Hermann Hesse (1877 - 1962), einer der international meistgelesenen deutschsprachigen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, Nobelpreisträger 1946, wird von dem knapp 20jährigen Wilhelm Kunze verehrt und bewundert. Kunze nimmt 1920 brieflich mit Hesse Kontakt auf und schickt ihm, wie viele um Anerkennung ringende junge Dichter, erste poetische Versuche. Hesse, sonst oft abweisend, antwortet freundlich und setzt sich sogar für den Debütanten ein. Es kommt zu einer persönlichen Begegnung, als Hesse eine Einladung Kunzes für eine Lesung in Nürnberg annimmt. In der Folge schreibt Kunze mehr als ein Dutzend einfühlsame und tiefsinnige Kritiken und Essays über Hesses Werk. 1930 jedoch kommt es zum Bruch. Hermann Hesse ist über Kunzes Roman Die Angsmühle verärgert, weist in einer Besprechung die darin erhobenen Vorwüfre der "Jungen" gegen die "Alten" scharf zurück und stellt den Briefverkehr ein. Nach Kunzes frühem Tod 1939 schreibt er an die hinterbliebene Ehefrau einen herzlichen Kondole

nzbrief und sendet mehrfach kleine Gaben für Freunde.