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Albert Newens Einführung in die Analytische Philosophie
Klare Sprache, durchsichtige Argumentation und Umwandlung von Sach- in Begriffsfragen - gemessen an diesem Selbstverständnis der analytischen Philosophie hat der Tübinger Philosoph Albert Newen eine adäquate Einführung in eine der wichtigsten Strömungen der Philosophie des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart geschrieben. Ausführlich behandelt werden im ersten Teil die Gründungsväter Frege, Russell und Wittgenstein. Es geht weiter mit kürzeren Beschreibungen des Logischen Empirismus, der „Naturalisierung von Bedeutung”, der Metaethik sowie der „Sprache der Moral”. Kurz charakterisiert wird der Begriff der Notwendigkeit beziehungsweise der möglichen Welten. Bis hierher haben wir es mit einer Nacherzählung wichtiger historischer Stationen und sachlicher Themen zu tun. Erst im dritten und letzten Teil wird es problemorientierter - exemplarisch aufgezeigt an Fragen der Ontologie, der Philosophie des Geistes und der Sprachphilosophie. Gerade in den letzten beiden Disziplinen zeigen sich die Favoriten des Autors.
Zu wünschen bleibt natürlich immer etwas. So ist es misslich, dass der Erkenntnistheorie kein eigener Abschnitt gewidmet wird, auch nicht der neueren Debatte über den Wahrheitsbegriff. Ebenfalls kritisch anzumerken ist, dass die Ausführungen über die „Grundlagen der analytischen Ontologie” nicht ganz up-to-date sind, denn die Diskussion wird nicht nur durch Quines Überlegungen zu Existenzaussagen einerseits und den „wissenschaftlichen Realismus” andererseits abgesteckt; es fehlen Hinweise insbesondere auf die Fortschritte in der kategorialen Analyse. Überhaupt hätte man sich ein Kapitel über das „Analysieren” in der Philosophie allgemein vorstellen können und somit auch den Versuch, die analytische Philosophie an die Tradition anzuschließen.
KÄTHE TRETTIN
ALBERT NEWEN: Analytische Philosophie zur Einführung. Junius Verlag, Hamburg 2005. 252 S., 14,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
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