As The Dream of the Celt opens, it is the summer of 1916 and Roger Casement awaits the hangman in London's Pentonville Prison. Dublin lies in ruins after the disastrous Easter Rising led by his comrades of the Irish Volunteers. He has been caught after landing from a German submarine. For the past year he has attempted to raise an Irish brigade from prisoners of war to fight alongside the Germans against the British Empire that awarded him a knighthood only a few years before. And now his petition for clemency is threatened by the leaking of his private diary and his secret life as a gay man....
Vargas-Llosa, with his incomparable gift for powerful historical narrative, takes the reader on a journey back through a remarkable life dedicated to the exposure of barbaric treatment of indigenous peoples by European predators in the Congo and Amazonia. Casement was feted as one of the greatest humanitarians of the age. Now he is about to die ignominiously as a traitor.
Vargas-Llosa, with his incomparable gift for powerful historical narrative, takes the reader on a journey back through a remarkable life dedicated to the exposure of barbaric treatment of indigenous peoples by European predators in the Congo and Amazonia. Casement was feted as one of the greatest humanitarians of the age. Now he is about to die ignominiously as a traitor.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.11.2012NEUE TASCHENBÜCHER
Kolonialismus
und Keuschheit
Der Kongo hat ihn entjungfert, Sir Roger Casement, den Iren in britischen Diensten, als Konsul erst, dann als Sonderbeauftragten, um die Brutalitäten aufzudecken, die die belgische Kolonialverwaltung im Kongo bei der Kautschukgewinnung ausübte. Im „Heart of Darkness“ dort hat er erfahren, wozu der Mensch fähig ist, was an Bösem und Ausbeuterischem zum modernen Leben gehört. Später wurde er nach Peru entsandt, dort wurden die Indios ebenso brutal malträtiert. Der Peruaner Mario Vargas Llosa erzählt Rogers Geschichte in der Rückschau, von seinen letzten Tagen her, August 1916, im Gefängnis, wegen Hochverrats verurteilt, kurz vor der Hinrichtung – seine Reisen nach Afrika und Südamerika hatten ihm den Blick geschärft für das koloniale Unrecht im Herzen Europas, die Unterdrückung Irlands durch die Briten. Es ist ein Traumbuch, schön traditionell erzählt, mit moralischer Leidenschaft, und mit den Ekstasen des Märtyrertums – der Osteraufstand 1916, für den Casement deutsche Unterstützung auszuhandeln versuchte – und der Körper, der Männerkörper, auf die der keusche Traum des Kelten in fernen Ländern fixiert war. FRITZ GÖTTLER
Mario Vargas Llosa: Der Traum des Kelten. Aus dem Spanischen von Angelica Ammar. Suhrkamp Taschenbuch 4380. Frankfurt/M. 2012. 447 Seiten, 9,99 Euro.
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Kolonialismus
und Keuschheit
Der Kongo hat ihn entjungfert, Sir Roger Casement, den Iren in britischen Diensten, als Konsul erst, dann als Sonderbeauftragten, um die Brutalitäten aufzudecken, die die belgische Kolonialverwaltung im Kongo bei der Kautschukgewinnung ausübte. Im „Heart of Darkness“ dort hat er erfahren, wozu der Mensch fähig ist, was an Bösem und Ausbeuterischem zum modernen Leben gehört. Später wurde er nach Peru entsandt, dort wurden die Indios ebenso brutal malträtiert. Der Peruaner Mario Vargas Llosa erzählt Rogers Geschichte in der Rückschau, von seinen letzten Tagen her, August 1916, im Gefängnis, wegen Hochverrats verurteilt, kurz vor der Hinrichtung – seine Reisen nach Afrika und Südamerika hatten ihm den Blick geschärft für das koloniale Unrecht im Herzen Europas, die Unterdrückung Irlands durch die Briten. Es ist ein Traumbuch, schön traditionell erzählt, mit moralischer Leidenschaft, und mit den Ekstasen des Märtyrertums – der Osteraufstand 1916, für den Casement deutsche Unterstützung auszuhandeln versuchte – und der Körper, der Männerkörper, auf die der keusche Traum des Kelten in fernen Ländern fixiert war. FRITZ GÖTTLER
Mario Vargas Llosa: Der Traum des Kelten. Aus dem Spanischen von Angelica Ammar. Suhrkamp Taschenbuch 4380. Frankfurt/M. 2012. 447 Seiten, 9,99 Euro.
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Mario Vargas Llosa's semi-fictionalised account of Casement's life portrays a heroic, if ultimately tragic champion of oppressed peoples ... Absorbing. Sunday Telegraph