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Doris Lessing, winner of the Nobel Prize for Literature, invites us to imagine a mythical society free from sexual intrigue, free from jealousy, free from petty rivalries: a society free from men.
An old Roman senator embarks on what may be his last endeavour: the retelling of the story of human creation. He recounts the history of the Clefts, an ancient community of women living in an Edenic, coastal wilderness, in the valley of an overshadowing mountain. The Clefts have no need, or knowledge, of men - childbirth is controlled through the cycles of the moon, and their children are always…mehr

Produktbeschreibung
Doris Lessing, winner of the Nobel Prize for Literature, invites us to imagine a mythical society free from sexual intrigue, free from jealousy, free from petty rivalries: a society free from men.

An old Roman senator embarks on what may be his last endeavour: the retelling of the story of human creation. He recounts the history of the Clefts, an ancient community of women living in an Edenic, coastal wilderness, in the valley of an overshadowing mountain. The Clefts have no need, or knowledge, of men - childbirth is controlled through the cycles of the moon, and their children are always female. But with the birth of a strange, new child - a boy - the harmony of their community is thrown into jeopardy.

At first, the Clefts are awestruck by this seemingly malformed child, but as more and more of these threateningly unfamiliar males appear, they are rejected, and are exposed on the nearby mountainside, sacrificed to the patrolling eagles overhead. Unbeknownst to the Clefts, however, these baby males survive, aided by the eagles, and thrive on the other side of the mountain. It is not until a curious young Cleft named Maire goes beyond the geographical, and emotional, divide of the mountain that this disquieting fact is uncovered - forcing the Clefts to accept the prospect of a now shared world, and the possible vengeance of the wronged males.

In this fascinating and beguiling novel, Lessing confronts head-on the themes that inspired much of her early writing: how men and women, two similar and yet thoroughly distinct creatures, manage to live side by side in the world, and how the specifics of gender affect every aspect of our existence.
Autorenporträt
Doris Lessing
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.11.2007

Die Nörgelliesen der Urgesellschaft
Mann gleich Missgeburt: „Die Kluft”, der neue Roman der Literaturnobelpreisträgerin Doris Lessing, untersucht den GeschlechterkampfVon Burkhard Müller
Das neue Buch, das von einer eine Autorin auf den Markt kommt, die gerade den Nobelpreis gewonnen hat, muss in besonderer Weise die Neugier wecken; vor allem dann, wenn der Klappentext verspricht, es würde hier an das frühe Werk und dessen Schlüsselthemen angeknüpft; und so ist man gespannt auf etwas, das sich mit der Verheißung verbindet, hier schließe sich ein großer Kreis.
„Die Kluft”, Doris Lessings neuer Roman, greift weit und in mehreren Schritten in eine unbestimmte Vergangenheit zurück. Ein römischer Senator der frühen Kaiserzeit – dies ist die Rahmenhandlung – hat ein großes Konvolut historischer Quellen in die Hand bekommen und versucht daraus ächzend so etwas wie eine zusammenhängende Geschichte zu erschließen. Diese schriftlichen Quellen ihrerseits stützen sich auf die mündliche Überlieferung der „Gedächtnisse”, einer bestimmten Gruppe von Leuten, die in einer noch sehr viel älteren Kultur durch wörtliches Auswendiglernen den Fortbestand historischen Wissens zu sichern hatten.
Aus dieser komplex angesetzten Staffelung in die Tiefe der Zeit hinein macht Doris Lessing bemerkenswert wenig; das Moment der historischen Differenz tritt in der Durchführung zurück zugunsten eines recht unbeschwerten Erzählens, dem nicht annähernd so viel fraglich ist, wie es vorgibt. Ihre Prämissen nennt sie im Geleitwort: „Kürzlich hieß es in einem wissenschaftlichen Artikel, dass die Menschen grundsätzlich und ursprünglich von weiblichen Wesen abstammen und dass die männlichen erst später hinzukamen, als eine Art nachträglicher kosmischer Einfall. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das problemlos verlief. Dieser Gedanke war Wasser auf meine Mühlen, denn ich hatte mich ohnehin gefragt, ob die Männer nicht eine jüngere Art darstellen, eine untergeordnete Abweichung. Ihnen fehlt die Stabilität der Frauen, die offenbar von Natur aus mit dem Lauf der Welt in Einklang stehen. (...) Männer sind vergleichsweise labil und unberechenbar. Probiert die Natur hier etwas aus?”
Bei diesem Artikel muss Lessing etwas missverstanden haben. Dass es sich beim Menschen, ja bei allen höheren Säugetieren nicht um Blattläuse handelt und nie gehandelt haben kann, die sich durch Jungfernzeugung fortpflanzen, dürfte sie immerhin wissen. Aber was sie wünscht, ist ja auch nicht Wissenschaft und nicht Geschichtsschreibung, sondern Wasser auf ihre Mühlen. Den Teufel sind wir die besseren Menschen! hatte Alice Schwarzer warnend der Frauenbewegung zugerufen. Doris Lessing hat das nicht gehört. Frohgemut legt sie ein, man muss es doch in diesen harten Worten sagen, unerträglich selbstgerechtes Gehabe an den Tag. Und als ob das nicht genug wäre, fügt sie noch ein Motto von Robert Graves ein: „Man does, woman is.”
Sie scheint diesen Aphorismus für ein emblematisches Zeugnis weiblicher Überlegenheit zu halten. Dabei lässt sich der Satz leicht auch umgekehrt lesen. Sollte es wirklich für ein ambitioniert entworfenes Wesen wie den Menschen schon genügen, einfach in einem Zustand zu beharren? Ist es ein lebenserfüllender Inhalt, schön oder schlank oder schwanger zu sein? Der männliche Leser, der an der Kasse im Supermarkt oder beim Friseur in einer der bunten Frauenzeitschriften blättert, ist bestürzt über die Borniertheit all dieser Diättips und Wellnessempfehlungen: Da wird einer breiten Leserinnenschaft ausdrücklich und ausführlich empfohlen, bloß niemals über die eigene Nasenspitze hinauszusehen.
Gern führen diese Produkte weibliche Eigennamen im Titel, Brigitte oder Marie Claire, auch Tina oder Lisa oder Bella oder Laura. Undenkbar, dass ein Männermagazin Ronald oder Karlheinz hieße. In denen geht es um Dinge, die man blöd finden kann, Sport, Autos, Kettensägen, aber doch immer um etwas Anderes als jenes Wesen, das der Leser erblickt, wenn er in den Spiegel guckt. Lessing ermutigt die Frauen, ihre schwächste Stelle für den archimedischen Punkt des Kosmos zu halten. Das ist nicht gut; das ist sogar ausgesprochen schädlich.
Dieses Exkurses hat es bedurft, ehe der Plot vorgestellt werden kann. In ferner Urzeit also gab es ein Volk rein aus Frauen, die „Spalten”, das ohne nennenswerte Anstrengung an einem kleinen Stück Meeresküste lebte. Sie gebaren Kinder, sie wussten nicht wie, vielleicht hatte eine Woge oder ein Mondstrahl sie befruchtet. Als ihr Gleichnis ehrten sie die Kluft, sie warfen zu gewissen Zeiten rote Blumen hinein, ein gefärbter Quell trat hervor, und die Frauen bekamen ihre Regel. „Das war schon immer so.” Das Idyll wird jäh gestört, als plötzlich „Ungeheuer” zur Welt kommen, die vorn in der Leibesmitte statt der schönen Spalte einen Schlauch und einen Klumpen tragen. Ab damit! Die Quellen sprechen davon, wie diese Monster kastriert wurden, gern auch ins Meer geworfen und vorher ein bisschen gefoltert; ein paar von den Ungeheuern werden auch als eine Art Haustiere gehalten.
Doch eine wachsende Zahl der neugeborenen Jungen entgeht diesem Schicksal, indem sie von riesigen Adlern davongetragen werden. Als die Frauen endlich nachschauen, wohin der Flug ging, finden sie jenseits des Bergs ein Dorf der Flüchtlinge; zögernd setzt sich das Spiel der Geschlechter in Gang. Natürlich bleiben Misshelligkeiten nicht aus, nie gekannte Disharmonie hält Einzug unter den Frauen. Allmählich bildet sich eine Urgesellschaft auf Basis der Besuchsehe heraus. Der lange Schlussteil berichtet von einer Expedition, an der alle Männer und die älteren Jungen teilnehmen; das Ganze endet in einem ziemlichen Fiasko, etliche von den Kindern werden unterwegs verschlampt, und der Anführer Horsa muss sich von Maronna, der ranghöchsten Frau, ganz schön die Leviten lesen lassen. „Sind wir euch so gleichgültig?” heißt es immer wieder, wenn die Männer sich zum x-ten Mal als unzuverlässig erweisen und nicht an die simpelsten Konsequenzen gedacht haben.
Aber zum Schluss scheinen alle ausgesöhnt, und Horsa sinkt Maronna in die Arme. „Horsa wurde in diesem Moment erwachsen und trat auf sie zu, um sie in die Arme zu schließen, und sie öffnete die ihren für ihn. ,Armer Junge‘, wisperte sie, und er brach zusammen und weinte – der große Horsa wurde noch einmal zum kleinen Kind. Das war angenehm, ja, ich denke, das kann ich mit Sicherheit sagen. Noch einmal ein kleines Kind in den Armen der Mutter zu sein, das gestreichelt wird und dem man verzeiht . . . ”.
Die Erzählung ändert mehrfach, wie es scheint fast geistesabwesend, die Richtung. Es geht los mit dem mythischen Konstrukt des Frauenvolks und der Adler, es setzt sich fort mit dem epischen Bericht von einer Art Argonautenfahrt mit Einbäumen und Schilfbündeln; für beides findet die Autorin irgendwie nicht die angemessene Sprache, die der beschworenen fernen und fernsten Zeit gemäß wäre. Die Frauen stehen am Uranfang, die Männer sind die Abweichung; doch erscheinen die Frauen zu Beginn, als sie noch unter sich sind, in ihrer Tägheit von Grund auf als nahezu debil, später als Nörgelliesen, die sich bei jeder Neuerung quer stellen – während aller wirkliche Fortschritt von den Männern ausgeht, diesem Gesindel.
Was hatte Doris Lessing vor? Ihre Ausgangsthese hat sie zum Schluss nicht erhärtet, eher im Gegenteil; eine exemplarische Darstellung der Menschwerdung ist auch nicht daraus geworden, von einer historischen zu schweigen. Man legt dieses schweifende Buch am Ende doch einigermaßen ratlos aus der Hand.
Doris Lessing
Die Kluft
Roman. Aus dem Englischen von Barbara Christ. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2007. 239 Seiten, 19,95 Euro.
„ ,Armer Junge‘, wisperte sie, und der große Horsa brach zusammen und weinte”
„Ich hatte mich ohnehin gefragt, ob die Männer nicht eine jüngere Art darstellen, eine untergeordnete Abweichung. Ihnen fehlt die Stabilität der Frauen, die offenbar von Natur aus mit dem Lauf der Welt in Einklang stehen.” Foto: Regina Schmeken
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'Lessing skilfully manipulates multiple perspectives...a bold, inventive and challenging book from a writer who continues to enlighten and astonish as she approaches her tenth decade.' Independent

'A work of elegance, wit, humour and mystery. It may even be considered, one day, as one of her finest works...This is a deeply serious novel, but it's also humane, warm and witty...Doris Lessing, in her ninth decade, is writing fiction that is as hypnotic, perceptive and original as any wunderkind a quarter her age' Glasgow Herald

'The author's reach continues to thrill...there's witchery in the Old She yet.' Daily Telegraph

'A narrative with the compelling stamp of Lessing's late tales.' The Times

'Doris Lessing writes movingly of the human desire for change...she conveys a powerful belief in the impermanence of any situation in which human beings find themselves and the paradoxically unchanging nature of human relations.' Observer

'Lessing's engaging tale is told with the simplicity of an aural history committed to memory.' New Statesman

'Her prose is pleasingly incantatory...the novel has a pleasing gravitational pull on a purely poetic level.' Metro

'Lessing writes, as ever, with such calm and assured authority...a fascinating, at times disturbing book; one can't imagine any other writer bringing it off.' The Scotsman

'Lessing has always observed human behaviour with the dispassionate eye of a Martian naturalist...Her prose thrives on a bigness which comes from her imaginative origins on the Veld of her African childhood, and her rangy plots take vast, fast strides over the horizon, collapsing lifetimes like pocket telescopes ..."The Cleft" is a return to...the Tempest-like condensation of themes that has always enlarged her work' Times Literary Supplement
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