Die Stille vor dem Tod
An einem kalten Oktobertag werden Smoky Barrett und ihr Team nach Denver, Colorado, gerufen. Im Haus der Familie Wilton ist Schreckliches geschehen: Die gesamte fünfköpfige Familie wurde ermordet, und der Täter hat durch eine mit Blut geschriebene Botschaft Smoky mit der Lösung des Falles beauftragt. Doch das Unheil ist weit größer, denn die Wiltons sind nicht die einzigen Opfer. Insgesamt drei Familien wurden in der gleichen Nacht und in unmittelbarer Nähe voneinander getötet. "Komm und lerne", lautet die Botschaft an Smoky. Es wird ein grausamer Lernprozess, das Böse in seiner reinsten Form, in seiner tiefsten Abgründigkeit zu spüren. Smoky gelangt an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Und weit darüber hinaus.
Die Stille vor dem Tod - Leseprobe
Ich rümpfe die Nase, so scheußlich sind die Verwesungsgerüche.
Sie sättigen die Luft, dick und schwer, und ich spüre (wie immer sehr lebhaft), dass ich mit jedem Atemzug den Tod inhaliere.
Es ist ein sinnloser Gedanke, aber wie üblich kann ich ihn nicht loswerden. So war es schon bei meiner allerersten Begegnung mit den Gerüchen des Todes gewesen; der abscheuliche Gestank hatte mir so zugesetzt, dass ich Hals über Kopf aus der Haustür in den Vorgarten geflüchtet war, die Hand vor dem Mund.
Ich hatte es gerade noch bis auf den Rasen geschafft, als mir die Kotze auch schon zwischen den gespreizten Fingern hindurchspritzte. Damit hatte ich zwar den Tatort unversehrt gelassen, war aber in die Fänge der Außenwelt geraten: Eine Gruppe von Cops und FBI-Leuten schaute zu, wie ich auf die Knie fiel und drei Viertel eines Cheeseburgers mit einer großen Portion Pommes herauswürgte. Von diesem Moment an hatte ich für ein paar Monate den Spitznamen »Kotzbrocken« weg.
Beim Schlucken habe ich das Gefühl, dass mir etwas Pelziges, Schleimiges durch die Kehle kriecht. Unwillkürlich schüttle ich mich. Der »Kotzbrocken« ist zwar Vergangenheit, aber die Erinnerungen sind noch wach, und sie sind so widerwärtig wie eh und je.
»Stinkt ganz schön«, meint Alan, der meine Gedanken gelesen hat. Er hat die Augen leicht zusammengekniffen, und seine Nasenflügel sind gebläht. Er schüttelt den Kopf. »Leichen sind eine verdammte Plage.«
»Sie sind lästig«, bestätige ich ihm. Am lästigsten sind zweifellos die Mordopfer.
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Cody Mcfadyen
Cody Mcfadyen wurde 1968 in Fort Worth, Texas (USA) geboren. Er wuchs in mehr als einfachen Verhältnissen auf, fühlte sich in der Schule unterfordert und interessierte sich bereits in seiner Kindheit für das Schreiben.
Mit 16 Jahren brach Cody Mcfadyen seine High-School-Ausbildung ab und widmete sich sozialer Arbeit für Drogenabhängige und unterstützte Selbsthilfegruppen.
Er unternahm als junger Mann mehrere Weltreisen und arbeitete danach in den unterschiedlichsten Branchen z.B. als Webdesigner, bis er sich mit 35 vollständig dem Schreiben hingab. Mit 37 Jahre erfand er die Protagonistin seiner sensationell erfolgreichen Thriller-Reihe - Smoky Barrett.
„Die Blutlinie“ war sein erster Thriller, mit dem er direkt weltweit für großes Aufsehen sorgte, was sein Leben über Nacht komplett veränderte. Mit den Bestsellern „Der Todeskünstler“, „Das Böse in uns“ und „Ausgelöscht“ hat er die außergewöhnliche Thriller-Reihe um Smoky Barrett fortgesetzt. Seine Protagonistin jagt brutale Mörder und psychopathische Serienkiller, wird jedoch auch selbst nicht vom Schicksal verschont und verliert geliebte, ihr nahestehende Menschen. Im Jahr 2011 erschien - außerhalb der Smoky-Barrett-Reihe - der Thriller "Der Menschenmacher", in dem Opfer Selbstjustiz üben, um den Täter zu beseitigen. Cody Mcfadyens Thriller sind nichts für schwache Nerven, denn was er dem Leser serviert ist hart, zuweilen brutal und immer atemlos spannend.
Seine Bücher sind im deutschsprachigen Raum sehr beliebt und seine Fan-Gemeinde hierzulande ist rasant gewachsen.
Cody Mcfadyen lebt zurückgezogen und schreibt seine Bücher gern in einer privaten und häuslichen Umgebung. Er ist zum zweiten Mal verheiratet, Vater einer Tochter und lebt mit seiner Familie in Südkalifornien.