schön und detailliert beschrieben, dass man beim Lesen die Musik im Ohr hat und ein Kribbeln in den Füßen verspürt und lostanzen möchte. Ich habe wie schon bei "Das Bild der Erinnerung" viel im Internet nach den erwähnten Liedern gesucht und gelauscht.

Für mich bisher mein Buch des Jahres 2015 :-)

Vielen Dank für dieses tolle Leseerlebnis!!

Bewertung vom 17.02.2015
Das Salz der Erde / Fleury Bd.1 (eBook, ePUB)
Wolf, Daniel

Das Salz der Erde / Fleury Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Das Salz der Erde" von Daniel Wolf ist mein Buch des Jahres. Endlich mal wieder ein "richtiger" historischer Roman.

Als ich das Buch das 1. Mal sah, weckte das ansprechende Cover sofort meine Neugier. Das Cover stimmt sehr gut auf den Inhalt ein. Die ca. 1100 Buchseiten sind innerhalb kürzester Zeit gelesen gewesen. Und obwohl das Buch bereits so viele Seiten hat, hätte ich noch gerne immer weiter gelesen. Daniel Wolf erzählt von der 1. Seite an sehr packend und sehr anschaulich, so dass man sofort in die Geschichte eintaucht, mitgerissen wird und nicht mehr loslassen kann. Ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt.

Besonders gut hat mir die Verknüpfung historischer Fakten mit der Phantasie des Autors gefallen. Dem Buch liegt eine gründliche Recherche zugrunde. So erfährt der Leser sehr detailliert und interessant dargestellt sehr viel über das Leben gegen Ende des 12. bzw. Anfang des 13. Jahrhunderts. Dazu gehören z.B. Die Aufgaben einer Kaufmannsgilde aber auch allgemeine Sorgen und Ängste sowie Freuden. Die Spannung des Buches entsteht vor allem durch das ständige "Auf und Ab", freudigen Ereignissen folgen direkt Schicksalsschläge oder umgekehrt. Genau wie im echten Leben konnte man nicht erkennen was als nächstes geschehen würde. Auch die Charaktere sind sehr liebevoll und glaubwürdig dargestellt. Egal ob Gut oder Böse, jeder erlebt Freudiges oder Schicksalsschläge. Zusätzlich entwickeln sich die Charaktere im Verlauf des Romans fort. Das alles lässt sie lebendig, menschlich und authentisch erscheinen.

Obwohl "Das Salz der Erde" etwas anspruchsvoller ist, lässt es sich flüssig und zügig lesen. Jedes Kapitel beginnt mit einer Orts- und Zeitangabe und erleichtert dem Leser so die Orientierung.

Am liebsten würde ich mehr als die 5 möglichen Sterne vergeben.

Fazit: Was für ein gelungenes Debüt! In "Das Salz der Erde" erzählt Daniel Wolf sehr packend und authentisch wie das Bürgertum um seine Rechte kämpft. Alles wirkt sehr lebendig. Ein dicker historischer Schmöker, der viel interessantes über die Handlungszeit erzählt und absolut nie langweilig war, sondern packend bis zur allerletzten Seite. Unbedingte Leseempfehlung!

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